Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0923 - Ice Road Shockers

0923 - Ice Road Shockers

Titel: 0923 - Ice Road Shockers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
Vom Netzwerk:
gebracht hatte, sondern eine davon sogar mit in die Kaffeepause nahm.
    ***
    Jaaaa.
    Ihre Angst elektrisierte ihn, durchfloss ihn wie Blut in den Adern, und versetzte ihn in ungeahnte Höhen der Ekstase. Natürlich hätte er eingreifen und sich direkt nehmen können, wonach ihm der Sinn stand - dafür waren sie immerhin allmählich nahe genug -, aber welchen Spaß brachte die Jagd, wenn man das Wild frei Haus bekam? Nein, er würde spielen. Zumindest noch ein Weilchen.
    Immerhin hatte er genug Männer auf dem Feld…
    ***
    Die Explosion war so laut, dass der Boden für einen Moment erbebte. Eine riesige Feuersäule stieg hinter der brennenden Hütte auf und tauchte den diesig trüben kanadischen Morgen in helles Licht. Die Luft roch nach Rauch, Gummi und Treibstoff.
    »Heilige Scheiße!« Frank Manusco war überall und nirgends zugleich. Geschickt wich er den näher kommenden Fremden aus, duckte sich zur Seite und drehte sich weg von ihren ausgestreckten Händen. Und er filmte das Schauspiel, das sich ihm darbot, als hinge sein Leben davon ab. Vielleicht tat es das sogar.
    Zamorra, dieser extravagante Tourist aus Frankreich, schlug sich erstaunlich gut. Zwei der Gestalten hatte er bereits aus den Latschen gehoben und ins Reich der Träume geschickt, nun ging er auf den dritten los. Wenige Meter hinter ihm stand der Typ mit dem Hut, das Narbengesicht, das auf Jenny losgegangen war. Und genau da wollte Frank hin, als ihn die Wucht der plötzlichen Explosion selbst von den Füßen riss. Nur mit äußerster Mühe schaffte er es, die Kamera vor dem Aufprall auf den hart gefrorenen Boden zu bewahren.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Messermann, der die letzten Sekunden nur irritiert in der Gegend herumgestanden hatte, in die Knie ging und mit einem lauten, wütenden Aufschrei vorpreschte. Im Nu war der Fremde bei Zamorra, hob sein Messer weit über den Kopf - und stach auf den verbliebenen Angreifer ein!
    ***
    »Jesus!«
    Fassungslos starrte George Costanza auf den brennenden Truck. Es war Zollos Maschine, ein Achtachser mit einem orangeroten Topline-Führerhaus vom Typ Scania R470. Man erkannte es noch gut inmitten der Flammen - wie ein schwarzer Schatten, um den die Feuer der Hölle züngelten.
    »Was zum Teufel passiert hier?« Mit weit aufgerissenen Augen starrte George Angela an, die neben ihm ins Freie getreten war. Wenige Schritte hinter ihnen folgten die anderen - Rydell, der Bandicott stützte, Taylor, der immer noch wild in alle Richtungen ballerte, und Zollo selbst. Der Fahrer keuchte hörbar auf, als er seines Trucks gewahr wurde.
    Es ist, als wären wir urplötzlich mitten in einem Kriegsgebiet gelandet. Nur wer kämpft hier gegen wen? Und weshalb?
    Ein schriller, bestialisch anmutender Schrei erklang und ließ George fast das Blut in den Adern gefrieren. Aus den Augenwinkeln sah er die beiden Fremden, die ihnen mit unmenschlicher Geschwindigkeit entgegen rannten. Sie hatten sich zwischen den anderen parkenden Trucks versteckt gehabt, nun gingen sie zum Angriff über. Ihre Gesichter waren Masken des Zorns, ihre Reflexe schnell und von tödlicher Effizienz, einzig in ihren Augen lag kein Funke von Leben mehr.
    Von irgendwo flog ein Messer durch die Luft. Es traf Zollo in der Brust. Der Fahrer ächzte einmal auf - mehr erstaunt, denn entsetzt - und fiel dann leblos zu Boden. Eine rote Lache bildete sich um seinen Körper, als sich sein Leben unwiederbringlich in den Schnee ergoss.
    Georges Puls ging immer schneller, pochte in seinen Ohren. Trotz der Hitze der beiden Brandherde vor und hinter ihm trat ihm der kalte Schweiß auf die Stirn. Reglos vor Entsetzen stand er da und starrte auf das grauenvolle Schauspiel.
    »Zu den Maschinen!«, brüllte Taylor und schoss. »Wir müssen hier weg, bevor die Flammen auf die nächsten Wagen übergreifen!«
    Sein Truck! Der Gedanke an sein Fahrzeug riss ihn aus der Schockstarre. Er musste seinen Truck retten. Wer wusste schon, welche Maschine die Wahnsinnigen als Nächstes anzünden würden? Oder wann ein weiterer Truck Feuer fing?
    George Costanza war nie ein Feigling gewesen, doch in diesem einen Moment schaltete sein Hirn aus. Nur noch Reflex und Reaktion bestimmten sein Handeln. Ohne nach rechts oder links zu schauen oder auch nur einen Gedanken an seine Kollegen zu verschwenden, rannte er so schnell ihn seine kurzen Beine trugen auf seinen Truck zu, öffnete die Fahrertür und schwang sich hinein.
    »George, nicht!« Rydells Stimme. »Wir wissen nicht, ob

Weitere Kostenlose Bücher