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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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wurde, drang an die Ohren des Franzosen, ließ ihn den Kopf weit in den Nacken legen. Es war Ted, der seinem alten Freund noch etwas sagen wollte.
    »Zamorra, ich habe sie gesehen. Ich habe Carlotta gesehen. War sie nicht einfach wunderschön?«
    Dann verstummte Ewigk. Zamorra stand mit geöffnetem Mund noch lange so da und sah der Kugel nach. So glücklich hatte Ted Ewigk nicht mehr geklungen, seit ihn seine römische Geliebte Carlotta verlassen hatte. Er hatte fest geglaubt, dass die DYNASTIE sie entführt hatte, dabei war Carlotta damals schon vom Tod gezeichnet gewesen - eine schwere Krankheit hatte sie den Entschluss fassen lassen, Ewigk nicht mit ihren Problemen belasten zu wollen.
    Das war lange her.
    Doch vergessen hatte Ted Carlotta niemals. Und nun kam die Erinnerung an sie zurück. Erst jetzt glaubte der Professor, den richtigen Weg gewählt zu haben - Geschor würde Zeit brauchen, aber er würde am Ende erfolgreich sein.
    Zamorra nickte zufrieden. Wirklich zufrieden? Ganz sicher war er sich nicht.
    Im nächsten Moment tauchte Lakir direkt vor ihm auf.
    ***
    Die DYNASTIE war ein prächtiges Schiff, dem Flaggschiff einer Flotte absolut würdig.
    Dennoch hatte sie ein Stück unwürdiger Geschichte hinter sich bringen müssen, als Nazarena Nerukkar den Angriff auf die Erde befohlen hatte; die ERHABENE war zu diesem Zeitpunkt mehr tot als lebendig gewesen und hatte nicht mitbekommen, was dann geschah. Während die Ärzte verzweifelt versuchten, ihr Leben zu retten, hatte die DYNASTIE Kurs auf Gaia befohlen, wie die Erde im Jargon der Ewigen nach wie vor oft genannt wurde.
    Was dann genau passiert war, konnte Nerukkar später niemand sagen. Nur so viel - die DYNASTIE war zu einem Spielball einer fremden Macht geworden, hatte den Kurs trudelnd verlassen und war in die Tiefen des Alls geschleudert worden.
    Nazarena konnte es sich selbst nur so erklären, dass entweder Ted Ewigk oder der Vampir Morano es geschafft hatten, den Machtkristall Ewigks neu zu aktivieren; vielleicht waren es sogar beide zusammen gewesen.
    Doch das war vorbei. Die DYNASTIE stand startklar auf dem größten Raumhafen der Kristallwelt, und sie überragte alle anderen Schiffe, die hier geparkt waren. Wie befohlen hatte der Beta das Schiff pünktlich startklar gemeldet. Sie wusste genau, wie problematisch es war, ein solches Schiff in so kurzer Zeit wirklich auf allen Stationen zu besetzen, denn natürlich waren die Männer und Frauen nicht ständig an Bord, wenn der Raumer keinen Einsatz hatte.
    Ausnahmen waren die Men in Black , die weder freie Zeit, Erholungsphasen oder Krankmeldungen kannten. Nerukkar wäre es am liebsten gewesen, das gesamte Schiff mit den Cyborgs zu besetzen, doch unter den Ewigen gab es Spezialisten, an die nicht einmal ein Man in Black heranreichen konnte. Und die besten von ihnen waren an Bord der DYNASTIE . Jetzt musste sie nun noch warten. Die Besatzung würde das Schiff nicht mehr verlassen, bis die ERHABENE es anordnete. Nerukkar hatte keine Ahnung, wie lange das dauern mochte.
    Heute schon? Möglich, doch wahrscheinlich würden noch Tage oder Wochen vergehen, bis es zu dem Showdown kommen konnte - dem Kampf der Kristalle. Die ERHABENE hatte alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die aktiven Alphas so gut wie möglich zu überwachen. Sie hätte gerne gewusst, auf welchen Gegner sie sich einzustellen hatte. Doch es hatte sich als nahezu undurchführbar erwiesen, das herauszufinden. Doch genau genommen war das auch nicht wichtig, denn Nerukkar würde als Siegerin aus dem Kampf hervorgehen. Um das Risiko für sich möglichst klein zu halten, hatte sie für eine Art Rückendeckung gesorgt, von der außer ihr niemand auch nur ansatzweise wusste.
    Der Tag verging quälend langsam, denn Nazarena besaß nicht die Gabe der Geduld. Es war ihr ein Gräuel daran zu denken, dass diese Warterei unter Umständen noch lange dauern konnte. Die folgende Nacht steigerte ihr Unbehagen nur noch einmal, denn sie fand keinen Schlaf. War es wirklich nur die Ungeduld, die Nerukkar zu schaffen machte - oder vielleicht doch Angst?
    Noch lange bevor die Dunkelheit weichen wollte, wurde sie unsanft aus ihren dumpfen Grübeleien gerissen. Die Kommunikationsanlage schlug an. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Deltas , der Nazarena bisher im Palast noch nie aufgefallen war. Er fühlte sich unwohl dabei, die ERHABENE aus ihrer Nachtruhe zu reißen, doch er hatte seine klaren Anweisungen. Und die besagten, dass Nazarena Nerukkar sofort

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