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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Brust nach Nahtstellen ab, wie sie damals bei Lucy zu sehen gewesen waren. Hier entdeckte sie keine. Diese Person schien nicht zerstückelt und wieder zusammengesetzt worden zu sein, um ein untotes Leben zu bekommen. Hier war etwas anderes geschehen. Ein anderes Experiment, ausgeführt von einem Unbekannten, über den Jane nichts wußte.
    Sie schaute gegen die eingefallene Brust. Bis zum Hosengürtel hatte sie das Hemd geöffnet. Obwohl es ihr widerstrebte, schob sie noch die flache Hand über den Körper und bewegte diese auf den Rücken der Gestalt zu. Wenn es dort irgendwelche Nahtstellen gab, würde sie diese schnell ertasten können.
    Glatt war der Rücken nicht. Pusteln oder Pickel ertastete sie, aber irgendwelche langen Wunden, die eventuell noch nicht richtig verheilt waren, fand sie nicht.
    Dieser Körper war normal, falls man davon überhaupt sprechen konnte.
    Jane trat wieder zurück und schaute in das Gesicht. Es fehlten die Augen. Angela Maitland hatte sie jetzt. Man hatte sie in ihren Arm integriert.
    Die Augen des Mannes?
    Den Beweis hatte Jane nicht bekommen, nur ging sie davon aus, daß dies der Fall gewesen war. Man mußte Angela Maitland den eigenen Arm amputiert und den fremden wieder angenäht haben. Stellte sich die Frage, aus welchem Grund das geschehen war.
    Da Jane Collins nicht mit dem Vorgang direkt konfrontiert worden war, konnte sie ihn sich schlecht vorstellen. Aber sie überlegte weiter. Der Mann war nicht grundlos bei Angela Maitland erschienen. Sicherlich hatte er etwas von ihr gewollt. Vielleicht seinen Arm und seine Augen.
    Das war möglich. Jane hätte ihn auch gern interviet: nur war es nicht klar, ob man ihr eine Antwort gegeben hätte.
    Es lief nicht so. Es gab noch zu viele Fragen, die offenstanden. Und Angela konnte ihr auch nicht helfen. Als die Detektivin einen Schritt zurücktrat, hörte sie das leise Stöhnen der Frau und danach ihre geflüsterten Worte: »Es ist alles so schrecklich, Jane. Ich komme überhaupt nicht zurecht. Dieser schreckliche Mann ist blind. Er hat keine Augen und nur einen Arm. Aber mir will man erzählen, daß mein Arm, den ich jetzt trage, mein eigener ist. Das glaube ich nicht. Das will ich auch nicht glauben. Es muß einfach sein Arm sein, den man etwas verändert hat. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Eben.« Angela setzte ihr Vertrauen in Jane. »Bitte, Jane Collins, ich habe dich geholt. Ich habe dich gebeten, zu mir zu kommen und mir zu helfen. Jetzt frage ich dich, ob du bereits eine Lösung gefunden hast. Was ist mit dem Arm geschehen, mit den Augen und…?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Angela.«
    »Ist es denn sein Arm, den ich jetzt trage?«
    »Ich gehe davon aus, auch wenn man ihn verändert hat.«
    Angela sah aus, als wollte sie lachen, aber sie hielt sich zurück. »Okay, okay, das habe ich alles begriffen, Jane. Ich nehme es sogar hin, so schlimm dies auch ist. Aber warum hat man das getan? Und wer? Warum sehe ich in diesem fremden Arm an meinem Körper auch fremde Augen?«
    Die Detektivin schwieg. Sehr lange sogar, was auch Angela Maitland auffiel. »Du kennst die Lösung auch nicht, wie? Du tappst ebenso im dunkeln wie ich.«
    »Leider ja. Ich weiß noch nicht, was hier abläuft und wer sich eingemischt hat. Wer dahintersteckt. Wer alles leitet und wer die Fäden in den Händen hält.«
    »Aber er wollte zu mir. Da sind wir uns einig?«
    Jane schaute auf den Fremden und nickte. »Es deutete alles darauf hin. Er wollte zu dir.«
    »Warum?«
    »Wenn ich das wüßte«, murmelte Jane. »Ich kann natürlich spekulieren, aber das bringt uns nicht weiter.«
    »Kann es sein, Jane, daß er sich etwas zurückholen wollte?« fragte Angela hektisch. »Ist das möglich? Will er seinen Arm und seine Augen zurückhaben? Wird er gleich zu mir kommen und sie mir abreißen?«
    »Das werden wir zu verhindern wissen, solange ich bei dir bin.«
    »Willst du ihn erschießen, Jane?« Sie lachte überdreht. »Nein, das kannst du nicht. Dieser Mann sieht aus wie ein lebender Toter. Er ist auch wahrscheinlich tot. Wie willst du dann einen Toten noch erschießen. Da komme ich nicht mit.«
    »Es ist etwas kompliziert, ich weiß. Es würde auch nicht viel bringen, wenn ich es dir erkläre, aber wir werden möglicherweise noch eine Lösung finden.«
    Angela wollte etwas sagen. Ihrem Gesichtsausdruck war abzulesen, daß sie dabei bestimmt nicht mit Jane übereinstimmte, aber sie hielt sich zurück, denn sie hatte gesehen, wie sich

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