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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Boden kroch. Sie wußte, wo sie ihn finden konnte.
    Er lag zwischen dem Parkplatz und dem Haus an einer ziemlich dunklen Stelle und konnte von beiden Orten aus kaum gesehen werden.
    Ich schaffe es! Ich schaffe es! Sie kroch weiter und zog dabei ihr Bein nach. Der Schmerz stach durch das Bein, und die Angst bohrte in ihr.
    Sie war wie eine glühende Nadel, die ihr Inneres durchkreiste. Die Spitze traf sie mitten ins Herz. Shao wünschte sich, Suko noch einmal in die Arme schließen zu können. Sie hatte ja gesehen, wie er umgefallen war.
    Kopfschuß!
    Den überlebte niemand.
    Aber auch sie hatte die Kugel überlebt. Nicht mal Blut hatte sie an ihrem Bein entdeckt, und diese Tatsache reichte wieder aus, um den Hoffnungsfunken zu zünden.
    Vor ihr bewegte sich ein Gegenstand.
    Nein, kein Gegenstand, ein Mensch. Er richtete sich auf, stöhnte und faßte sich an den Kopf.
    Shao hielt an. »Suko…«
    Es war nur ein Wispern gewesen, aber Suko hatte dieses geflüsterte Wort gehört.
    Unter Schmerzen drehte er seinen Kopf. Shao war auf dem Bauch liegen geblieben. Mühsam hob sie einen Arm an. »Ich bin hier, Suko, ich bin hier. Aber ich kann nicht stehen, ich, ich…«
    Er kam zu ihr. Nicht normal gehend, das war ihm nicht möglich. Auf Händen und Füßen kroch er näher an Shao heran. Beide empfanden ein Glücksgefühl, als sie sich gegenseitig berührten.
    Shao wußte, was Suko fragen wollte. Sie hatte ihm ja dieselbe Frage gestellt, aber es gab jetzt wichtigere Dinge. »Du mußt sie retten, Suko. Du mußt Angela Maitland retten - und vielleicht auch Jane. Geh bitte…«
    »Aber ich…«
    »Laß mich hier liegen. Ich komme schon zurecht. Geh zu ihnen…«
    ***
    Dorian Maitland hatte sich rasch wieder gefangen. Er knipste sein bestes Filmlächeln an, wie man es von der Leinwand her kannte. Das Lächeln, das die Frauen schwach werden ließ. Ein Strahlemann und zugleich eiskalter Zyniker. »Besuch?« höhnte er. »Interessant. Und noch so hübsch. Davon hast du mir nichts erzählt, Liebling.«
    »Halten Sie sich mit derartigen Bemerkungen zurück, Maitland«, bat die Detektivin mit energischer Stimme.
    »Hallo, wie reden Sie denn mit mir?« Er grinste arrogant. »Die große Emanze, wie? Endlich kann sie es mal…«
    »Halten Sie den Mund!«
    »Okay, mach ich.«
    »Sie werden sich jetzt umdrehen und hinknien. Danach legen Sie sich flach auf den Boden. Die Hände verschränken sie im Nacken, und sie werden so liegenbleiben.«
    Maitland lachte noch immer. »Wollen Sie mir anschließend eine Kugel in den Rücken schießen?«
    »Verdient hätten Sie es. Runter!«
    Maitlands Lächeln zerbrach. Er wußte plötzlich, wie ernst die Lage war.
    Er schaute auf seine Frau, die den Kopf drehte, um dem Blick auszuweichen.
    Maitland trug seinen Mantel. Die Hände hielt er in den Taschen vergraben.
    Auch dann noch, als er auf die Knie sackte. Er beherrschte seinen Körper, führte die Bewegung sehr langsam durch und würde auch nicht hart aufschlagen.
    Dann kniete er vor Jane.
    »Die Hände aus den Taschen, Maitland!«
    »Natürlich, Gnädigste, natürlich. Ich tue alles, was Sie wollen. Aber immer langsam und…«
    Er schoß durch die Tasche!
    Jane hörte kaum etwas. Sie bekam nur mit, wie sie von einem unheimlichen Rammstoß an der linken Hüfte erwischt wurde, und dieser Aufprall war so heftig gewesen, daß sie nicht mal in einer Reflexhandlung den Stecher der Pistole hatte durchziehen können.
    Der Treffer hatte sie gegen die Musikanlage gestoßen. Und dort war Jane auch zusammengesunken.
    Sie schoß trotzdem.
    Zweimal bellte die Beretta auf, aber Dorian Maitland war verdammt schnell. Er hatte sich aus seiner knienden Haltung heraus zu Boden geworfen und um die eigene Achse gerollt.
    Angela schrie.
    Der Zombie hockte unbeweglich auf seinem Sessel.
    Maitland packte einen der leichten Beistelltische und wuchtete ihn auf Jane Collins zu.
    Der Tisch traf sie wie ein Geschoß. Jane riß die Musikanlage um, spürte die Schmerzen in ihrer Hüfte und hätte zugleich das Gefühl, linksseitig gelähmt zu sein.
    Sie wußte nicht, womit dieser Mann geschossen hatte, aber es war verdammt wirkungsvoll gewesen.
    Hinter ihr befand sich das offene Fenster. Jane spürte den kühlen Luftzug über ihren Kopf wehen und das Gesicht streicheln. Es waren Empfindungen, die sie kaum wahrnahm. Sie mußte sich aus dieser verfluchten Lage befreien, die sehr leicht tödlich enden konnte.
    »Du rührst dich nicht, Angela!« befahl Maitland. »Denk nur nicht, daß

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