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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schien.
    »Ist an Bord deiner KRIEGSGLÜCK eigentlich noch immer die kleine Schlampe, die du dir von Argali mitgenommen hast? Wie hieß sie doch noch gleich? Ach ja: Munia.«
    Für einen Moment wurde Aidan Jarno schwindelig, dann fasste er sich wieder. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie Nerukkar an diese Informationen gekommen war. Anscheinend gab es in der DYNASTIE DER EWIGEN nichts, was man wirklich und wahrhaftig geheim halten konnte. Doch die ERHABENE war noch nicht fertig.
    »Und dieses Monstrum ist sicher auch noch da, richtig? Ein seltsames Volk, diese Argalianer. Schon ein merkwürdiger Zufall, aber gerade vor einer Stunde hat man mir Bilder von dort übermittelt. Es scheint so, als hätte die Bevölkerung sich gegen die DYNASTIE aufgelehnt, was der kommandierende Alpha natürlich nicht durchgehen lassen konnte.«
    Aidan Jarno wurde heiß und kalt, denn er ahnte, dass Nerukkar eine Teufelei geplant hatte.
    »Ich lasse dir die Bilder zukommen. Also - bereite dich auf deinen Tod vor, Aidan Jarno. Du hättest bleiben sollen, was du gewesen bist - ein unbedeutender Alpha . Mir hättest du dich niemals in den Weg stellen dürfen.«
    Das Bild erlosch.
    Ein Man in Black machte Meldung. »Wir bekommen von der DYNASTIE eine Filmdatei zugespielt.«
    Aidan Jarno nickte langsam. Sein Mund war trocken, als hätte er Staub gefressen.
    »Auf den Hauptschirm legen.«
    Der Film war von gestochen scharfer Qualität. Jedes einzelne Detail war zu erkennen. Jarno schloss kurz die Augen, denn was er sah, traf ihn tief. Er sah, wie zwei Supra-Kreuzer der DYNASTIE direkt über der Hauptstadt Argalis schwebten und diese mit Strahlfeuer belegten. Die blassroten Strahlen zuckten aus den Schiffsleibern und leisteten ganze Arbeit. In der Stadt lebten gut 600.000 Argalianer - keiner würde diesen Angriff überleben, da war Jarno ganz sicher.
    Plötzlich wechselte die Kameraperspektive. Wer das Aufnahmegerät auch trug, er dokumentierte die Lage nun aus den Straßen der Großstadt heraus - auch wenn man keine Straße mehr erkennen konnte. Überall waren Feuer und Rauch zu sehen, entsetzliche Schreie wurden laut. Dann richtete der Kameramann das Objektiv nach unten.
    Leichen - Berge von Leichen. Frauen und Kinder. Hier musste noch vor Minuten einer der großen Schulkomplexe gestanden haben, die man in dieser Stadt fand. Jarno erkannte abgerissene Gliedmaßen, Opfer, die sich noch zuckend fortbewegen wollten, bis sie dann endlich liegen blieben.
    Dem Alpha wurde übel.
    Und alles nur, um mich zu schwächen?
    Er war sicher, dass Nazarena Nerukkar dieses Massaker aus keinem anderen Grund hatte anrichten lassen. Munia! Sie darf das nicht sehen.
    In diesem Augenblick legte sich eine kleine Hand auf Jarnos Schulter.
    Entsetzt realisierte Jarno, dass Munia unbemerkt die Zentrale betreten hatte. Direkt hinter ihr stand Nalan so unbeweglich, als hätte man ihn in Stein gemeißelt. Aidan sah in Munias Augen, die sich nicht von dem Bildschirm trennen konnten. Ihr Blick war leer, doch da war keine Träne zu erkennen. Munias Stimme erklang nur leise, wie geflüstert, aber der Alpha verstand jedes einzelne Wort.
    »Töte sie, töte sie für mich, Aidan. Lass sie schreckliche Schmerzen erleiden! Versprich mir das.«
    Jarno stand auf und nahm seine Geliebte in die Arme. Hinter ihm endete endlich dieser grausame Film - und mit ihm wohl auch das Volk der Argalianer.
    Aidan Jarno wandte sich an den Man in Black , der die Navigation übernommen hatte.
    »Wir nehmen Kurs auf die Koordinaten, die uns übermittelt wurden. Höchste Geschwindigkeit.« Fast gleichzeitig startete von der Kristallwelt aus die DYNASTIE .
    Der Kampf der Kristalle nahm seinen Anfang.
    ***
    Starless erreichte Korsika mitten in der Nacht.
    Der einzigartige Geruch, der ständig über der Insel lag, setzte sich sofort in seiner Nase fest; es war die Flora, deren Ausdünstungen wie ein schweres Parfüm wirkten.
    Starless hätte sich beeilen müssen, denn die Neuigkeiten, die er Morano über Nazarena Nerukkar zu berichten hatten, mochten den Herrn über alle Vampire durchaus interessieren. Ein neuer Bewerber um das Amt des ERHABENEN? Es schien so zu sein.
    Andererseits konnte Starless sich durchaus auch Zeit lassen, so seltsam das auch klingen mochte. Vielleicht wäre es der perfekte Zeitpunkt für Morano gewesen, sich der Gefahr durch die ERHABENE zu entledigen, denn wenn Nerukkar sich im Kampf befand, konnte es mit ihrer Aufmerksamkeit auf andere Dinge nicht weit her sein. Sie war

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