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0932 - Statue der Macht

Titel: 0932 - Statue der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann auf den Kreis und zuletzt auf Rhodan.
    Wir haben den zweiten See gefunden, bedeutete das. Er ist für dich!
    Perry wiederholte seine Geste von vorhin. Zur Seite! befahl er. Laire gehorchte. Perry setzte zum Sprung an. Der Arkonide hatte das Ufer des Metallsees fast schon erreicht. Auf dem Transparent leuchtete es: NOCH 1 MINUTE!
    Perry glitt in weitem, flachem Sprung an dem Roboter vorbei. Er war verwirrt. Wenn Laire hätte verhindern wollen, daß ich als erster in den See gehe, dann hätte er es nicht geschickter anfangen können, schoß es ihm durch den Sinn. Er konnte den See nun nicht mehr rechtzeitig erreichen, selbst wenn ihm darum zu tun gewesen wäre!
    In diesem Augenblick kam Atlan am Ufer des Sees an. Er blieb stehen und richtete den Blick auf die TRANS-X, um den Augenblick nicht zu versäumen, in dem das Transparent rot aufleuchtete. Rhodan war noch etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Der Arkonide sah sich auch nach ihm um. Als er erkannte, daß der Freund weit zurückgefallen war, machte er eine beschwichtigende Geste, die soviel besagen sollte wie: „Keine Sorge - es verläuft alles wie besprochen!"
    Als Perry sich dem See bis auf etwa siebenhundert Meter genähert hatte, leuchtete das Transparent auf.
    Atlan, in eine Qualmwolke gehüllt, die von dem verdampfenden Gestein aufstieg, setzte sich in Bewegung.
    Behutsam schritt er das steile Ufer hinab bis zur Oberfläche des Metallsees.
    Dann tat er den entscheidenden Schritt.
     
    *
     
    Eine Sekunde lang geschah nichts. Perry sah, daß die Aura zum Teil in die flüssige Metallfläche eingedrungen war. Atlan schien jedoch auf der Seeoberfläche einherzugehen. Das wäre, auch wenn es die Aura nicht gegeben hätte, kaum ein Wunder gewesen, da der See nach Payne Hamillers Ansicht aus geschmolzenem Blei bestand, einer Substanz, in der ein Mensch nicht versank, auch wenn er sich noch so sehr anstrengte.
    Die Hitze, die von dem flüssigen Metall ausging, empfand der Arkonide offenbar nicht. Die Aura schützte ihn vor allen Einflüssen des Normaluniversums. Dafür begann die Aura jedoch mit dem Metall zu reagieren. Dampf stieg auf und wurde von dem unaufhörlichen Sturm in dünnen, wirbelnden Fahnen fortgerissen. Dort, wo Atlan sich bewegte, geriet die Seeoberfläche in Aufruhr. Wellen bildeten sich und breiteten sich träge über den flüssigen Metallspiegel aus.
    Perry hatte soeben noch überlegt, daß das Ganze unter Umständen ausgehen könne wie das Hornberger Schießen, da geschah das Unglaubliche.
    Der See eruptierte wie ein Vulkan. Seine gesamte Substanz wurde plötzlich wie von einem unvorstellbaren Druck aus dem Seebett heraus in die Höhe geschleudert. Es bildete sich eine schillernde, blitzende Fontäne aus geschmolzenem Metall, die unaufhörlich in die Höhe stieg und sich in der Höhe schließlich fächerartig ausbreitete.
    Das Metall stürzte jedoch nicht zur Oberfläche des Planeten zurück, sondern verwandelte sich in Dampf und wurde ein Opfer des Orkans.
    Der Vorgang hatte sich so unglaublich schnell abgespielt, daß der menschliche Verstand ihm nicht zu folgen vermochte. Das Phänomen war so umwerfend gewaltig, daß Perry zunächst nicht anders konnte, als es einfach anzustarren. Dann erst traf ihn, wie ein Schlag mit einem Hammer, die Angst um den Freund.
    So schnell er konnte, eilte er auf den See zu. Seine Beobachtung hatte ihn nicht getäuscht. Das Seebett war durch die unvorstellbare Explosion völlig geleert worden. Der Blick reichte bis hinab auf den Seegrund, etwa dreißig Meter unterhalb des Normalniveaus. Der Grund bestand aus demselben glas- oder obsidianähnlichen Material wie die Felsen, die sich hier und dort auf der Oberfläche Prisors erhoben, und verriet mit keinem Anzeichen, daß er vor kurzem noch mit flüssigem Blei bedeckt gewesen war.
    Erleichterung von solcher Intensität, daß sie fast einen Schwächeanfall auslöste, überfiel Perry, als er die von einer golden schimmernden Lichthülle umgebene Gestalt drunten auf dem Boden des ausgetrockneten Sees gewahrte.
    Der Arkonide war schon wieder in Bewegung. Er hatte bereits eine zehn Meter lange Furche in den Seegrund gegraben, und eine Qualmspur folgte seinen Schritten. Perry blickte auf. Er wollte der TRANS-X signalisieren, daß Atlan offenbar wohlauf sei. Da erblickte er das winzige funkelnde Gebilde, das über der Mitte des Seebetts in geringer Höhe schwebte: eine Sonde, die die Wissenschaftler an Bord des Kreuzers und im Zelt mit Informationen versorgte. Sie

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