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0928 - Das Hexendiadem

0928 - Das Hexendiadem

Titel: 0928 - Das Hexendiadem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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grellrote Leuchten des Henkersstrickes erlosch abrupt.
    »Jaaaa!«, jubelte Ciranoush und veranstaltete einen wahren Veitstanz. »Ich hatte recht. Sie musste sich auch dem zweiten Blutzauber beugen, den Rest hat die magisch aufgeladene Schlinge von alleine erledigt. Du weißt ja, man hat damit schon mal einen Magier erhängt. Du bist frei, Jerome, frei. Sie kann dir nie wieder etwas tun. Wir haben den Fluch gebrochen.«
    Jerome Dufy konnte es noch gar nicht richtig glauben. »So einfach ist das gegangen?« Vorsichtig umarmte er Cira, die ihn fest an sich drückte und lachte. »Was ist los, mein Herz? Freust du dich gar nicht? Wir haben sie besiegt.«
    »Doch, natürlich, ich bin nur… sprachlos vor Glück.« Dann begann auch er zu lachen und beide drückten und umarmten sich. Jerome reckte beide Arme in die Höhe und sah nach oben. »Frei!«, brüllte er.
    ***
    Nicole konnte die seltsamen Vorgänge auf Maison Caraman nach wie vor nicht richtig einschätzen, auch wenn sich langsam eine Art unguter Ahnung einstellte, was hier vorging. Sie hatte aber das Gefühl, dass heute Nacht etwas passieren würde. Hatten Ciranoushs Worte es nicht angekündigt?
    Die Dämonenjägerin zog schwarze Jeans und einen schwarzen Pullover über und schlüpfte in eine schwarze Lederjacke. Eine schwarze Perücke hatte sie ohnehin schon auf. Dann legte sie sich den Gürtel mit der Magnetplatte um und heftete ihren Blaster daran. Den Dhyarra steckte sie ebenfalls ein. So gerüstet postierte sie sich im Park hinter einigen Büschen, von wo aus sie das Fachwerkhaus der Dufys einigermaßen genau überwachen konnte.
    Müde wurde Nicole dabei nicht. Das Wasser des Lebens , das in ihren Adern floss, hielt sie über viele Tage wach und fit, wenn es sein musste. In den fast fünf Stunden, die sie warten musste, hatte sie mal wieder reichlich Gelegenheit, über ihre verzwickte Situation nachzudenken.
    Als sie schon dachte, sich geirrt zu haben und mit dem Gedanken an Aufgabe spielte, öffnete sich plötzlich die Haustür.
    Ciranoush und Jerome huschten heraus!
    »Na also«, murmelte Nicole leise und verfolgte das Pärchen lautlos und ungesehen. Sie wunderte sich nur mäßig, als Cira und Jerome in dem uralten Geheimgang zwischen den Felsen verschwanden. So etwas Ähnliches hatte sie erwartet. Geschmeidig wie eine Katze stieg sie ebenfalls ein und drang in die Verliese von Maison Caraman vor.
    Hinter der Tür beobachtete sie mit gezogenem Blaster, wie Ciranoush die Hexe vernichtete.
    Ich glaub's nicht. Das wird ja immer undurchsichtiger. Dabei war ich mir so sicher, dass die Baskin etwas mit der Hexe zu tun hat…
    Ciranoush und Jerome tanzten zusammen herum. »Frei!«, brüllte der junge Mann.
    Jerome erstarrte mitten in der Bewegung, seine Arme fielen herab. Denn mit Ciranoush ging eine erschreckende Verwandlung vor sich. Ihre Gestalt verschwamm, formte sich zu einem alabasterweißen Körper um, der von zahlreichen roten Flecken bedeckt wurde. Gleichzeitig löste sich der Körper in der Henkersschlinge auf.
    Aha, wusste ich's doch… Nicole konnte ein gewisses Triumphgefühl nicht unterdrücken.
    Madeleine Brissac stand vor Jerome und lachte derart schauerlich, dass er wie vom Blitz gefällt zusammenbrach. Leise wimmernd blieb er auf den Knien liegen.
    »Deine Zeit ist nun gekommen, mein liebes Opfer«, sagte Madeleine Brissac sanft. »Ich werde dich jetzt töten, Jerome Dufy. Du hattest niemals eine Chance, mir zu entkommen. Weißt du, dass ich deine Vilma getötet und dann als Ciranoush deren Stelle in Maison Caraman eingenommen habe? Und weißt du auch, warum?«
    Madeleine Brissac starrte höhnisch auf das zitternde Bündel Mensch zu ihren Füßen. »Schon damit habe ich angefangen, dich zu quälen, weil du meinen Verführungskünsten erlegen bist, ohne es zu wollen. Hauptsächlich aber sollte Ciranoush dir Hoffnungen machen, deinem Schicksal entkommen zu können. Du solltest glauben, dass die Baskin mit ihrem umfangreichen magischen Wissen dich doch noch retten kann. Und als du mich dann am Galgenstrick hängen sahst und dich gerettet glaubtest, habe ich dich endgültig ins Nichts gestoßen. Dieses grausame Spiel der zerstörten Hoffnungen hat damals auch Duchesse Felipa mit mir getrieben und so tue ich es nun mit meinen Opfern.«
    »Aber du und Ciranoush, ihr seid doch gleichzeitig aufgetreten«, flüsterte Jerome.
    Mit zusammen gekniffenen Augen sah Nicole, wie es um den Kopf der Hexe zu flimmern begann. Aus dem Flimmern schälte sich ein

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