0935 - Mysterium des Weltalls
sich vorsichtig von dem Pulk.
Die Entfernung bis zum Schiff der Fremden betrug einige Kilometer. Der Roboter konnte über diese geringe Entfernung hinweg jede Einzelheit genau erkennen. Das Energiebündel des Schiffes trieb die Feuertrinker systematisch in den Schwarm hinein, aber es waren ihrer zu viele. Rolwel mußte pausenlos feuern, um eine Lücke zu schaffen.
Noch bevor Akrobath das fremde Schiff erreichen konnte, öffnete sich die Luke. Er vergrößerte den Schub und landete ziemlich unsanft in der Schleuse. Hinter ihm schloß sich die Luke sofort wieder. Luft strömte in die Kammer, dann erst schwang die Innenluke auf.
Ein plump gebautes, gelbäugiges Wesen ohne Raumanzug stand im Gang, eine Waffe auf ihn gerichtet.
Akrobath hatte durchaus Verständnis für die Vorsichtsmaßnahme und nahm sie dem Fremden nicht weiter übel.
„Bist du Frei-Kapitän Rolwel?" fragte er.
„Der Kommandant erwartet dich. Bist du bewaffnet?"
Akrobaths Energiestrahler war in der Flugscheibe eingebaut und daher unsichtbar.
„Natürlich nicht, das siehst du doch! Bringe mich zu Rolwel."
„Dann folge mir", sagte der Fremde und senkte seine Waffe.
*
Es gab auch auf Volcano Roboter, aber sie waren in der Tat nur seelenlose Maschinen, die ohne eigene Initiative ihre vorprogrammierten Aufgaben erfüllten. So war es kein Wunder, daß Rolwel, Selcon und Pana ihren seltsamen Gast mit Respekt und Bewunderung für seine Schöpfer betrachteten.
Die Feuerleitstelle der CRON meldete eine Gefechtspause. Die Feuertrinker zogen sich zurück, wahrscheinlich aber nur zu dem Zweck, sich für einen neuen Angriff zu sammeln.
Akrobath erfuhr alles über die Volcans und die Expedition. Mit Interesse speicherte er die Daten über das Tacintherkol und die Behauptung, daß der Schiffsfriedhof bereits seit vielen Jahrtausenden existierte. Es wurde ihm immer klarer, daß nur gewisse energetische Verhältnisse in einem bestimmten Teil dieser Galaxis für die Ansammlung so vieler Schiffe verantwortlich sein konnten.
Das wiederum bestätigte seine Vermutung, daß sich diese gefährliche Zone nicht in unmittelbarer Nähe befinden konnte, denn das Tacintherkol besaß eine Eigenbewegung, mußte sich also im Lauf der Zeit von dem Unglückssektor entfernt haben.
Im Verlauf des Gesprächs bat der Roboter den Frei-Kapitän, ihm etwas zu einer Analyse zu übergeben, das er aus dem kastenförmigen Wrack geborgen hatte. Ein Mitglied der Mannschaft brachte daraufhin einen Metallgegenstand, dessen Verwendungszweck nicht klar war.’ Akrobath ließ ihn in seinem Scheibenkörper verschwinden und teilte mit: „Es wird einige Zeit dauern, aber dann werden wir ungefähr wissen, wie alt das Wrack ist. Nun aber zu meinem eigenen Schicksal und zu meinen Sorgen..."
Er berichtete nun seinerseits, was geschehen war. Zu seiner großen Enttäuschung wußten aber auch die Volcans keinen Rat, obwohl die Wissenschaftlerin Pana von dem Problem äußerst fasziniert zu sein schien. Sie war ganz richtig der Auffassung, daß man zuerst einmal dem Zugriff der Feuertrinker entrinnen mußte, um es in ruhiger Überlegung angehen zu können.
Inzwischen erhielt Akrobath das Ergebnis seiner Analyse.
„Nach meiner Zeitrechnung etwa hundertfünfzigtausend Jahre", gab er das Resultat bekannt. „Das würde bedeuten, daß das Tacintherkol schon mindestens so lange existiert. Das würde die Richtigkeit der uralten Berichte Volcanos bestätigen. Eine andere Frage drängt sich auf: Durch die Eigenbewegung des Tacintherkol hat es sich von der Katastrophenquelle entfernt; da es sich jedoch um eine Kreiselbewegung handelt, wobei das Zentrum unbekannt bleibt, ist es durchaus möglich, daß sich der ganze Schwarm wieder dieser fatalen Stelle nähert. Es wird besser sein, wenn wir nicht versuchen, das herauszufinden."
Die Volcans stimmten ihm rückhaltlos zu.
Dann fragte Rolwel: „Glaubst du, daß die Blautreiber oder die Feuertrinker etwas mit der Sache zu tun haben? Ich meine: mit der Ursache der Katastrophe."
„Sicherlich nicht. Sie sind lediglich Nutznießer und holen sich das, was übrigblieb. So wie ihr auch."
Rolwel schwieg betroffen, sah dann aber wohl ein, daß der Roboter mit seiner Anspielung recht hatte.
„Es sind seltsame Wesen."
„Wenn ich richtig vermute", meinte Akrobath, „dann stammen sie von Welten, auf denen wir kaum existieren könnten - ihr wenigstens nicht. Mir selbst würde eine ständige Hyperstrahlung nichts ausmachen."
Vom Bildschirm her rief
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