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0932 - Grausame Zeit

0932 - Grausame Zeit

Titel: 0932 - Grausame Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal in ein tiefes Grübeln. »Nein, Harry, nein, eigentlich nicht. Das ist etwas ganz anderes. Ich will einfach nicht daran glauben, daß dieses Kind tot ist. Es lebt nur auf einer anderen Eb ene.«
    »Kann ich schwer nachvollziehen. Eine andere Frage: War es ein Junge oder ein Mädchen?«
    Mein Blick war auf den Höhleneingang gerichtet, als könnte ich dort die Lösung ablesen. »Wenn ich das wüßte, ginge es mir auch besser, aber ich kann es dir leider nicht sagen. Deshalb können wir die Stimme auch nicht eingrenzen. Sie klang eben neutral, verstehst du?«
    »Wie es bei Geistern der Fall ist?«
    »Auch!«
    »Ein Geisterkind.« Er räusperte sich. »Ein Geisterkind, das dir geraten hat, die anderen Kinder zu retten. Nur eben dies, aber es hat keinen Ort genannt und auch keine Namen. Verdammt noch mal, das ist einfach zuwenig, John.«
    »Stimmt.«
    »Was willst du tun?«
    »Weiterhin nachdenken, vielleicht komme ich noch auf die Lösung, auch wenn es mir schwerfällt.«
    Harry räusperte sich. »Können wir damit rechnen, daß sich dieses Geisterkind noch einmal meldet?«
    »Hoffen, Harry, hoffen.«
    »Klar, das verstehe ich, aber du willst doch nicht etwas aufgeben, denke ich?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Nachdenken!«
    Ich nickte.
    »Wenn du dich an die Stimme erinnerst, John, dann kann es doch nicht so lange hergewesen sein, daß du sie gehört hast. Alles andere ist wirklich nicht…«
    Ich stand auf. »Laß uns fahren.«
    »Gern. Aber wohin? Wenn du mir jetzt sagst, die Kinder retten, dann würde ich das gern tun. Nur weiß ich nicht, wohin wir uns dann wenden sollen. Sorry.«
    Ich schaute ins Leere. Nach einer Weile sagte ich: »Weißt du, Harry, ich glaube fest daran, daß der Ort gar nicht mal so weit von hier entfernt ist. Der Killer stammt aus dieser Gegend, hier kennt er sich aus, hier wird er sich seine Kinder holen.«
    »Aus den Dörfern?«
    Ich hob die Schultern.
    »Das würde auffallen. Sicher ist nur, daß er nicht mehr hierher zurückkehrt. Er wird nach einem neuen Versteck Ausschau halten müssen, um dann das fortzusetzen, was er vor mehr als acht Jahren begonnen hat.«
    Als ich aufstand und Harry dabei anschaute, schüttelte ich den Kopf.
    »Nein und ja. Er wird nicht nach einem neuen Versteck Ausschau halten, weil er es schon hat. Ob es wieder eine Höhle sein wird, möchte ich dahingestellt sein lassen, ich kann es nicht glauben, weil er davon ausgehen muß, daß wir nachforschen. Es kann ein Haus sein, das leersteht, es kann in der freien Natur sein, es ist alles möglich. Jedenfalls müssen wir uns irgendwo einen Stützpunkt suchen.«
    »In dieser Umgebung gibt es genügend kleine Ortschaften.«
    »Dann fahren wir eben die erste an.«
    »Okay.«
    Ich warf einen letzten Blick zurück auf den Eingang zur Höhle. Dahinter drängte sich noch immer die Dunkelheit zusammen.
    Ein Wunschtraum von mir ging nicht in Erfüllung. Diejenige Person, die aus einem anderen Reich zu mir gesprochen hatte, zeigte sich leider nicht…
    ***
    Der neue Tag war angebrochen, schon einige Stunden alt, und Buzea mußte zugeben, daß sich der Wetterbericht nicht geirrt hatte. Die lange Zeit des Regens und der Kühle war vorbei, jetzt hatte es die Sonne geschafft, sich an einem wolkenlosen Himmel zu zeigen, und sie präsentierte der Welt einen wunderschönen Herbstmorgen.
    Da stieg die Stimmung der Menschen, da waren sie fröhlicher, da lachten sie und freuten sich darüber, daß der Altweibersommer trotzdem zurückgekehrt war.
    Es ging ihnen gut.
    Und auch Buzea fühlte sich wohl. Noch bei Dunkelheit hatte er sein Ziel erreicht. Es war eine alte Gartenanlage, nicht weit von einem Bahndamm und einem Bach entfernt. Früher hatten hier wunderschöne Schrebergärten gestanden, aber diese Zeiten waren vorbei. Das Gelände hatte ein Investor gekauft, in der Hoffnung, irgendwann in den folgenden Monaten mit dem Bau eines Freizeitbads zu beginnen.
    Schwimmen unter Palmen, unter einer künstlichen Sonne im angenehm temperierten Wasser, und das zu allen Jahreszeiten.
    Was in den Niederlanden seit Jahren Erfolge feierte, sollte jetzt auch Deutschland erobern. Aber noch war der Vertrag nicht unterschriftsreif.
    Vor allen Dingen Umweltschützer stimmten sich gegen das Projekt.
    Jedenfalls war die Gartenanlage schon aufgegeben worden, aber einige der Lauben oder Häuser standen noch, und der Killer hatte sich eines von ihnen ausgesucht.
    Sein Heim sollte dies allerdings nicht werden, er wollte die Laube nur als

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