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0923 - Ice Road Shockers

0923 - Ice Road Shockers

Titel: 0923 - Ice Road Shockers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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gehörige Portion Überwindung, die Toilette zu verlassen. Denn wenn sie Pech hatte, wartete Bandicott in der Hütte noch immer auf sie.
    Jenny Moffat öffnete die Tür, trat hinaus in die Kälte - und erstarrte, als sich plötzlich eine große, raue Hand über ihren Mund und ihre Nase legte!
    Kapitel 6 - Zamorra: Feuer und Eis
    Die Klinge des langen Messers blitzte im diesigen Sonnenlicht, ein unausgesprochenes, mordlüsternes Versprechen. Jenny wagte es nicht, zu atmen. Wie paralysiert starrte sie die Waffe an, als gäbe es sonst nichts auf der Welt.
    »Sssshhh«, machte eine Stimme. Hinter ihr. Der Druck der Hand auf ihrem Mund verstärkte sich. »Ssssshhhh.«
    Jenny deutete ein leichtes Nicken an, um zu signalisieren, dass sie keinen Ärger bereiten wollte, wimmerte aber leise auf, als sich das Messer daraufhin ihrer Kehle näherte. Langsam glitt es an ihrem Hals auf und ab, nur wenige Millimeter von der Haut entfernt. Wie ein Gourmet, der seinen Blick vor dem Essen verzückt über seinen Teller schweifen ließ.
    Die Hand auf dem Mund - groß, schwielig, rau - ließ von ihr ab. Jenny schluckte. »Wa… Was soll das?«, stieß sie gepresst hervor, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Frank! Scheiße, Frank, komm her! »Bandicott, sind Sie das?« Ob er sie hörte, dessen war sie sich selbst nicht sicher.
    Starr vor Schreck. Und das Messer kam höher, strich nahezu zärtlich über ihr Kinn, ihre bebenden Lippen, fuhr die Wölbung ihrer Nase entlang - und dann konnte sie plötzlich auch den Arm sehen, zu dem die Hand gehörte, die es führte.
    Der Arm war sehnig, kräftig. Wettergegerbte Haut ragte aus einem karierten Flanellhemd, das wiederum im Ärmel einer schwarzen, an mehreren Stellen geflickten Jacke steckte. Wer immer das war - es war keiner der Fahrer!
    Die Erkenntnis traf Jenny wie ein Schlag in die Magengrube. Sie waren nicht allein! Irgendjemand war noch hier draußen - und er kam nicht mit friedlichen Absichten. Ganz und gar nicht.
    Als die Hand auf ihrer Schulter landete, stöhnte sie auf vor Verzweiflung. Harte, unnachgiebige Finger schlossen sich darum, packten sie - und drehten sie um!
    Mit einem Mal stand Jenny dem Mann gegenüber, der ihr vor der Toilette aufgelauert hatte. Sie sah in sein Gesicht, sah den verbissenen Ausdruck in seinen Zügen, das Glitzern des Jägers in seinen Augen.
    Und sie schrie um ihr Leben.
    ***
    Zamorra und Frank waren gleichzeitig an der Tür, rissen sie auf und stürmten ins Freie. Hinter ihnen sprangen die übrigen Fahrer von ihren Plätzen - und vor ihnen…
    Der Anblick war beinahe schon surreal. Kaum eine Handbreit von Jenny entfernt stand ein vielleicht vierzigjähriger Mann mit pechschwarzen Haaren und wettergegerbtem, narbigen Gesicht. Er trug eine schwarze Jacke, eine gefütterte Hose und einen dunklen, breitkrempigen Hut - fast so, als machten ihm die immensen Minustemperaturen wenig aus. In der Hand hielt er etwas, das Zamorra sofort als Fischmesser erkannte. Eine scharfe Klinge. Wer damit umzugehen verstand, fand in ihr eine tödliche Waffe.
    Die Reporterin rührte sich nicht. Ihr Atem ging flach und stoßweise.
    Der Professor ballte die Hände und machte einen Schritt auf den Fremden zu. »Langsam, ganz langsam«, sagte er ruhig. »Lassen Sie uns reden, okay? Wir finden bestimmt eine Lösung.«
    Der Mann - mochte es einer der First Nations sein? - schüttelte den Kopf. »Nicht«, flüsterte er. »Nicht reden.« Es klang wie eine Drohung. Dabei hob er das Messer und zeigte damit auf Zamorra. Frank, dessen Kamera immer noch lief, schluckte hörbar, filmte aber weiter.
    »Okay«, sagte der Meister des Übersinnlichen leise und nickte. »Aber Sie müssen mir sagen, was Sie von uns wollen. Sonst…« Er brach ab, als sich die Augen des Fremden mit einem Mal weiteten. Sein Gesicht nahm einen verbissenen, geradezu entsetzten Ausdruck an.
    Und dann prallte irgendetwas von hinten auf Zamorras Nacken!
    Hart landete der Professor im Schnee, doch er reagierte sofort. Mit in unzähligen Kämpfen geschulten Reflexen rollte er zur Seite, winkelte die Knie an und drückte seinen Rücken durch. Umgehend war er wieder auf den Beinen - und sah sich drei weiteren Angreifern gegenüber. Es waren kräftig gebaute Männer. Ausgeprägte Muskeln wölbten sich unter ihrer recht dünnen Kleidung, blanker Hass lag in ihren Zügen - doch ihr Blick war so stoisch und leer wie der eines Zombies.
    Ferngesteuert , dachte Zamorra. Sie werden ferngesteuert. Hatte ihn sein Bauch also doch

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