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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zu erobern, mussten Kriege geführt werden – Kriege, die ihre Opfer auf beiden Seiten forderten. Die Ewigen hatten es sich zur Angewohnheit gemacht, sich bei solchen Auseinandersetzungen im Hintergrund zu halten. Sie schickten ihre Men in Black in die Schlacht, sie selbst sicherten lieber ihr Leben, ihre Unversehrtheit. Sie waren wertvoll , wertvoller als jedes andere Leben.
    Al Cairo bildete da im gewissen Maße eine Ausnahme, denn sein hitziges Gemüt ließ ihn oft jede Vorsicht vergessen.
    Die Tür öffnete sich lautlos. Zwei weitere Men in Black traten in den Raum. Zwischen sich trugen sie einen leblos wirkenden Körper, den sie auf den Stuhl gegenüber Al Cairo und Ewigk setzten. Die organischen Cyborgs mussten den Mann stützen, damit er nicht kraftlos zur Seite kippen würde.
    Al Cairo legte beide Hände auf den Tisch.
    »Wie sieht es aus, Vampir? Bist du nun bereit, uns die ganze Wahrheit über die Mission des Abgesandten Starless zu berichten? Du siehst nicht gut aus, weißt du? Ganz bleich und kraftlos. Ich denke, du würdest nun zu gerne deinen Blutdurst löschen, habe ich recht?«
    Ted Ewigk mochte diesen ironischen Unterton in Cairos Stimme nicht. Der Alpha weidete sich offenbar an den Qualen des Vampirs.
    Ted verabscheute solche Dinge zutiefst. Der lange Aufenthalt auf Cairos Schiff hatte ihn abstumpfen lassen, doch nun rührte sich starker Widerwille in Ewigk. Das hier waren Methoden, die ihn stark an die erinnerten, die es immer wieder auf der Erde gegeben hatte – und noch heute gab, keine Frage.
    Doch er schwieg. Er wusste genau, was Al Cairo ihm gesagt hätte, wenn Ted Einspruch erhoben hätte.
    »Ich befinde mich im Krieg – und da ist alles erlaubt.« Ja, Cairo hatte sich seinen ganz eigenen, seinen persönlichen Krieg zurechtgebastelt. Erst jetzt realisierte Ted, wie sehr er sich in diese Machenschaften hatte ziehen lassen. Seine Sehnsucht, dieses Schiff in Richtung Erde zu lenken, wurde immer größer.
    Bibleblack konnte nur schwach nicken. Der Vampir schien an der absoluten Grenze dessen angelangt zu sein, was ein Kind des Nachtvolkes ertragen konnte. Wenn er nicht bald Blut zu sich nehmen konnte, würde er vergehen. Und dieses Ende würde eines voller Höllenqualen sein.
    Ted Ewigk musste sich Mühe geben, um die geflüsterten Worte des Vampirs überhaupt verstehen zu können.
    »Ich… gebt mir Blut … dann will ich euch alles sagen … wirklich alles. Aber gebt mir Blut.«
    Al Cairo setzte ein wahrlich diabolisches Lächeln auf. Dann griff er mit der linken Hand unter den Tisch. Ted Ewigk war verblüfft als Cairo einen flachen Kunststoffbehälter hervorzauberte, den er direkt vor sich legte.
    »Blut willst du? Schau einmal, was ich hier für dich habe. Es ist nicht viel, aber wo das hier herkommt, da gibt es noch jede Menge davon.« Mit einer lässigen Handbewegung schob er den Behälter zu Bibleblack. Die Augen des Vampirs weiteten sich. Das Behältnis war durchsichtig und jeder konnte sofort erkennen, welche Art von Flüssigkeit sich darin befand.
    Blut!
    Der Vampir stöhnte auf. Mit zitternden Fingern nestelte er an dem Verschluss des Behälters herum, doch er schaffte es nicht ihn zu öffnen. Ted Ewigk verlor die selbst auferlegte Ruhe, die er hier zur Schau stellte. Er langte über den Tisch und öffnete den Klippverschluss mit einem Handgriff. Gierig griff der Vampir zu. Mit weit aufgerissenem Mund kippte er den Lebenssaft in sich hinein. Ted Ewigk wandte sich angeekelt ab, als Bibleblack einen kleinen Rest, den er in seiner Hast verschüttet hatte, von der Tischplatte ableckte.
    »Ich brauche mehr…«
    Al Cairo lachte laut auf. »Mehr? Sollst zu bekommen, aber für den Moment reicht das vollkommen aus. Also – ich höre. Was war der tatsächliche Grund für die Ankunft des Supra-Kreuzers? Was wollte der Abgesandte Starless hier? Die ganze Wahrheit, hörst du? Wenn nicht, dann lasse ich dich elend verrecken. Das sind keine leeren Worte, glaube mir.«
    Bibleblack ließ sich auf seinem Stuhl nach hinten sinken. Seine Atemzüge wurden ruhiger, gleichmäßiger. Ewigk konnte deutlich sehen, wie sich die Gesichtszüge des Vampirs entspannten. Sein Blutdurst war noch längst nicht gestillt, doch die kleine Menge hatte ausgereicht, um in ihm seine unselige Kraft zu erwecken.
    Bibleblack zuckte mit den Schultern. »Nun gut, was habe ich schon noch zu verlieren? Starless ist tot, es zieht mich nichts auf den Kristallplaneten der ERHABENEN zurück. Dort würde mich mit Sicherheit mein

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