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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Riesenmond, hatte im Lauf galaktischer Zeitspannen eine Umlaufbahn um den riesigen Gasball eingeschlagen. Die Bewohner, von den Vincranern nur durch die Richtung ihrer Glaubenslehren unterschieden, hatten den gewaltigen Gasball Arwalal Zwei genannt, und ihre Heimat wurde von ihnen stets als Planet, nicht aber als Mond bezeichnet. Die Tekheter ließen sich nicht auf Diskussionen ein; selbst der Umstand, daß zwei weitere, allerdings viel kleinere Monde Arwalal II umkreisten, änderte nichts an ihrer Sprachregelung.
    „Wir werden mit den anderen das Schiff verlassen. Ich denke, die ZOORTEN landet auf Tekherons Raumhafen", warf er nach einer Weile ein. Mit höchster Aufmerksamkeit beobachtete er seine Gefährtin. Sie machte sich ebenfalls bereit; sie duschte, zog sich um, aß und trank und bewegte sich nicht wie ein Paratender. Oder jedenfalls nicht so, wie Tekener sich einen willenlosen Sklaven vorzustellen hatte.
    „Du meinst, wir sollten versuchen, uns schnell und weit abzusondern?" fragte sie zurück.
    „Genau das meine ich!"
    Tekheron war die größte und bedeutendste Siedlung dieses MondPlaneten. In ihrer Nähe lag die Tempelstadt Lakikrath, wußte Tekener. Zumindest eines hatte Margor noch nicht geschafft, nämlich die Geheimnisse innerhalb der Wolke zu entschleiern.
    Abermals nach einer längeren Zeitspanne murmelte Tekener: „Zu unserer Zeit waren Vincraner und Tekheter zwar nicht gerade Feinde, aber sie wahrten deutlichen Abstand voneinander. Ob sich das jetzt geändert hat?"
    „Ich glaube sicher, daß Paratender und Psychode auch auf Tekheter sind. Die Macht, die ich gestern oder vorgestern spürte, ist so stark, daß es unausweichlich erscheint."
    „Das eröffnet unangenehme Perspektiven", brummte Tekener. Er war so ratlos wie zuvor. Die Tatsache, daß die Wirkung des Psychods nicht stark genug war und rricht lange genug anhielt, konnte ihn auch nicht trösten.
    Im Schiff befand sich nur ein einziges Psychod - auf Tekheter würden sie vermutlich viel häufiger diesen teuflischen Kunstwerken ausgesetzt sein.
     
    *
     
    Es schien ein leises, aus großer Ferne kommendes Rauschen in der Luft zu liegen. Als Tekener und Jennifer den Boden des Raumhafens betraten, fühlten sie die Wärme des Mittags. Am strahlend blauen Himmel türmte sich im Westen eine schwarze Wolkenfront auf. Tekener hielt seine Gefährtin an der Hand und schaute über die Schulter zurück. Ein langer Zug Menschen kam aus dem Schiff.
    „Verblüffend", meinte er leise. „Ich hätte geschworen, das Schiff ist so gut wie leer. Jetzt sehe ich, daß sie emsig und erfolgreich waren."
    „Also ist auch die ZOORTEN eines der Schiffe, von denen wir von der LFT wissen. Sie sammeln Freiwillige ein, die zu Paratendern gemacht werden", flüsterte Jennifer -zurück.
    „Bleibt in der Reihe! Keine Verzögerungen! Margor haßt unnötigen Aufenthalt", rief jemand durch ein Megaphon. Wortlos gehorchten alle Paratender. Es waren nicht weniger als tausend, schätzte Tekener.
    Der lange Zug bewegte sich auf einen Pulk riesiger Personengleiter zu. Schweigend nahmen sie Platz.
    Tekener sah, daß die schwarze Wolkenfront heranraste und größer wurde. Der Tag auf Tekheter dauerte elf Stunden und knapp vierzehn Minuten. Also würde es in drei Stunden zu dunkeln beginnen. Etwa hundert Personen schoben sich in den Gleiterbus, der alsbald losschwebte und Kurs auf das Hauptgebäude und die Toranlage nahm. Als sich das Gefährt der Mauer und den Energiesperren näherte, spürten Tekener und Jennifer starke Unruhe unter den Insassen. Die Frauen und Männer bewegten suchend die Köpfe hin und her. Dann plötzlich merkte der Aktivatorträger, daß sich die Blicke der Ankömmlinge auf ein seltsames Gebilde richteten.
    Aus dem Boden wuchs fugenlos eine Plattform. Der Ansatz war gerundet, das Material strahlte aus sich heraus und reflektierte überdies das Licht der Sonne, die jetzt, kurz vor dem Unwetter, gnadenlos herunterbrannte.
    Die Plattform wirkte wie eine stumpfe Säule, auf deren oberem Sockel ein Strahlenkranz flackerte. Die vielfarbigen Strahlen zogen alle Blicke wie magisch an. So unauffällig wie möglich stieß Tekener seine Gefährtin an und zeigte in die genau entgegengesetzte Richtung.
    „Heftige Temperaturschwankungen sind das Kennzeichen Tekheters", sagte er so leise wie möglich. „In kurzer Zeit wird sich ein Eissturm oder Blizzard über Tekheron austoben."
    Er konnte weder seine Hand über ihre Augen legen noch ihren Kopf festhalten. Jennifer

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