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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spruch seines Volkes.
    „Ja, komm nur her", meinte Wiesel. „Vielleicht kannst du etwas tun, um meinen Freund hier aufzumuntern."
    „Was fehlt ihm denn?" ließ Tifflor den Ertruser-Roboter fragen.
    „Er ist gemütskrank", antwortete Wiesel. „Er scheint Heimweh nach einem fernen Ort oder einer anderen Zeit zu haben, die von hier aus unerreichbar ist."
    Der Ertruser-Roboter machte mit seiner Pranke eine Bewegung, die das gesamte Planetarium einschloß.
    „Hier ist das Universum", ließ Tifflor ihn mit donnernder Stimme sagen. „Es steht in seiner ganzen Pracht zu eurer Verfügung. Es gibt nichts, was es in der Größten Schau des Universums nicht gibt."
    „Lächerlich", sagte Plekeehr emotionslos wie immer. „Was wißt ihr schon vom Universum."
    „He, Kleiner, du suchst doch nicht Streit?" dröhnte der Ertruser-Robot. „Ganz sicher willst du dich nicht mit mir anlegen. Deshalb bist du doch nicht da. Du bist gewiß mit einem ganz anderen Ziel vor Augen bierhergekommen. Wonach suchst du eigentlich? Sag es deinem großen Bruder."
    Plekeehr blickte den robotischen Hünen in der Biomolplast-Verkleidung eines Ertrusers aus seinen ausdruckslosen Augen an. Nach einer ganzen Weile sagte er: „Ich bin niemands Bruder auf dieser häßlichen Welt. Meine Brüder sind weit weg. Keiner von dieser Welt hat das Recht, mich Bruder zu nennen."
    Sein Gesicht war dabei eine steinerne Maske, und seine Stimme war bar jeglicher Gefühle. Trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen, bekam das Gesagte besonderes Gewicht. Auf einen echten Ertruser hätte es überheblich und deshalb beleidigend gewirkt.
    Wiesel schien das sofort erkannt zu haben, denn er stellte sich vor Plekeehr und sagte begütigend: „Laß dich nicht gleich von diesem Klotz provozieren, Blacky. Das ist doch nur eine ferngesteuerte Maschine. Schau her, er kann nicht einmal mir halber Portion etwas anhaben."
    Wiesel wandte sich dem ErtruserRobot zu und boxte ihn einige Male in die Seite.
    „Siehst du, das Ding ist ganz harmlos", sagte er dabei. Als der Ertruser-Robot ihn jedoch mit einer spielerischen Handbewegung zur Seite wischte, wurde er wütend.
    „He, du Klotz, das ist gegen die Spielregeln. Der Gast hat hier König zu sein. Ich werde mich beim Manager beschweren."
    „Laß nur, Wiesel", sagte Plekeehr und erhob sich aus dem Kontursessel, in dem er bis jetzt reglos gesessen hatte. „Ich merke schon, worauf das hinausläuft. Mir bleibt keine andere Wahl, als mich mit diesem Monstrum zu schlagen."
    Plekeehr schien das ernst zu meinen. Und das verwirrte Julian Tifflor, weil er nicht recht wußte, wie er den Roboter reagieren lassen sollte. Aber auf Anraten des Managers entschloß er sich, das Spiel fortzuführen.
    „Geben Sie dem Gast den Nervenkitzel", raunte ihm der Manager zu. „Unsere Modelle besitzen eine Sicherheitssperre, so daß die Situation gar nicht eskalieren kann."
    „Ha, du willst dich mit mir messen, Wurm!" ließ Tifflor den Roboter posaunen. „Ein Duell auf Leben und Tod?"
    „Ich bin bereit", sagte Plekeehr.
    „Mach dich nicht lächerlich, Blacky", mischte sich Wiesel ein. „Ich hätte dich nicht für so kindisch gehalten, daß du dich mit einem Roboter balgst. Laß uns lieber von hier verduften."
    Inzwischen waren die anderen Besucher nähergekommen und bildeten einen Kreis um die beiden Kampfhähne. Sie erweckten den Eindruck von Schaulustigen; doch es waren alles Tifflors Spezialisten, deren bloße Anwesenheit das Gefühl vermittelte, daß die Situation unter Kontrolle war.
    „Komm her, Wurm, damit ich dich zerquetschen kann", plärrte der Ertruser-Roboter.
    Plekeehr machte plötzlich einen Satz nach vorne und landete auf der Brust des Roboters. Er umschlang seinen Körper mit den Beinen, hielt sich mit einer Hand in der Haarsichel fest und umspannte mit der anderen sein Gesicht. Mit einem kräftigen Ruck zerrte er ihm die Biomolplast-Maske herunter, so daß der blanke Metallschädel zum Vorschein kam.
    Tifflor hörte Plekeehr leise und wie zu sich selbst sagen: „Wußte ich es doch, daß ihr mich in die Enge getrieben habt, Terraner! Das ist das Ende."
    Ohne daß Tifflor etwas dazu beitragen mußte, tat der Roboter eine vorprogrammierte Reflexbewegung. Die biomolplastgepolsterten Arme packten Plekeehr um die Körpermitte und hoben ihn in die Luft. Tifflor war sicher, daß der Roboter ihn dabei nicht zu hart angefaßt hatte. Dennoch wurde Plekeehrs Körper auf einmal schlaff. Arme und Beine schlenkerten kraftlos um seinen

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