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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Weg zum Bus ein.
    »Kaputt?« fragte ich.
    »Müde.«
    »Der Wein«, sagte sie grinsend.
    »Ja, auch er.«
    »Du hast schön hingelangt.«
    »Bewußt, John, bewußt«, erwiderte sie und ließ sich auf den Platz sinken, den wir auch auf der Hinfahrt eingenommen hatten. »Ich wollte den ganzen Mist mit der Hexe vergessen.« Sie legte den Kopf zurück und drückte ihn gegen die obere Sitzkante. Dann schloß sie die Augen. »Ich wollte daran nicht mehr erinnert werden.«
    »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Und jetzt bin ich müde.« Jane schloß bereits die Augen. »Weckst du mich, wenn wir am Hotel sind?«
    »Falls ich nicht auch eingeschlafen bin, geht das schon in Ordnung.«
    »Ist egal«, murmelte sie und sackte irgendwie zusammen. Der Schlaf war so plötzlich über sie gekommen, als wäre sie von einem Hammer erwischt worden.
    Ich lächelte.
    Es tat ihr gut, wenn sie sich ausruhte. Wir waren hier, um einige Tage Urlaub zu machen. Wenn sich schon so etwas ergab, dann mußte man es auch ausnutzen.
    Auch ich setzte mich bequemer hin und schloß die Augen. Die Abfahrt bekam ich noch mit, aber wir mußten uns noch auf dem Grundstück befinden, als auch mir die Augen zufielen…
    ***
    Jane Collins träumte!
    Es war urplötzlich über sie gekommen. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Sie lag im tiefen Schlaf, aber es gab da jemanden, der es nicht wahrhaben wollte, daß er verloren hatte. Eine Hexe gab nicht auf. Vor allen Dingen nicht, wenn sie Beth Calvaro hieß und sich maßlos enttäuscht fühlte.
    Um die Enttäuschung zu kompensieren, gab es für sie nur eines - Rache. Ja, sie würde sich rächen, sie würde versuchen, es der anderen heimzuzahlen. Erst jedoch wollte sie Jane die Träume schicken, denn aus der Verbündeten war eine Todfeindin geworden.
    Im Traum war Jane Collins wehrlos. Sie mußte mit sich geschehen lassen, was die andere Person wollte, deren Geist tief in ihr Unterbewußtsein eindrang und ihr die entsprechenden Bilder schickte, die sich in Janes Traum sehr klar abzeichneten.
    Jane war in eine dunkle, düstere Welt gefallen. Schatten umgaben sie wie wallende Vorhänge. Aber sie wußte auch, daß diese Welt nicht so leer war, wie es den Anschein hatte.
    Schrille Geräusche waren zu hören. Laute Töne, wobei sich manche anhörten wie ein bösartiges Lachen, als wären Dämonen dabei, sich über etwas zu freuen.
    Und die Finsternis riß auf, als hätten die schwarzen Vorhänge Lücken bekommen. Dazwischen zeichneten sich hellere Flecken ab, in denen sich aber etwas bewegte.
    Tiere? Vögel, die durch die Luft flogen und ihre Schwingen flattern ließen?
    Jane sah kalte, beinahe bösartige Augen, die in einer gelben Farbe leuchteten und kugelrund waren.
    Nachtvögel hatten derartige Glotzer.
    Sie flatterten durch die stickige Finsternis. Für einen Moment waren sie zu sehen, wenn sie hinein in die Lücken glitten, dann zogen sie sich wieder zurück, als wollten sie sich bewußt entfernen und ihr klarmachen, daß sie erst der Anfang gewesen waren.
    Es war keine Bühne, die Jane Collins im Traum erlebte. Es war etwas anderes, ein weites Feld der Dunkelheit. Allerdings auch nicht normal, sondern eine Schattenwelt, in der sich der Schrecken verborgen hatte. Noch war er nicht zu sehen, aber innerhalb der grauschwarzen Schatten bewegte sich etwas.
    Jemand kam hervor.
    Aus dem Hintergrund schwebte er näher. Eine Gestalt, eine Frau mit blonden, aber auch braunen Haaren. Sie lagen eng am Kopf und reichten bis zu den Schultern.
    Die Frau war angezogen, wirkte aber wie nackt, weil sie nur ein Oberteil trug, das aussah wie eine kurze Bolero-Jacke. Es war ebenfalls dunkel und capeartig, stand vorn offen und betonte die Brüste der Person.
    Das Gesicht war fein geschnitten, aber es wirkte nicht besonders freundlich. In den Augen schien sich Eis gesammelt zu haben, das nicht schmelzen wollte. Eine kleine Nase, der lasziv wirkende Mund, die hochstehenden Wangenknochen, eine ziemlich blasse Haut, als hätte die Person lange Zeit in der Dunkelheit ausgeharrt.
    Und sie war bewaffnet.
    Ein Schwert hielt sie in der rechten Hand. Es wies nach vorn, als wollte sie damit auf ein bestimmtes Ziel zeigen. Das aber war nicht zu sehen. Dafür entstand im Hintergrund, der nach wie vor nicht erhellt war, eine erneute Bewegung. Ziemlich stark sogar, und auch nicht nur einzeln. Es waren mehrere Bewegungen an verschiedenen Stellen, die sich schließlich zu einer einzigen zusammensetzten, so zumindest wirkte es auf die schlafende

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