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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko? Mit einer Person oder einem Wesen, das uns Menschen um einiges voraus ist? Ist so etwas möglich?«
    Er hob die Schultern.
    Shao wollte Optimismus verbreiten. »Bisher ist es euch immer gelungen, John.«
    »Ja, bisher…« Ich sprach nicht mehr weiter. Zwar versuchte ich, mir einen Plan zurechtzulegen, auch das mißlang. Ich kam einfach nicht damit zurecht. Ich fühlte mich so klein, wie in den Boden gedrückt, und die Erinnerung an Belial schwebte wie ein böser Schatten über mir, der alles beherrschte.
    »Wir sind frei«, sagte Shao schließlich. »Aber was ist mit Jane und Glenda?«
    »Sind sie tatsächlich in seiner Gewalt?« murmelte Suko.
    »Das denke ich.«
    »Moment, Shao. Tatsächlich oder…?«
    »Beide sind verschwunden«, sagte ich. »Belial hat sie geholt. Er wird sie in das Gespinst der Lügen eingewickelt haben. Sie haben sich darin verfangen, und ich möchte nicht jetzt darüber nachdenken, was die beiden tatsächlich durchmachen. Mir reichen meine Träume. Wenn ich mir vorstelle, daß sie den Schrecken am eigenen Leibe erfahren, vergeht mir einfach der Optimismus, verstehst du?«
    »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Und wir wissen nicht, wo wir sie suchen sollen«, sagte Suko. »Ich kenne den Weg nicht.« Er deutete in den Raum hinein. »Außerdem muß ich gerade jetzt daran denken, wie es ihm gelungen ist, uns zu erwischen. Das geschah ohne Vorwarnung, urplötzlich. Er schlug zu, und damit waren wir aus dem Rennen.«
    »Wie traf es euch?«
    Shao lachte, obwohl es nicht zum Lachen war. Aber es klang auch nicht heiter. »Wie es uns traf, fragst du? Es ging von einer Sekunde auf die andere. Das war wie ein Schlag mit dem Hammer. Wir kippten plötzlich um und waren nicht mehr in der Lage, etwas zu unternehmen. Der Schlag holte uns von den Beinen. Von einem Augenblick zum anderen sackten wir regelrecht weg.«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr. Bis auf die Träume, aber die kennst du ja. Dann sahen wir dich.«
    Es entstand eine Schweigepause. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach, und ein jeder versuchte auch, eine gewisse Lösung zu finden, was nicht möglich war. Wir wußten einfach zu wenig. Wir fühlten uns wie Gefangene. Wir standen als Akteure auf einer Bühne, ohne zu wissen, wann und wie wir zu agieren hatten.
    »Soll ich dir sagen, John, welche Chance es gibt, die wir aber nicht in Bewegung setzen können?«
    »Ja.«
    »Du wirst es selber wissen, aber trotzdem. Es gibt nur die eine Chance, daß wir uns hinlegen und einschlafen. Im Traum wird der Lügenengel erscheinen und uns eventuell einen Weg zeigen, wo und wie es letztendlich weitergeht.«
    »Das will ich nicht. Das glaube ich auch nicht, Suko. Nein, da bin ich nicht einer Meinung mit dir.«
    »Was ist es dann?«
    Ich hob die Schultern. »Die Träume hat er uns geschickt. Ich denke, daß er es jetzt mit der Realität versuchen wird. Die Träume waren erst der Beginn, eine Vorbereitung auf viel Schlimmeres, wobei er Glenda und Jane noch immer als Trümpfe festhält.«
    »Wie könnte es denn weitergehen?« fragte Shao, die einfach nicht wollte, daß wir auf der Stelle traten.
    Weder Suko noch ich kamen dazu, ihr eine Antwort zu geben. Das geschah durch etwas anderes, denn genau in diesem Augenblick tutete das Telefon…
    ***
    Es war nicht nur ein Kopf, es war sein Kopf, Johns Kopf!
    Jane und Glenda sahen ihn überdeutlich. Sie konnten auch nicht vorbeischauen. Die Hand hielt ihn an den Haaren fest. Noch immer tropfte das Blut in die Leere hinein oder landete auf einem für die Frauen nicht sichtbaren Untergrund.
    Sie waren nicht mehr in der Lage, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sie konnten nur gegen das Gesicht schauen, als hätten sich Hände um ihren Kopf gelegt und sie gezwungen, in eine bestimmte Richtung zu blicken.
    Der Mund, die Augen, das Blut…
    Alles gehörte zu John. Selbst der Halsstumpf und auch die durch das Blut dunkel gewordenen Haare. Das war er, das war keine Täuschung, und der Engel mit dem grauen Körper und dem ebenfalls grauen Gesicht hielt den beiden den Kopf entgegen wie eine Trophäe.
    Einen Körper sahen sie nicht. Der mußte irgendwo in dieser Welt verschwunden sein, aber der Kopf blieb nicht mehr starr im Griff der Pranke. Er fing an, sich zu bewegen und schwang sie wie das Pendel einer Glocke von einer Seite zur anderen, wobei die Klaue das Haar nicht losließ, es aber auch nicht riß.
    Belials Gesicht war nicht sehr deutlich zu erkennen. Wegen seiner grauen und rissigen Farbe verschwand es in der

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