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0924 - Das Totenbuch

0924 - Das Totenbuch

Titel: 0924 - Das Totenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Für Bill war diese Geste so etwas wie ein Abschied, und er fragte mich: »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich muß wissen, wo sich Sibelius aufgehalten hat. Falls wir seinen Namen nicht in unseren Fahndungscomputern finden, dann werde ich noch einmal zurück in dieses Haus gehen, wo das Chinalokal untergebracht wurde. Ich werde auch Suko Bescheid geben, dann können wir zu zweit den Laden durchforsten. Ich glaube nicht, daß sich in diesem Haus ein Fremder eingenistet hat. Ich denke mir, daß ihn der eine oder andere kennt.«
    »Es wäre einen Versuch wert.«
    Ich erhob mich und hörte Bills Fluchen, weil er im Bett bleiben mußte.
    Die Worte aber wurden ihm von den Lippen gerissen, dann auch ich stand plötzlich wie eingefroren da.
    Aus dem Garten hörten wir Sheilas Schrei!
    ***
    Sheila hatte sich nach Johns Ankunft wieder nach draußen in den Garten begeben, wo auch der Pool bereits aufgebaut worden war, den Garten zwar nicht verschönerte, doch seine Zwecke erfüllte. Bei diesem Wetter tat es gut, hin und wieder in das Wasser zu springen.
    Die Sonne knallte vom Himmel, und auch im Schatten war es nicht besonders angenehm. Sheila störte es nicht, denn der Winter würde lang genug werden.
    Sie hatte ihren Körper auf der bequemen Liege ausgestreckt. Über ihr bildeten die Zweige eines Kirschbaums ein Muster und filterten zum Glück einen Teil des Lichts.
    Insekten tanzten im Schatten. Der schwache Wind bewegte die Blätter und ließ sie dabei schimmern. Der Rasen zeigte ein dichtes Grün, gegen Abend wollte Sheila ihn wieder sprengen.
    Sie dachte auch an ihren Sohn Johnny, der sich in einem Ferienlager in Südfrankreich aufhielt und ganz begeistert war. Zumindest hatte er das auf seinen beiden Ansichtskarten mitgeteilt.
    Die Conollys selbst wollten auch noch einige Tage wegfahren, aber später, und das Ziel stand auch noch nicht genau fest. Sheila nahm einen Schluck von ihrem alkoholfreien Drink, der in Griffweite auf einem Tisch stand, schob die Sonnenbrille hoch, schaute gegen die Zweige und dachte darüber nach, in welch einen Fall Freund John Sinclair wieder hineingeschlittert war.
    Viel wußte Sheila nicht. Es ging um ein Buch und zugleich um einen Mann, der Sibelius hieß. Es war ein Bekannter ihres Mannes; sie selbst hatte ihn noch nie gesehen. Bill jedenfalls war sehr angetan gewesen, was Sheila nicht nachvollziehen konnte, und irgendwie freute es sie auch, daß ihn die Sommergrippe erwischt hatte. Bill hätte sich sonst wieder zu stark engagiert und nach ihrer seelischen Krise fühlte sich Sheila einfach sicherer, wenn jemand im Haus war, auf den sie sich verlassen konnte.
    Unter dem Baum wurde es ihr nun auch zu warm. Sheila dachte über eine Abkühlung nach. Sie überlegte auch, in den Keller zu gehen, wo sich der Innenpool befand, doch der war eigentlich für den Winter gedacht. Im Sommer bot der Außenpool die entsprechende Erfrischung.
    Sie stand auf.
    Die knappe Hose rutschte an ihren Beinen nach oben. Sie nahm auch das Top ab, und es war zu erkennen, daß sie mit einer nahtlosen Bräune gesegnet war.
    Die Sandalen ließ sie an, als sie über den. Rasen auf den Pool zuging. Sie warf noch einen Blick auf das Fenster des Arbeitszimmers. Die Stimmen der beiden Männer hörte sie nicht.
    Bevor Sheila die kleine Leiter zum Rand des Pools hochstieg, schleuderte sie ihre Sandalen von den Füßen und schaute auf die ruhige Wasserfläche, die türkisfarben schimmerte und die Lichtstrahlen reflektierte.
    Das Wasser war kalt. Sheila bespritzte ihren erhitzten Körper, erst dann ließ sie sich in den Pool hineingleiten. Ihr geschlossener Mund zeigte plötzlich ein Lächeln, als ihr Körper von dem angenehm kühlen Wasser umspült wurde. Es war einfach herrlich erfrischend.
    Sheila legte sich auf den Rücken, spielte »tote Frau«, bewegte nur leicht ihre Hände, um sich an der Oberfläche zu halten. Sie schaute dabei zum Himmel.
    Wolken zeigten sich nicht am Himmel. Woher kam dann der Schatten?
    Sheila war etwas Irritiert. Auch ein Gefühl der Kälte erwischte sie - und das bei der Hitze! Es strich wie mit Eishänden über ihr Gesicht, nur war es eine andere Kälte als im Winter.
    Sheila schaute sich um, wollte den Grund erforschen, da weiteten sich urplötzlich ihre Augen.
    Da war etwas. Nicht nur an einer Stelle. Überall am Pool stieg vom Boden etwas in die Höhe.
    Für Sheila waren es seltsame Gebilde, graue, unheimliche Schatten, die sich hochschraubten und zu schrecklichen Gestalten verdichteten.
    Im

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