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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John?«
    »Tu mir den Gefallen und sag es mir.«
    »In einer Ouvertüre werden musikalische Sequenzen gespielt, die später in dem Stück, der Oper oder Operette, vorhanden sind. Für uns heißt das, daß wir unser Schicksal bereits in einem Wahrtraum gesehen haben. Oder sehe ich das zu schwarz?«
    »Wohl nicht.«
    »Dann glaubst du auch daran, daß es so eintreffen wird. Was im Endeffekt bedeutet, daß dich vier blutgierige Kampfhunde zerreißen werden.«
    Ich merkte selbst, wie ich ins Schwitzen geriet. Da drückte sich der Schweiß aus allen Poren, ohne daß ich dagegen etwas unternehmen konnte. Ich spürte ihn als klebrige Schicht auf meiner Stirn und bald auf dem ganzen Körper.
    Suko und Shao bekamen natürlich etwas von dieser Veränderung mit. Sie wußten, was in mir vorging, und Suko schraubte den Plot seiner Folgerung etwas zurück. »Es kann eintreffen, muß aber nicht, weil Belial der Engel der Lügen ist.«
    Ich trank Wasser. Dann hob ich die Schultern. »Ja, im Prinzip schon. Was aber geschieht, wenn er ausnahmsweise einmal die Wahrheit gesagt hat? Was ist dann?«
    »Keine Ahnung, John.«
    Ich schaute Shao an. Auch sie schwieg. Sie hatte sich gegen die Lehne gedrückt und saß dort wie eine Puppe. Aber sie wollte nicht stumm bleiben und sagte deshalb: »Was hat das für einen Sinn, wenn wir jetzt darüber diskutieren, denn bei allem haben wir vergessen, daß nicht nur wir betroffen sind, sondern auch zwei Freunde, Jane und Glenda. Belial hat sich auf uns fünf konzentriert. Er kann mit uns spielen. Er kann uns wie Schachfiguren herumreichen. Er kann uns - Himmel, alles ist möglich. Ich kenne ihn nicht. Ich weiß auch nicht, was er alles möglich machen kann. Damit komme ich einfach nicht zurecht.«
    »Richtig, Shao, wir wissen nicht, was da noch alles läuft. Ich war ihm nah, und trotzdem ist er mir einfach zu fremd. Ich komme nicht richtig an ihn heran.«
    »Wie machen wir es dann?«
    Es war eine Frage, die wir uns schon oft gestellt hatten. Nur lag der Fall diesmal anders. Wir konnten nichts machen oder unternehmen. Die andere Seite hatte die Dinge voll im Griff. Wir waren nur Marionetten, die man entweder an der langen Leine laufen ließ, so wie jetzt, oder aber zu sich heranzog und damit in die finstere Lügenwelt des grausamen Engels Belial hinein.
    »Nichts«, sagte ich. »Wir können gar nichts tun. Es gibt keinen Weg zu Belial.«
    »Nicht?« fragte Suko. »Ich denke, da irrst du dich, John. Da irrst du dich gewaltig. Es gibt einen Weg zu ihm, aber das ist nicht der normale. Wir kommen über die Träume zu ihm. Das ist die einzige Möglichkeit. Oder er schickt sie uns…«
    »Nicht einverstanden, Suko.«
    »Ach.«
    »Ich sage dir auch den Grund. Belial ist der Engel der Lügen. Er ist kein Traumdämon. Erinnere dich daran, wie ich gegen ihn gekämpft habe. Das ist nicht im Traum geschehen, sondern in der Wirklichkeit. Er kann sich also auf zwei verschiedenen Ebenen tummeln. Er schafft es, in unsere Träume einzudringen, und er ist stark genug, um durch die Wirklichkeit zu wandern. Das ist, wie ich meine, sein großer Vorteil und auch die große Gefahr. Du magst anders darüber denken, aber…«
    »Nein, nein, du hast schon recht. Wir können davon ausgehen, daß er in unserer Realität erscheint wie es schon einmal passiert ist.«
    »Ja.«
    »Und daß er dann Jane sowie Glenda mitbringt.«
    »Das können wir nur hoffen.«
    »Wenn er das tut«, sagte Suko, »dann nicht ohne Hintergedanken. Dann hat er sich einen Plan ausgedacht. Er hat nicht vergessen, wie du ihn reingelegt hast, John. Du hast ihn zu einer Lüge verleitet, wobei er davon überzeugt gewesen ist, die Wahrheit gesprochen zu haben. Das muß ihn verdammt beeindruckt haben.«
    »Stimmt nicht ganz. Ich war es nicht allein, Suko. Ich hatte damals einen Helfer: Raniel, den Gerechten.« Ich wartete auf eine Antwort meiner Freunde, denn ich selbst konnte den Gedanken nicht weiterführen, weil ich das Gefühl hatte, in ein Loch zu fallen. Ich spürte meine plötzliche Verlassenheit deutlich. Ich hatte daran gedacht, wie mich Raniel damals gewarnt hatte, bevor Belial erschien.
    Das war in diesem Fall nicht geschehen. Keine Warnung, nicht mal so etwas wie eine Vorahnung.
    Diesmal hatte es mich voll erwischt.
    »Der Gerechte kann nicht immer zur Stelle sein, John. Er hat dich diesmal bewußt nicht besucht oder vorgewarnt, denn du mußt mit Belial allein fertig werden.«
    »Kann man das? Kann man mit einem Engel der Lügen allein fertig werden,

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