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0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das ‘os’ ausdrücken könnte. Sage mir immer rechtzeitig, was ich tun muß, ja?"
    „Ich werde dir die Kursanweisungen geben", erklärte der Vincraner. „Aber wenn ich sie dir gebe, mußt du sofort entsprechend schalten, denn ich kann die abrupten Veränderungen der fünfdimensionalen Turbulenzen, der strahlenden Materieballungen und der gegenseitigen Schalenverschiebungen immer erst im letzten Moment erkennen."
    „Wir sind heil hereingekommen", warf Frocen Tahn ein. „Warum sollten wir da nicht auch heil wieder herauskommen!"
    Tergen-Hort stand auf, stellte sich neben Olmer Fruhn und gab ihm mit gedämpfter Stimme Kursanweisungen. Olmer Fruhn reagierte jedesmal blitzschnell.
    Doch dann warf er nach der letzten Kursanweisung, schon unmittelbar vor der wirbelnden Schale, einen Blick auf seine Instrumente und rief erregt: „Dort, wohin ich fliegen soll, zeigen die Instrumente überhaupt keine Lücke an!"
    „Deine Instrumente sind hier völlig unbrauchbar", gab Tergen-Hort zurück. „Befolge meine Anweisungen, oder wir fliegen ins Verderben!"
    „Ja, gut", erwiderte Olmer Fruhn und gehorchte.
    Im nächsten Moment verschluckte die Dunkelwolke das Schiff. Auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung war nur absolute Schwärze zu sehen. Mit ruhiger Stimme erteilte Tergen-Hort die nächsten Befehle.
    Plötzlich schüttelte sich die ONOS; überlastete Aggregate kreischten. Tergen-Hort taumelte und wurde von Frocen Tahn gehalten. Aus mehreren Schaltpulten zuckten Lichtblitze.
    „Was war das?" schrie Olmer Fruhn.
    „Der Ausläufer eines fünfdimensionalen Zyklons", antwortete der Vaku-Lotse.
    „So etwas darf doch aber nicht vorkommen, oder?" wollte Balcen Nard wissen.
    „Es ist mir noch nie passiert", flüsterte Tergen-Hort.
    „Wohin jetzt?" drängte Olmer Fruhn.
    Abermals preßte Tergen-Hort seine Hände gegen die Schläfen, dann schüttelte er heftig den Kopf und sah sich gehetzt um. Schließlich stammelte er eine neue Kursanweisung.
    Wieder schüttelte sich das Schiff. Sicherungen explodierten, dann wurde es wieder ruhig.
    „Du gibst mir die Kursanweisungen zu spät, Tergen-Hort", erklärte Olmer Fruhn. „Bist du gekauft, um uns ins Verderben zu führen?"
    „Aber nein!" rief der Vincraner verzweifelt. „Ich erkenne die materiefreien Passagen zu spät, weil es hier an Bord etwas gibt, das meinen Parasinn verwirrt. Zur Zeit besteht aber keine Gefahr. Das Schiff ist in einen Sog geraten, der es in einen der wenigen materiefreien Kanäle der Yrovcon-Faust zieht. Solange das so bleibt, brauche ich keine Kursanweisungen mehr zu geben."
    Plötzlich wurden die Bildschirme hellgrau. Auf ihnen flackerten schwache Entladungen. Ein leuchtender Ring tauchte auf. Die ONOS vollführte ein Manöver, das die Außenzelle ächzen ließ, dann schoß sie durch den leuchtenden Ring, wurde von unbekannten Kräften abgebremst und stieß gegen ein Hindernis.
    Der Stoß war nicht heftig. Dennoch erschraken die Haluter, denn Sie sahen auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung etwas, das nur die Oberfläche eines Planeten - oder ein Ausschnitt davon - sein konnte.
    Auch Tergen-Hort sah es, ein von blaugrauen wirbelnden Wolken auf drei Seiten eingerahmtes Bild einer zerklüfteten Felsenlandschaft.
    Der Vaku-Lotse zitterte plötzlich am ganzen Leib.
    „Was ist mit dir?" fragte Panec Leigh. „Wovor fürchtest du dich, Bruder Tergen-Hort? Wenn wir auf einem Planeten gelandet sind, bedeutet das doch Sicherheit - jedenfalls so lange, wie wir hierbleiben."
    „Nein!". sagte Tergen-Hort angstvoll. „Es gibt eine uralte Legende vom heimlichen Königreich der Zwotter, das sich hier im Staubmantel verbergen soll, auf Welten, die niemals von einer Sonne beschienen werden.
    Die Zwotter werden ihr Geheimnis nicht preisgeben wollen und deshalb jeden töten, der dahinterkommt."
    „Sie sollen einmal versuchen, vier Haluter zu töten!" brüllte Panec Leigh und lachte schallend.
    „Eine Legende!" meinte Olmer Fruhn wegwerfend. „Ein Märchen, Bruder Tergen-Hort! Niemals gibt es in diesem Wirbel aus Staub und Energie ein heimliches Königreich. Das ist eine Erfindung der Zwotter, um sich über die Armseligkeit ihrer heutigen Existenz hinwegzutrösten und sich bei euch Vincranern wichtig zu machen."
    „Nein, das glaube ich nicht!" widersprach Tergen-Hort heftig.
    „Wo ist eigentlich die Statue?" fragte Frocen-Tahn.
    „Ich habe sie doch eben noch gesehen", sagte Balcen Nard. „Da stand sie noch dort."
    „Dann müßte sie auch jetzt noch dort

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