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0926 - Mörderische Lockung

0926 - Mörderische Lockung

Titel: 0926 - Mörderische Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt direkt eingedrungen. Eine andere Gewalt, wie er sie bisher gekannt hatte, denn ihm war es nicht gelungen, sie zu lenken. Sie hatte ihn einfach erwischt, er war in ihren Kreislauf geraten und von ihr abhängig geworden.
    In der Nähe stand ein Korbstuhl. Der Don mußte sich einfach setzen, ließ sich hineinfallen und hörte, wie sich das Material bewegte. Es ächzte und schien jeden Augenblick zu zersplittern.
    Er blieb darin sitzen. Als er nach vorn schaute, fiel sein Blick auf den Toten.
    Die Blutlache um Dobbos Hals war größer geworden. Erste Fliegen labten sich bereits an seinem Blut.
    Der Don starrte den Toten an und sah ihn trotzdem nicht. In seinen Augen brannte es. Da schien sich das Tränenwasser in Säure verwandelt zu haben.
    Er hätte heulen, fluchen und toben können, aber er tat nichts. Er saß nur da und stierte nach vorn, wie jemand, der die ganze Wahrheit nicht begreifen wollte.
    Aber tief in seinem Kopf formte sich ein Gedanke, der allmählich Gestalt annahm.
    Hexe! dachte er. Hexe! Sie ist eine Hexe!
    Und dann glaubte er, ihr Lachen in seinem Kopf als schreckliches Echo zu hören…
    ***
    Trotz der sitzenden Haltung zuckte der Körper der Frau in die Höhe. Die Arme lösten sich aus der unnatürlichen Haltung, sie sprangen förmlich zur Seite weg, und mit einem gewaltigen Sprung nach hinten schleuderte sich Beth selbst zu Boden, riß ihren Mund weit auf und fing an, gräßlich zu lachen.
    Ja, sie lachte.
    Sie schrie dabei.
    Sie tobte sich aus, sie rollte über den Boden, blieb auf dem Bauch liegen, schleuderte ihr Haar aus dem Gesicht und kroch durch ihr Verlies.
    Es war so toll, es war so einmalig. Sie hatte es geschafft. Sie hatte es ihm gezeigt. Ihre Kräfte waren noch da, und durch sie war ein Lebewesen unter ihre Kontrolle geraten.
    Ein Hund, nur ein Hund!
    Das aber würde sich ändern. Der Hund blieb ein Tier, und ein Mensch blieb ein Mensch.
    Es war der erste Versuch gewesen. Es würde dauern, bis sie einen Menschen kontrollierte; aber wenn erst einmal die Hilfe aus London eingetroffen war, würde ihr dies auch gelingen.
    Sie blieb auf dem Boden liegen wie ein Tier. Die Beine angezogen, schwer atmend, fast schon keuchend. Das Lachen hatte ihr Erleichterung verschafft, und sie war gespannt darauf, wie der Don reagieren würde Würde er nachdenken?
    Wenn ja, dann war es möglich, daß er die Wahrheit irgendwann erfaßte.
    Aber ein Mensch wie er würde sich darauf nicht einlassen wollen, das stand fest. Er würde nach Ausreden suchen, und er würde von seinen Plänen nicht abweichen.
    Pläne, die ihr galten.
    Beth wußte genau, was dieser Mensch mit ihr vorhatte. Seine Geschäfte waren bekannt wie seine Freunde, die aus dem Norden des Schwarzen Kontinent hin und wieder erschienen, um sich Frischfleisch abzuholen.
    Diesen Ausdruck hatte der Don selbst am Telefon benutzt, aber zum Glück hatte Beth das Gespräch mithören können.
    Viel Zeit blieb ihr nicht.
    Der Abend würde wichtig werden. Oder die Nacht. Es kam darauf an, wann sich der Mann von seinem Schock erholt hatte. Beth stellte sich jedenfalls auf alles ein.
    Zeit verstrich.
    Stunden glitten dahin, und auch die Wachsamkeit der Hexe ließ allmählich nach. Ihr Körper forderte den entsprechenden Tribut.
    Irgendwann schlief sie auf der harten Unterlage ein. Mit dem Gedanken versorgt, daß man ihr noch einen Tag und eine Nacht Galgenfrist gewähren würde.
    Besser konnte es nicht kommen.
    Noch immer hoffte sie auf Jane Collins…
    ***
    Die vollbesetzte Maschine war in Malaga gelandet. Jane und ich kamen uns vor wie Wassertropfen, die im Strom der anderen Reisenden ins Freie glitten, und wir waren die einzigen, denen die Urlaubsfreude nicht auf den Gesichtern geschrieben stand. Und dann kriegten wir keinen Leihwagen mehr. Jetzt, in der Hochsaison, waren alle Wagen vermietet.
    Waffen durfte ich tragen, und dank der Sondererlaubnis lief die Kontrolle ruhig ab. Ich mußte mich nur telefonisch bei einem spanischen Kollegen melden, der allerdings im Moment viel zu tun hatte und erst später nach Torres de Mar kommen wollte, was Jane und mir natürlich sehr recht war.
    Malaga empfing uns mit so hohen Temperaturen, daß ich mich schon nach dem nicht ganz so heißen London zurücksehnte. Das erklärte ich Jane auch, die alles viel lockerer nahm und mir sagte, daß am Meer ja eine leise Brise wehen würde.
    »Wem nutzt das?«
    »Uns.«
    »Dann willst du dich an den Strand legen?«
    Sie schob die Sonnenbrille vor ihre Augen und ging auf eine

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