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0928 - Das Hexendiadem

0928 - Das Hexendiadem

Titel: 0928 - Das Hexendiadem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hat es Davide de Caraman geweiht. Das Diadem hat den Grafen tatsächlich als Herrn akzeptiert. Weil Caraman die Kräfte des Diadems aber noch nicht einsetzen konnte, hat ihn die Hexe problemlos getötet.«
    Stygia kicherte. »Nun besitzt das Diadem aber die Eigenschaft, seine toten Herren fürchterlich zu rächen. Deswegen bannte es nach Caramans Tod die Hexe Madeleine hier in diese Eiserne Jungfrau. Tara Maga hat das Diadem dann hier unten gefunden und an sich genommen. Allerdings akzeptierte es Tara Maga nicht als Herrin, denn sie war wohl zu schwach. Aus diesem Grund rächte es sich auch nicht an Diane de Montclos, als diese Tara Maga tötete. Ich habe allerdings sofort erkannt, dass das Diadem Diane als neue Herrin anerkennt.«
    »Natürlich. Du… bist allerkennend, Sty-… Herrin.«
    Satans Ministerpräsidentin sah ihre Gefangene misstrauisch an. »Willst du mich veralbern? Egal. Es ist ohnehin nur das Gekreische einer Hilflosen. Bevor ich dich vollends aufspieße, lass mich aber noch meine Geschichte zu Ende bringen. Die Geschichte deiner Niederlage, Duval. Und deines Todes.«
    Nicoles Finger bogen sich, tasteten vor. Sie musste den Arm ein wenig nach vorne schieben und dadurch in Kauf nehmen, dass sich der Dorn weiter in ihren rechten Bizeps bohrte. Die Schmerzen waren auszuhalten. Doch noch waren ihre Finger Lichtjahre von dem Dhyarra in der Tasche entfernt.
    »Nun, ich stand also vor einem echten Problem, Duval. Ich wollte Diane nicht als Oberhexe, konnte sie aber auch nicht mehr töten, weil mich sonst das Diadem mit seinen gefährlichen Kräften angegriffen hätte. Ich dachte also, lass das doch einen anderen erledigen. Keinen meiner Dämonen, natürlich nicht. Sondern jemanden aus meinem Feindeskreis, der mächtig genug ist, Diane zu töten. Und der gleich danach vom Diadem bestraft wird. So wären zwei Irrwische mit einem Feuerstoß zu vernichten. Irgendwie bin ich da gleich auf dich verfallen, Duval.«
    Stygia lachte laut. »Ein wirklich perfider Plan, eine Intrige, die meiner würdig ist. Ich stellte Diane auf dem Eiffelturm und gab vor, sie zu töten, gewährte ihr dann aber doch noch eine letzte Chance. Denn die böse Diane hatte keine Ahnung von den wahren Möglichkeiten des Diadems. Ich wies sie an, Madeleine wieder aus ihrer Stasis zu holen, um den Fluch der Caramans mit neuem Leben zu füllen und dich damit hierher zu locken, wo das Diadem seine größte Macht entfalten kann. Diane war sich völlig sicher, dass sie dich hier drinnen problemlos erledigen kann. Ich hatte schließlich keinen Zweifel daran gelassen. Vom wahren Zweck der Übung hatte sie hingegen nicht die leiseste Ahnung. Ich wollte, dass du sie umbringst und das Diadem dich dann im Gegenzug killt. Zwei Irrwische mit einem Feuerstoß, wie gesagt. Nun war das Diadem sogar so nett, dich wie Madeleine in die Eiserne Jungfrau zu schleudern. Bevor es den Deckel geschlossen hat, konnte ich gerade noch eingreifen und es stoppen. Wie hübsch. Nun kann ich dich sogar noch ein wenig foltern, bevor du endgültig auf die Seelenhalde Mitte wanderst. Und dann nehme ich das Diadem an mich. Ich werde seine wahre Macht entdecken und sie viel besser zu gebrauchen wissen. Was meinst du, Duval, soll ich dich in dieser Position verhungern und verdursten lassen? Oder dich doch lieber aufspießen? Nun, ich glaube, aufspießen. Ich will ja schließlich auch was davon haben.«
    Nicoles Finger krabbelten panisch in die Hosentasche. Sie musste den Kristall nur berühren. Nur mit einer Fingerspitze! Dann konnte sie seine unglaublichen Kräfte frei setzen.
    Sie kam nicht heran. Noch nicht. Eine Winzigkeit nur…
    Der Deckel bewegte sich weiter. Haut platzte, Knochen knirschten, Nicole stöhnte grässlich. Der Dorn berührte bereits ihr Auge, würde es in wenigen Sekundenbruchteilen durchstechen.
    Der Dhyarra!
    Jetzt…
    Von einem Moment auf den anderen war das Verlies von einer unglaublichen Präsenz erfüllt. Ein schemenhaftes, nicht greifbares Etwas tobte sich aus. Die Aura unbegreiflicher Macht streifte Nicole und Stygia. Satans Ministerpräsidentin schrie schrill auf und verschwand voller Panik in einer Paraspur. Nicole spürte im selben Moment, dass sie diese Präsenz bereits einmal erlebt hatte. Neulich, im Traum. Oder auch real.
    CHAVACH!
    Der Jäger! Was wollte dieses Wesen hier? Nur einen winzigen Moment spürte sie das alles Erdrückende noch. Dann verschwand es dort, wo sich auch Stygia aufgelöst hatte.
    War CHAVACH hinter der Ministerpräsidentin

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