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0926 - Mörderische Lockung

0926 - Mörderische Lockung

Titel: 0926 - Mörderische Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zumindest war sie früher sehr simpel gewesen, doch bei Beth Calvaro galten andere Maßstäbe. Daß er nicht wußte, woher sie stammte, störte ihn nicht. Viel schlimmer war etwas anderes für ihn. Er kam mit dieser Person nicht zurecht. Sie hatte etwas an sich, daß er sich nicht erklären konnte. Es hatte nichts mit ihrem Körper zu tun. Es war eine Art von Strahlung, die er sich nicht erklären konnte. Nach dem Belauschen des Telefongesprächs hatte er sie von seinen Leuten in das Verlies schaffen lassen und war sie nur besuchen gegangen.
    Daran dachte er auch mit Schaudern, denn sie hatte vom Teufel gesprochen und sich so hexenhaft benommen, daß er sie schon als Hexe bezeichnete und sich vor ihr beinahe fürchtete.
    Aber es mußte noch passieren.
    Er würde sie ins Bett bekommen.
    Seine Männer sollten sie am Abend aus dem Verlies hervorholen und an ein Bett ketten. Dann hatte er freie Bahn, und darauf freute er sich schon. Danach war ihm alles egal.
    Der warme Wind fuhr ihm ins Gesicht, streichelte die Haut, wobei sich der Don vorstellte, daß es nicht der Wind, sondern die Finger der Frau waren, die er begehrte.
    Jetzt hätte ihn das Glücksgefühl überfallen müssen.
    Seltsamerweise blieb es aus. Dafür stellte sich Magendrücken ein, eine Vorahnung, eine gewisse Bedrohung, obwohl ihm niemand etwas getan hatte.
    Seine Ruhe wurde von einem Geräusch unterbrochen. Der Don hörte hinter sich das leise Tappen der Pfoten auf der steinernen Terrasse.
    Sein bester Freund tappte näher. Es war Rambo, die deutsche Dogge, die er vor fünf Jahren als Jungtier bekommen hatte.
    Rambo gehorchte ihm aufs Wort. Er tat alles, was sein Herr befahl, sicherlich auch Menschen zerfleischen, doch dazu war es noch nicht gekommen. Angefallen ja, aber noch nicht getötet. Aber die Betroffenen würden es nie vergessen. Sie waren für den Rest ihres Lebens gezeichnet.
    Der Hund kam näher. Sein Maul stand offen. Er litt nicht unter der Hitze, weil er nicht nur entsprechend viel getrunken, sondern auch im Schatten gelegen hatte.
    Neben seinem Herrn blieb er stehen und hockte sich dann nieder, den Kopf und den Blick in die Höhe gerichtet.
    Der Don lächelte.
    Er streichelte den Kopf des Tieres und fühlte sich gut, als die Zunge über seine Hand leckte. Es war ein außergewöhnlicher Vertrauensbeweis, wie er ihn von einem Menschen nie erfahren hätte. Nicht von denen, die sich in seiner Nähe aufhielten. Sie waren entweder da, weil sie von ihm bezahlt oder, wie bei den Frauen, auf brutale Weise zur »Liebe« gezwungen wurden.
    Rambo ließ sich eine Weile kraulen, bis er seinen Kopf von selbst zur Seite nahm.
    »He, was ist los?«
    Leider konnte die Dogge nicht sprechen, aber sie machte durch ihre Bewegungen den Mann auf eine weitere Gestalt aufmerksam, die sich ihm näherte.
    Der Don schaute hin. Es war der gelbgesichtige Typ, der auf den Namen Dobbos hörte. Auch er war dem Don treu ergeben und tat alles, was man von ihm verlangte, auch die Drecksarbeit.
    Dobbos schlich näher, gebeugt von der schweren Arbeit. Seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung, als suchten sie stets irgendwelche Feinde.
    Dobbos blieb in respektvoller Entfernung stehen und wartete wie immer ab.
    »Komm näher.«
    »Danke, Señor.«
    Der Don nickte Dobbos zu. »Fang an zu reden. Du warst doch bei ihr oder?«
    »Das war ich.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Gut, Señor, sehr gut.«
    Das gefiel dem Don nicht, und er verzog das Gesicht. »Wie kann es ihr in einem Verlies gutgehen?« fragte er.
    »Sie hat gegessen und getrunken.«
    »Alles?«
    »Si.«
    Der Don grinste. »Dann wird sie ja stark und für den Abend bereit sein, denke ich.«
    In den Augen des Gelbgesichtigen leuchtete es auf. Er konnte sich vorstellen, was sein Jefe mit dieser Frau vorhatte, und er wünschte sich, an dessen Stelle zu sein. »Wann soll ich sie holen?«
    »Ich gebe dir noch Bescheid.«
    »Ich warte, Senor.«
    »Ist gut.«
    »Haben wir heute abend wieder Gäste?«
    »Nicht mehr als gewöhnlich. Das heißt, wahrscheinlich kriegen wir Besuch aus dem Süden.«
    »Bleiben sie länger?«
    »Ich denke nicht. Aber wenn, dann laß einige Gästezimmer vorbereiten und sage auch den anderen Bescheid.«
    »Das werde ich erledigen, Don.« Dobbos verbeugte sich. Er wollte sich umdrehen und verschwinden, doch das plötzliche Knurren des Hundes hielt ihn zurück.
    Er; zuckte zusammen, schaute auf Rambo und stellte mit Erstaunen fest, daß dieser ihm gegenüber eine völlig fremde und auch unnatürliche

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