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093 - Das Hotel der lebenden Leichen

093 - Das Hotel der lebenden Leichen

Titel: 093 - Das Hotel der lebenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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Dann, als er sich umwandte, sah er die Tür des Badezimmers. Sie stand einen Spalt offen. Licht schien durch die Ritze. Jetzt hörte Frank auch das leise Rauschen eines Wasserstrahls.
    Sie badet, dachte Frank erleichtert aufatmend. Er klopfte an die Tür.
    »Hallo, Mrs. Danforth, dürfte ich ihnen den Rücken abreiben?«
    Keine Antwort, nur das Wasser rauschte unentwegt weiter.
    »Lorna«. rief er noch einmal. »Ich bin es, Frank. Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Wieder erhielt er keine Antwort.
    Einen Augenblick noch zögerte Frank, dann stieß er die Tür auf. Entsetzt blieb er stehen, und starrte auf das grausige Bild.
    Nur eine winzige Sekunde. dann riß er Lorna, die bereits bis an der Stirn im Wasser lag, hoch Er trug sie nicht erst aus dem Zimmer, sondern legte sie auf den Badeteppich und deckte das Badetuch über sie Frank behandelte sie wie eine Ertrunkene Als Lorna sich zu regen begann, stöhnte er befreit auf. Der Schweiß, .der ihm von der Stirn rann, machte ihm schwer zu schaffen, aber er ruhte nicht eher, bis er sah, daß sie die Augen aufschlug.
    Lornas Glieder begannen sich zu regen. Sie zuckten wild umher. Ein irrer, spitzer Schrei kam über ihre Lippen.
    »Es ist alles gut, Lorna«, versuchte Frank Connors sie zu beruhigen.
    Er zuckte zusammen. Lorna hatte ihn ins Gesicht geschlagen.
    »Geh weg, du Teufel«, kreischte sie. Ihre angsterfüllten Augen spiegelten Wahnsinn. Sie erkannte den Freund nicht. Noch einmal hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen, wenn Frank ihre Hand nicht blitzschnell abgefangen hätte.
    »Lorna, ich bin es, Frank. Es ist alles gut«, sagte er mit beruhigender Stimme. Gleich darauf hatte er alle Mühe, die wie in irrsinniger Angst um sich mit Armen und Beinen schlagende Frau zu bändigen.
    Frank wollte ihr nicht weh tun, was ihm die Sache noch schwieriger machte. Endlich gelang es ihm, Lornas Arme über der Brust gekreuzt festzuhalten.
     «Lorna, sei doch vernünftig«, sagte er rauh.
    Lorna Danforth antwortete nicht. In ihrem Gesicht zuckte es noch sekundenlang, dann erschlaffte sie, ihre Augen schlossen sich. Sie lag still wie eine Tote.
    Es dauerte einen Moment, ehe Frank Connors begriff, daß sie nicht bei Bewußtsein war. Verstört blickte er auf sie herab. Lorna mußte etwas Schreckliches erlebt haben. Sanft nahm er Lorna Danforth vom Boden hoch, trug sie wie sie war in das Wohnzimmer und legte sie auf die Couch.
    Frank rannte zum Telefon und riß den Hörer von der Gabel.
    Stille.
    Verdammt, die Leitung war tot. Er rannte zur Tür, besann sieh blieb stehen und kaute auf seiner Unterlippe.
    Lorna durfte auf keinen Fall auch nur eine Sekunde allein bleiben. Die Tür vom Wohnzimmer zum Gang stand immer noch offen.
    Jemand ging gerade vorbei.
    »He, Sie«, rief Frank rasch.
    »Ja, Sir?« Es war Kitty Collins, die blonde Zimmerfee.
    »Kann ich etwas für Sie tun?« fragte sie eifrig.
    »Ja, jetzt können Sie«, knurrte Frank grimmig. »Nehmen Sie die Beine in die Hand, und holen Sie Mister Danforth. Er sitzt in der Bar, aber beeilen Sie sich.«
    »Sofort, Sir:« Kitty fegte wie ein Wirbelwind davon.
    Frank schloß die Tür von innen. Zwei Minuten später wurde sie von Henry Danforth wieder aufgerissen. Sein Blick glitt von Frank zu der Couch, auf der Lorna lag.
    »Was ist passiert, Frank?« stieß er atemlos hervor.
    Frank Connors wich unbehaglich seinem fragenden Blick aus.
    »Darüber zerbreche ich mir schon den Kopf, seit ich Lorna aus dem Wasser gezogen habe«, murmelte er.
    »Aus dem Wasser?«
    Henry Danforth beugte sich über die Couch. Verstört blickte er in Lornas bleiches Gesicht.
    »Ist, ist sie ...?«
    »Deine Frau ist nicht tot, wenn du das meinst«, beruhigte ihn Frank. »Sie ist ohnmächtig.«
    »Aber, irgend etwas ist doch geschehen?« forschte Henry drängend weiter. Er hörte wie gebannt zu, als ihm Frank in abgerissenen Sätzen erzählte, was er mit Lorna erlebt hatte.
    »Glaubst du, daß man sie umbringen wollte? Um Gottes willen, Frank, was steckt dahinter?«
    Frank Connors gab keine Antwort. Er spürte, daß hier irgend etwas vorging, das noch weit über einen gemeinen Mordversuch hinweg ging.
    »Ich weiß es nicht, Henry«, gab er schließlich zu. »Aber, ich glaube wenn es uns nicht schnell gelingt dahinter zu kommen — schnell, sage ich, mein Junge, — dann wird noch Blut fließen, — dein Blut und Lornas.«
    »Nein«, flüsterte Henry Danforth entsetzt.
    »Du kannst dich darauf verlassen«, erwidere Frank kurz angebunden. Er schärfte Henry ein,

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