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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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angewiesen, sich alter Beziehungen in der DYNASTIE zu bedienen, die ihn - ohne erst dumme Fragen zu stellen - von A nach B und auch wieder zurück bringen konnten. Starless' Fähigkeit als Vampir, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, hatte ihre Grenzen. Morgen würde ein Supra-Kreuzer von der Kristallwelt starten, dessen Kommandant ihm jede Menge Gefallen schuldig war. Das Schiff würde Starless nahe genug an die Erde bringen, um ihm den Sprung dorthin zu ermöglichen.
    Unauffällig zog Starless sich aus der näheren Umgebung der Räumlichkeiten der ERHABENEN zurück, doch dann blieb er stehen, um zu lauschen. Die Kommunikationszentrale des Palastes war natürlich rund um die Uhr komplett besetzt. Alle Informationen aus den von der DYNASTIE beherrschten Bereichen der Galaxie gingen hier ein.
    Starless drückte sich dicht neben dem geöffneten Schott an die Korridorwand - der Lauscher an der Wand. Ein Klischee, das hier vollständig zutraf. Was er hörte, erstaunte ihn und widersprach vielem, dass er in den vergangenen Stunden vernommen hatte. Es war die Stimme von Nazarena Nerukkar, die aus den Lautsprechern drang. Und diese Stimme klang alles andere als kränklich oder schwach.
    »Morgen ist die DYNASTIE startklar und wird auf Dauer in diesem Zustand belassen. Ist das klar?« Der Beta , dem sie diese Anweisungen per interner Kommunikation gab, stand kerzengerade vor dem Bildschirm, auf dem Kopf, Hals und Schultern der ERHABENEN zu sehen waren. Wenn Nazarena sich allerdings bewegte, verschob sich das Bild bis hinunter zu ihrem Brustansatz. Es war eindeutig: die ERHABENE war nackt. Doch das war es nicht, was den Beta in große Probleme stürzte.
    »ERHABENE, die DYNASTIE braucht zwei volle Tage, um wirklich startklar zu sein. Schneller ist das nicht zu schaffen.«
    Nerukkar unterbrach ihn harsch.
    »Morgen - ich denke, das war deutlich genug. Wenn du das nicht schaffst, dann lasse ich dich vor die Düsen einer Jacht binden. Worauf wartest du noch?«
    Der Beta verschwand mit hochrotem Kopf aus der Zentrale. Doch Nerukkar war noch nicht fertig. »Ich brauche eine Verbindung nach Kore, der Goldenen Stadt - und dort den Palast. Jetzt, sofort - und abhörsicher direkt in meine Räume.«
    Das Bild erlosch. Hektische Betriebsamkeit brandete auf. Starless zog sich lautlos zurück.
    Kore, der Palast in der Goldenen Stadt.
    Er entsann sich, dass die ERHABENE ihm einmal von der Zeit berichtet hatte, die vor ihrer Erhöhung gelegen hatte. Starless konnte sich nicht erinnern, auf welchem Planeten Kore lag. Nur, dass es sich um eine von der DYNASTIE DER EWIGEN annektierte Welt handelte, hatte er noch im Gedächtnis. Und die Tatsache, dass Nazarena Nerukkar dort in dieser Goldenen Stadt residiert hatte wie eine Herrscherin.
    Sie hatte auf Starless nicht gerade den Eindruck einer geschlagenen Frau gemacht - ganz im Gegenteil. Anscheinend hatte etwas den alten Kampfgeist der ERHABENEN wieder angefacht. Das Flaggschiff der DYNASTIE sollte also schon in wenigen Stunden startbereit für Nerukkar sein. Starless war sich nicht sicher, wo Gründe dafür zu suchen waren.
    Plante sie doch einen Angriff auf die Erde?
    Rache. Das passte zu dieser Frau, wie zu keiner anderen.
    Und doch glaubte der Vampir nicht daran, ohne dies logisch begründen zu können. Auf ihre Revanche würde Nazarena nicht verzichten, doch hier ging es ihr um andere Dinge.
    Vielleicht stand der Kampf gegen den neuen Besitzer eines Machtkristalls schon ganz dicht bevor? Starless war sicher, dass Morano dies alles so schnell wie möglich erfahren wollte.
    Es hielt den Vampir also nichts mehr im Kristallpalast - und erst recht nichts auf dieser Welt.
    ***
    Aidan Jarno brannte.
    Tausend heiße Feuer waren in seinem Körper entzündet, fraßen sein Fleisch, die Adern und Sehnen, seine Knochen. Warum? Warum geschah ihm das immer wieder? Jarno lebte seit vielen Jahren mit der Angst vor dem nächsten Mal, vor dem Tag, an dem sich in ihm eine erneute Wandlung anbahnte. Er wusste nicht, ob er der Einzige in den Reihen der DYNASTIE war, bei dem dieser Prozess in dieser Form ablief.
    Jede Aufstockung seines Para-Potenzials war für ihn wie ein Sterben, wie ein Tod, der mit grausamen Schmerzen einherging. Seit seiner Zeit als Omega war das so, und es steigerte sich in seiner grässlichen Intensität immer weiter. Als er zum Alpha geworden war, hätte ihn das tatsächlich beinahe umgebracht.
    Und nun folgte der letzte mögliche Schritt in der Evolution der DYNASTIE DER EWIGEN.

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