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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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dich! Du musst deinen Sohn aufziehen, bis er so weit ist!« Mit jedem Wort sprühte schwarzes Dämonenblut auf Gwyneths Gesicht.
    Anka konnte nicht glauben, was sie da hörte! Krychnak wollte das Kind nicht töten! Doch was hatte er dann vor? Und wie sollte sie ihn stoppen? Der Dolch hatte versagt! Vielleicht hätte er den Dämon getötet, wenn er in dessen schwarzes Herz eingedrungen wäre, aber selbst da war sich Anka nicht sicher. Wie sollte sie ihn töten?
    Die Antwort lag auf der Hand. Gar nicht! Sie hatte nicht die Möglichkeiten dazu. Anne hatte von Anfang an recht gehabt.
    Plötzlich fuhr Krychnak herum und noch aus der Bewegung schleuderte er einen Ball aus weißglühendem Feuer. Die Flammen loderten so grell, dass Anka auf der Stelle erblindete. In einem letzten Reflex blinzelte sie, doch da traf sie schon der Ball, verbrannte sie, zehrte sie auf.
    Ein Schrei dröhnte ihr in die Ohren. Krychnak! Er war voller Wut. »Irgendwann finde ich dich und dann werde ich dich leiden lassen!«
    Es wurde still um sie. Sie spürte, dass sie sich noch hatte wegblinzeln können. Aber nicht schnell genug! Krychnaks Feuer hatte sie noch in der Auflösungsphase getroffen. Es hatte sie nicht mehr töten können, aber ihren Körper in ein verkohltes Etwas verwandelt. Zuerst war Anka froh, dass ihr die Flucht gelungen war. Doch dann kamen die Schmerzen und sie hielten lange, lange…
     
    ... Jahre an! Und nun tobten sie durch Rhetts Bewusstsein wie ein Waldbrand. Er erinnerte sich an sein Leben als Logan. Er war Logan. Warum hatte seine Mutter ihm nie von den Geschehnissen bei seiner Geburt erzählt? Oder hatte sie sich dessen selbst nicht mehr entsinnen können? Hatte Krychnak ihr die Erinnerungen geraubt wie schon bei seinem ersten Besuch? Dann wurde aus Logan wieder Rhett und ihn überfielen erneut Ankas Schmerzen. Irgendwann finde ich dich, hatte Krychnak ihr versprochen. Und er hatte das Versprechen gehalten. Er hatte sie gefunden. Und dann werde ich dich leiden lassen. Das waren seine Worte gewesen. Rhett hatte keine andere Wahl! Wenn er Anka helfen wollte, musste er auf Krychnaks Forderung eingehen. Er musste ...
     
    ... husten, als er erwachte. Aus verquollenen Augen sah er sich um.
    Auch die Peters-Zwillinge und Dylan McMour sahen nicht gerade wie das blühende Leben aus. Ankas Erinnerungen und Schmerzen mit ihr zu teilen, hatte sie gezeichnet. Doch damit war nun Schluss! Er würde sich darum kümmern.
    »Entschuldigt mich.« Mit ungelenken Bewegungen faltete er sich aus dem Sessel. »Hier drin ist es echt voll muffig. Wie im Affenhaus. Ich brauche mal frische Luft.«
    Mit einem letzten Blick auf Anka verließ er das Zimmer.
    ***
    Merlin starrte seit Stunden das Buch an, das vor ihm auf dem Tisch lag.
    (Und Zamorra beobachtete ihn dabei aus einer anderen Zeit heraus.)
    Für ihn stand fest, dass er die darauf ruhende Magie nicht benutzen, die Zeitenbrücke nicht betreten würde. Hätten andere ähnliche Skrupel wie er? Was, wenn das Buch in die falschen Hände geriet? Schließlich konnte Merlin es nicht ständig mit sich herumschleppen, um das zu verhindern.
    Lucifuge Rofocale beispielsweise würde alles daran setzen, den Folianten in seine Fänge zu bekommen, sollte er je davon erfahren. Denn erstens dürfte er kein Interesse daran haben, dass…
    (An dieser Stelle existierte erneut eine Lücke in den Erinnerungen, wofür sich der Katzen-Merlin mehrfach entschuldigte. Schließlich sei seine Kraft beinahe aufgebraucht und seit dem Biss… Zamorra hörte ihm nicht weiter zu.)
    Aber das war noch nicht alles! Satans Ministerpräsident könnte auch selbst die Zeitenbrücke beschreiten und durch rückwirkendes Beenden der Erbfolge alles Gute ungeschehen machen, das sie je bewirkt hatte. Er könnte durch ein Zeitparadoxon die Welt ins Chaos stürzen.
    Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür gering war, durfte Merlin das auf keinen Fall zulassen! Er musste diese Gefahr bannen, noch bevor sie überhaupt entstehen konnte.
    Dennoch zögerte er. Konnte er es verantworten, das Buch zu zerstören? Womöglich war es doch einmal nützlich. Und all das darin enthaltene Wissen! Durfte er es einfach so vernichten?
    Nein, er musste einen anderen Weg finden.
    Da erinnerte er sich eines Zaubers, den er vor langer, langer Zeit bei den Dämonen der Or-Sippe gesehen hatte. Eine kraftvolle Versiegelung, die man nur mit dem entsprechenden Schlüssel lösen konnte und die sich ansonsten allen Versuchen der Zerstörung widersetzte.
    Der Magier

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