Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
entwickelt war? Ein mächtiger Konkurrent um das Amt des Ministerpräsidenten? Nährte sie hier einen künftigen Todfeind an ihrem Busen, respektive an ihrem Hals? Oder würde sich das Balg schlussendlich loyal ihr gegenüber verhalten? Wie stark wurde es überhaupt?
    Sie beschloss, die Ghuls erst einmal zurückzustellen und anderswo anzugreifen.
    ***
    Innerhalb einer Kirchenruine, auf dem ehemaligen Altartisch, stand Stygia. Überall brannten Fackeln. Ein großes hölzernes Kreuz hing kopfüber an der Wand. Die Ministerpräsidentin trug ein blutrotes, bodenlanges Gewand mit schwarzen Symbolen darauf. Um ihren Hals lag ein dichter schwarzer Pelz.
    Stygia musterte mit hochmütig erhobenem Kopf die drei hübschen Frauen, die vor dem Altar kauerten. Eine war blond, die andere schwarz und die Dritte feuerrot. Plötzlich sprangen Funken zwischen den Kopfhörnern der Ministerpräsidentin hin und her, verdichteten sich zu einem Kreis und bildeten schließlich ein mächtiges Feuerrad, das über dem Kopf der Teufelin rotierte. Die Frauen vor ihr stöhnten wohlig-entsetzt.
    »Hexenschwestern des Zirkels von Feurs«, donnerte Stygia und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Schaut mich in meiner ganzen Pracht und Herrlichkeit.«
    »Wir schauen dich, Herrin«, intonierten die Drei im Chor.
    »Dient mir bis an euer Lebensende.«
    »Wir dienen dir bis an unser Lebensende.«
    »Gut. Nachdem der magische Bund nun erneuert ist, Hexenschwestern, und ihr mich mit dem Satanskuss eurer absoluten Treue versichert habt, will ich nun zu euch sprechen. Schwestern des Zirkels von Feurs, ihr seid von mir auserwählt, um unter meiner Herrschaft Großes zu leisten.«
    Lavinia, Eamonna und Vanessa murmelten ehrfürchtig durcheinander.
    »Ja, Hexenschwestern, so wird es sein. Aber bevor es so weit ist, muss noch die Nachfolge der Oberhexe Tara Maga geklärt werden.«
    »Warum?«, wagte Lavinia einzuwenden.
    »Tara Maga ist tot und unsere Schwester Diane übernimmt die Nachfolge. Ihr gebührt das Hexendiadem. Sie ist die Stärkste von uns.«
    »Nein, ihr gebührt das Diadem nicht«, donnerte Stygia so laut, dass sich die Hexen unwillkürlich auf die Bäuche warfen. »Nicht Professor Zamorra hat Tara Maga getötet, wie Diane behauptet hat. Das war sie nämlich selbst, um Tara Maga möglichst schnell zu beerben. Diane Pérouse de Montclos will nichts sehnlicher, als Oberhexe anstelle der Oberhexe zu werden.«
    Wieder erklang aufgeregtes Murmeln. Die Hexen erhoben sich.
    »Wie hat sie es getan, Herrin?«, fragte Eamonna.
    »Mit dem Athame, dem unheiligen Opferdolch. Sie besuchte Tara Maga in deren Haus und stach sie heimtückisch nieder.«
    »Diese Schlange.« - »Unglaublich.« - »Sie soll nicht mehr länger unsere Schwester sein.«
    Stygia kicherte erneut. »Nun, das an sich wäre noch keine Tat, für die man Diane heiligen müsste. Wenn Tara Maga so dumm ist, sich von ihrer eigenen Stellvertreterin umbringen zu lassen, war die Position der Oberhexe des Zirkels von Feurs eindeutig fehlbesetzt. Aber ich will nicht, dass ausgerechnet Diane ihre Nachfolge antritt. Sie ist zu aufsässig und wandelt immer am Rande des Ungehorsams gegen mich. Ich kann mich nicht auf sie verlassen. Und deswegen, Hexenschwestern, habe ich euch hierher einberufen.«
    Stygia ließ ihre Worte ein wenig wirken. »Und es ist kein Zufall, dass ich ausgerechnet euch drei ausgesucht habe. Denn ihr seid stark und schlau. Und ihr werdet jedes Jahr zur Geburtstagsparty von Dianes Mutter eingeladen, weil ihr in den verschiedensten Funktionen mit Marie Pérouse de Montclos zusammenarbeitet. Dieses Jahr aber sollt ihr nicht nur feiern. Ich habe eine Aufgabe für euch. Tötet eure Schwester Diane während des Festes und besorgt Tara Magas Hexendiadem wieder, das Diane irgendwo auf Château de Montclos versteckt hat.«
    »Das werden wir.« - »Diane ist schon so gut wie tot.« - »Sie ahnt nichts, es wird ein Leichtes sein.« - »Das Hexendiadem werden wir ebenfalls finden und es dir bringen, Herrin.« - »Du sollst eine Würdigere aus unserer Mitte erwählen.«
    »Ja, ich werde eine Würdige aus eurer Mitte erwählen. Und zwar aus der Mitte von euch Dreien. Zunächst müsst ihr zusammenarbeiten, um Diane zu besiegen, denn eine alleine schafft das nicht. Dann aber werde ich diejenige von euch, die sich bei der Tötung Dianes und der Beschaffung des Hexendiadems am Geschicktesten anstellt, zur neuen Oberhexe von Feurs machen. Die beiden anderen von euch aber werden deren

Weitere Kostenlose Bücher