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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maitland, der in das Zimmer getreten war und sofort die Initiative an sich gerissen hatte.
    Sie konnte ihn nicht sehen, weil zwischen ihnen die offene Tür eine Barriere bildete. Es war auch gut, daß sie sich noch nicht gegenseitig entdeckten, so konnte sie vielleicht einiges mehr über diesen unheimlichen und rätselhaften Fall erfahren.
    »Du - nicht?« sagte Angela.
    »Wieso? Was meinst du?«
    »Du weißt Bescheid.«
    Er lächelte erst, dann lachte er. »Worüber sollte ich denn Bescheid wissen, meine Liebe?«
    »Über alles. Über mich und über die Gestalt da vorn im Sessel. Du weißt genau Bescheid, verdammt! Du hast schon immer alles gewußt. Du bist schlimm und…«
    »Reg dich ab.«
    »Nein!« schrie Angela. »Ich will mich nicht abregen. Ich bin es, die man manipuliert hat. Die mit einem Arm herumläuft, in dem sich zwei Augen befinden. Der man weißmachen wollte, daß es ihr eigener Arm ist, den man ihr nach dem Unfall angenäht hat. Ich habe hier gebangt. Ich habe hier gezittert, und ich weiß jetzt, daß mein eigener Mann die Fäden in den Händen hält.«
    »Kann sein.«
    Angela sprang hoch. Jane sah nur ihren Schatten, wie er sich hektisch bewegte. Sie wollte ihrem Mann an die Kehle, aber Maitland war schneller. Er holte aus, erwischte seine Frau am Jochbein und stieß sie wieder zurück in den Sessel.
    In den folgenden Sekunden sprach niemand. Jane Collins atmete nach wie vor flach durch den Mund. Sie konzentrierte sich auf den Schatten des Mannes, denn nur ihn sah sie. Zum Glück rührte er sich nicht vom Fleck. Er blieb stehen, vielleicht auch deshalb, weil er von dort einen guten Überblick hatte.
    »Nun, da wären wir wieder zusammen, Angela«, sagte er. »Ist doch nett, nicht?«
    »Ich hasse dich!« flüsterte sie spontan. »Ich hasse dich und deinen verdammten Zynismus. Du bist einer, der das Leben ächtet. Du kennst nur dich. Du bist ein Mistkerl, ein verfluchter Egoist! Und ich bin darauf reingefallen.«
    »Nicht ganz«, widersprach er. »Wieso?«
    »Ich habe draußen vor dem Haus zwei Personen getroffen. Chinesen. Eine Frau und einen Mann.« Er lachte. »Sie sahen aus, als wollte sie dir einen Besuch abstatten.«
    »Und?«
    »Dazu kam es nicht mehr!«
    Auch Jane hatte genau zugehört. Nach der letzten Antwort durchrieselte sie ein heißer Strom. Es war nicht mehr dazu gekommen. Da konnte es nur einen Grund geben.
    »Was hast du getan, Dorian?«
    »Sie ausgeschaltet.«
    »Sind sie tot?«
    »Die Frau nicht, bei dem Mann bin ich mir nicht sicher. Wahrscheinlich. Spielt auch keine Rolle. Hier geht es jetzt um andere Dinge. Um dich und den Mann dort.«
    Jane hoffte nur, daß sich Angela nicht durch eine unbedachte Bemerkung verriet. Noch war sie auf ihren eigenen Mann konzentriert, und so hörte Jane zu.
    »Du wußtest also Bescheid?«
    »Klar.«
    »Und du hast mitgemacht?«
    »Von Beginn an.«
    »Als der Unfall passierte, da…«
    »Er war manipuliert. Man hat dir den Arm genommen, man hat dir den anderen angenäht.«
    Angela stöhnte auf. »Den eines Toten?« Ihre Worte waren kaum zu verstehen.
    »So ist es. Den eines lebenden Toten.«
    »Nein, nein, das kann ich nicht glauben! Du hast doch keine neue Lebensform schaffen können.«
    Er winkte ab. »Wer spricht denn von mir, Angela. Ich habe einen Bekannten, der sich dafür interessiert. Er ist ein wahrer Meister. Mit ihm habe ich das Experiment durchgesprochen. Er wird immer perfekter. Er hat es schon einmal bei einer jungen Frau probiert, da aber war er noch nicht so gut. Man sah die Nahtstellen am Körper. Das ist bei dieser Leiche nicht der Fall. Siehst du vielleicht, daß sie auch mal aus mehreren Teilen bestanden hat? Nein. Höchstens bei einer genauen Untersuchung könntest du es feststellen. Alles andere ist für einen Laien nicht zu finden. Aber du hast jetzt den Arm des Toten - mit den Augen eines Toten. Das Experiment ist geglückt. Die Augen leben im Arm, und ich bin sicher, daß sie vieles sehen werden. Es ist erst der Anfang, verstehst du? Mein Freund hat hochtrabende Pläne. Er ist auf dem Weg zum perfekten Menschen. Nicht zum Roboter. Er will Doktor Frankenstein überflügeln, und er hat in der Magie einen großen Helfer. Wenn drei Dinge zusammentreffen, Geschick, Magie und Können, dann sind wir auf dem besten Weg zur perfekten Kreatur. Du bist so etwas wie eine Versuchsfrau gewesen, Angela.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach. Wir wollten sehen, wie sich etwas Fremdes an und in diesem Körper hält. Bisher hat dein Körper das Fremde

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