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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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einfach so wieder zur Tagesordnung übergehen zu können. Laertes' Körper weigerte sich feste Nahrung aufzunehmen. Er musste lernen… so wie Ted Ewigk wieder lernen musste, ein erwachsener Mensch zu sein. Wenn er das überhaupt je wieder lernen konnte.
    Also durfte sich Laertes überhaupt nicht beschweren. Und hier wurde ihm geholfen - wenn das einer schaffen konnte, dann war es Artimus van Zant, keine Frage. Laertes seufzte und griff zur Gabel. Artimus hatte sich direkt gegenüber dem Uskugen auf einen Stuhl gesetzt und beobachtete, was nun passierte. Vorsichtig und unendlich langsam tauchte das Esswerkzeug in die Gemüseabteilung des Tellers ein und hob sich kurz darauf wieder in die Höhe. Van Zant traute seinen Augen nicht. Auf den Gabelzinken kullerte eine einzige Erbse hin und her - eine ! Und die verschwand dann tatsächlich auch in Laertes' Mund.
    Angestrengt schluckte der Uskuge, schien für einen Moment keine Luft mehr zu bekommen, entspannte sich dann jedoch. Es war vollbracht… Artimus wurde schlagartig klar, dass er einen sehr langen Abend vor sich hatte. Und der würde nur der Beginn einer langen, langen Reihe von Sitzungen sein.
    Der Südstaatler strich sich mit der flachen Hand über die Stirn.
    »Schön… also gut. Erbse Nummer eins. Weiter im Text, Dalius. Wie wäre es mit einer Kartoffel?« Der Uskuge blickte Artimus an, als hätte der ihm mit Luzifer persönlich gedroht.
    »Vielleicht wäre es besser, wenn ich die zerdrücke… so als Brei, weißt du?«
    Van Zant fragte sich ernsthaft, ob er die innere Kraft aufbringen konnte, das hier durchzustehen. Doch diese Frage musste er sich nicht selbst beantworten, denn im nächsten Moment wurde sie zu einer Belanglosigkeit.
    Die Küchentür wurde aufgestoßen und Millisan Tull erschien im Türrahmen. Millisan war die pädagogische Leiterin von no tears . Sie war in van Zants Alter, hatte auch nach all den Jahren in ihrem Beruf, in denen sie viel Unglück und Leid von Kindern hatte erleben müssen, ihren Humor und ihre Warmherzigkeit nicht verloren; sie war durch und durch Pädagogin. Die Kinder liebten sie, denn Millisan strahlte eine Zuverlässigkeit aus, in die sich die Kinder wie in eine warme Decke einwickeln konnten.
    Jetzt jedoch stand blanke Angst in ihrem Gesicht.
    »Ted Ewigk ist verschwunden. Manja, Rola und ich haben die ganze Villa durchsucht. Er ist fort. Um Himmels willen, Artimus, was sollen wir nun tun?«
    Van Zant war von seinem Stuhl aufgestanden. Natürlich kam es immer wieder einmal vor, dass ein Kind einen - vorsichtig umschrieben - kleinen Ausflug machte. Das sollte nicht passieren, ließ sich aber auch bei größter Achtsamkeit einfach nicht ganz ausschließen. Kinder waren so - sie testeten ihre Grenzen aus, in jeder Form. Doch Ted Ewigk war kein Kind, sondern ein ausgewachsener Mensch, der da draußen in keiner Weise klar kommen würde. Und den Weg zurück, den würde er sicherlich nicht alleine finden.
    Artimus versuchte, irgendwie die Ruhe zu bewahren. Wohin mochte Ewigk wollen? Vielleicht war ihm eine Erinnerung gekommen, der er nun nachgehen wollte. Das allerdings mochte dann gefährlich werden. Artimus mochte nicht daran denken, was geschehen konnte, wenn Ewigk sich etwa daran erinnerte, dass er früher einmal ein großartiger Autofahrer gewesen war oder gar ein Pilot. Sie mussten ihn finden. Van Zant sah auf die Uhr. Es war bereits später Abend - keine gute Uhrzeit für ein Riesenbaby, um sich alleine in El Paso herumzutreiben.
    Und erst recht keine gute Tageszeit, um ihn dort jetzt zu finden.
    Rola diBurn drängte sich an Millisan Tull vorbei in die Küche.
    »Serhat ist ebenfalls nirgendwo zu finden. Er muss sich Ewigk angeschlossen haben.«
    Das allerdings beruhigte van Zant ein wenig, denn der Kleine war clever und würde auf seinen Freund Ted aufpassen. Dennoch, sie durften keine Sekunde verlieren. Einzig Manja Bannier blieb in der Villa, um die anderen Kinder zu beaufsichtigen, die natürlich auch in heller Aufregung waren.
    Dalius Laertes schloss sich mit Freuden dem Suchtrupp an.
    So entkam er zumindest temporär dem absolut überfüllten Teller, der in der Küche auf seine Rückkehr wartete…
    ***
    Starless näherte sich äußerst vorsichtig der alten Villa.
    Es war kein Problem für ihn gewesen, sie sofort ausfindig zu machen, denn er hatte Tage zuvor mit angehört, wie Sinje-Li Tan Morano einen kurzen Bericht über diesen Professor Zamorra und dessen Team gegeben hatte. Darin war es auch um no tears

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