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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Machtkristalls, der sich nun im Besitz von Morano befand. Und Ted wollte seinen Stein zurückhaben, auch wenn er sich nicht bewusst war, über welche Macht er dann verfügen würde. Für ihn war der Dhyarra nur ein Stein, der ihm einmal gehört hatte.
    Das alles waren Dinge, die Ewigk in den vergangenen Wochen verdrängt hatte, die er nun schon auf Maiisaros Welt weilte. Er genoss diesen friedfertigen Planeten, hatte Spaß mit den Ballwesen, schlief ausgiebig - und konzentrierte sich voll und ganz auf Lakir.
    So auch jetzt. Die beiden kugelrunden Störenfriede waren erst einmal in weite Ferne gebracht, also wandte sich Ted wieder zu der dichten Hecke, die ihm das Blickfeld versperrte, zugleich aber auch ein perfekter Sichtschutz für ihn war. Lakir sollte ja nicht unbedingt wissen, dass er sie heimlich beobachtete. Vorsichtig teilte Ewigk erneut das Grün vor sich mit beiden Händen - und stieß ein enttäuschtes Mist! aus. Lakir war verschwunden. Im Geist belegte Ted die beiden Ballwesen mit wüsten Schimpfnamen, denn sie hatten ihn abgelenkt.
    Andererseits hätte er eh nichts dagegen unternehmen können, denn Lakir war zu seinem Leidwesen nicht ständig in seiner Nähe. Alle sechs oder sieben Tage ging sie zur Erde - sie nannte es so, doch der Vorgang war natürlich ein gänzlich anderer. Lakir konnte zur Erde und zurück auf Maiisaros Welt wechseln, etwas, das außer ihr wohl niemand fertigbrachte. Doch erst gestern war sie von einem dieser Ausflüge zurückgekehrt.
    Nein, jetzt befand sie sich an einem anderen Ort, den sie Ted bis heute noch nicht gezeigt hatte. In ein paar Stunden würde sie wieder bei ihm sein, doch warum gestattete sie ihrem Schützling nicht, sie zu begleiten, wenn sie in die zweite Phase ging, die diese Welt bereithielt? Auf eine plausible Erklärung dafür hatte Ted bisher vergebens gewartet.
    Wütend auf sich, Lakir und alle Welten, die es da so geben mochte, schlug Ewigk auf die Hecke vor sich ein, ehe er sich trotzig auf den Boden hockte. Wie mochte Lakir diesen Wechsel in die andere Phase nur fertigbringen?
    »Ich muss einfach herausfinden, was sie dort treibt!« Ted hatte laut gesprochen, denn es gab hier ja niemanden, vor dem er seine Gedanken verbergen musste.
    Lakir… ganz klar. Sie war die schönste und tollste Frau, die es je gegeben hatte. Daran zweifelte er nicht eine Sekunde. Sie war viel älter als er. Und sie war vergeben, doch all das spielte für ihn keine Rolle. Sie war so freundlich, so fürsorglich, ganz anders als die Erzieherinnen bei no tears , die auch ab und zu streng durchgreifen konnten, wenn die Kids es dort zu bunt getrieben hatten. Und die Mädchen, die mit Ted in der alten Villa gelebt hatten? Alles nur Zicken und dumme Puten, zumindest nach seinem Empfinden. Lakir war so ganz anders - so perfekt!
    Etwas raschelte direkt vor Teds Füßen im Gras. Zwei Ballwesen näherten sich ihm. Ob es die beiden waren, die er vorhin mit sportlichem Einsatz von hier entfernt hatte, konnte er nicht sagen. Man konnte die Kugeligen wirklich nicht auseinanderhalten.
    Die dünne piepsige Stimme des einen drang an Teds Ohren.
    »In dieser Phase der Welt hat Maiisaro früher die Wurzeln gehütet und ihnen ihr Licht gespendet.«
    Ted fischte sich das Ballwesen aus dem hohen Gras und hielt es dicht vor sein Gesicht.
    »Und was tut Lakir heute dort? Mir hat sie erzählt, den riesigen Pool, in dem diese merkwürdigen Wurzeln schwammen, den gibt es jetzt so nicht mehr.«
    Das Ballwesen klimperte mit seinen winzigen Augen. »Das wissen wir auch nicht. Aber warum gehst du nicht dort hin? Es ist ganz leicht - wir können es nicht, aber ihr Aufrechtgeher könnt das doch sicher alle. Maiisaro hat immer gesagt, man muss es sich nur ganz doll wünschen, sich konzentrieren. Der Rest geht von selbst.«
    Gedankenverloren drehte Ted Ewigk das Ballwesen zwischen beiden Händen hin und her. Er hörte das leise Lachen. Anscheinend war der Kleine kitzelig.
    Lakir folgen? Wenn er das doch nur schaffen würde.
    Er musste es ganz einfach versuchen, doch dazu brauchte er noch mehr Informationen. Sein Entschluss stand fest. Ab jetzt würde er Lakir noch intensiver beobachten. Wenn sie das nächste Mal in diese geheimnisvolle Phase verschwinden würde, musste Ted wachsam sein. Vielleicht konnte er ja lernen, was ihm jetzt noch ein einziges Rätsel schien.
    Er würde es jedenfalls versuchen - so viel stand fest.
    ***
    Es ist wie eine Fahnenflucht.
    Dieser Gedanke kam ihm nicht zum ersten Mal, doch jetzt, da

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