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0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlanker Vincraner stieg aus und kam auf Pyons Gleiter zu.
    Pyon Arzachena stieg ebenfalls aus, bedeutete aber den vier Halutern, noch im Gleiter zu bleiben.
    „Tergen-Hort", stellte sich der Vaku-Lotse vor. „Ich soll die vier Haluter hinausbringen. Du bist Pyon, nicht wahr?"
    Pyon atmete auf. Tergen-Hort war ein Helfer Boyts wie er, sonst hätte der Vincraner ihn nicht geduzt, obwohl er ihm noch nie begegnet war. Die Vincraner, die Helfer Boyts waren, litten nicht mehr unter dem Haluter-Trauma und konnten deshalb auch nicht unberechenbar auf den Anblick von Halutern reagieren.
    „Stimmt", erwiderte er. Dann drehte er sich um und rief in seinen Gleiter: „Kommt heraus, Brüder!"
    Vorsichtig kletterten die Giganten aus dem Transportgleiter. Ihre Vorsicht konnte dennoch nicht verhindern, daß die Wände neben der Schiebetür sich verzogen.
    Pyon Arzachena stellte die Haluter und den Vaku-Lotsen einander vor, verabschiedete sich von ihnen und sah anschließend zu, wie die Gruppe sich in den einen ausgefahrenen Antigravschacht zwängte. Als die Schachtröhre sich teleskopartig zusammenzog, startete er und flog davon, gehörig über die verklemmte Schiebetür fluchend, durch die der Fahrtwind hereinpfiff und an ihm zerrte.
    Er hatte den Rand des Raumhafens erreicht, als der schwarze Kugelraumer der Haluter lautlos vom Platzbelag abhob und schneller und immer schneller emporstieg ...
    Die ONOS hatte die Atmosphäre bereits hinter sich gelassen, da umklammerte Frocen Tahn immer noch das Ladonnia-Psychod.
    „Was ist damit?" fragte Tergen-Hort und rieb sich die Schläfen. „Es ist doch nicht aus Fleisch und Blut, Bruder. Warum umarmst du es dann?"
    Balcen-Nard, Panec Leigh und Olmer Fruhn lachten brüllend. Der Vincraner hielt sich die Ohren zu und taumelte.
    Als es wieder ruhig war, stellte Frocen Tahn sehr behutsam das Psychod ab und sagte: „Dieses außerordentlich kostbare Bildnis hat mir Boyt mitgegeben, damit wir es unseren Gefährten auf Varsok zeigen können. Man kann es nicht gut genug behüten, Bruder Tergen-Hort."
    „Aha!" machte der Vincraner. „Das verstehe ich natürlich." Wieder rieb er sich die Schläfen.
    „Wenn Humanoide ihre Köpfe befühlen, dann fühlen sie sich meist nicht wohl", sagte Panec Leigh.
    „Das stimmt", erwiderte Tergen-Hort. „Ich habe Kopfschmerzen. Aber das vergeht auch wieder. Macht euch keine Sorgen um mich." Er ließ sich vorsichtig in einen der riesigen, für Haluter konstruierten Sessel sinken.
    „Wir sorgen uns nicht um dich, sondern um uns und unser Schiff und um dieses kostbare Bildnis, das Boyt uns geliehen hat", erklärte Balcen Nard.
    „Ach, so ist das!" Tergen-Hort lächelte gequält. „Ich kann euch beruhigen. Kopfschmerzen beeinträchtigen meine Fähigkeiten nicht, die Wege durch die fünfdimensionalen Zyklone der Faust zu führen."
    „Hoffen wir es", meinte Olmer Fruhn, der im Pilotensessel saß und die ONOS steuerte. Die ausgefeilte Technik der Haluter erlaubte es grundsätzlich, daß ein einzelner es steuerte und sogar Kampfeinsätze flog.
    Fruhn beschleunigte das Schiff auf neunzig Prozent LG, dann aktivierte er das Lineartriebwerk. Für unterlichtschnelle Antriebsarten war der Hohlraum mit einem Durchmesser von 4,9 Lichtjahren zu groß.
    Auf den Bildschirmen tauchten die grauen, wogenden Nebel des Zwischenraums auf, die, so wußte man inzwischen, überhaupt nicht vorhanden waren. Sie entstanden lediglich dadurch, daß die positronischen Wandelschaltungen der Außensensoren durch unbekannte energetische Phänomene getäuscht wurden.
    Nach einer halben Stunde Fahrt fiel das Schiff eine viertel Lichtstunde vor der Innenwandung der Dunkelwolkenschale in den Normalraum zurück. Seitlich und hinter dem Schiff leuchteten die zweiundzwanzig Sonnen der Provcon-Faust; vor dem Schiff aber waberte die graue Innenfläche der paraplasmatischen Schale, innerhalb der wiederum die rotierenden und wirbelnden Subschalen aus fünfdimensionalen Energien tobten.
    „Siehst du den Weg, Bruder Tergen-Hort?" fragte Olmer Fruhn. Er schien etwas nervös zu sein.
    Tergen-Hort preßte die Handflächen an die Schläfen, schloß die Augen und sagte: „Wir Paralauscher sehen ihn nicht mit den Augen, sondern erfassen ihn mit unseren paranormalen Sinnen, Bruder Olmer. Oder muß ich, weil wir uns duzen, Fruhnos zu dir sagen?"
    „Zwischen uns Brüdern durch Boyt gelten die halutischen Höflichkeitsregeln nicht", erwiderte der Haluter.
    „Zwischen uns ist mehr Verbindendes, als man durch

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