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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Dinge wie Ballast von sich abwerfen. Am liebsten wäre Artimus still und leise verschwunden, doch das wäre seinen Freunden gegenüber mehr als unfair gewesen. Zumindest von einigen musste er sich einfach verabschieden.
    Und Rola?
    Irgendwie hatten es van Zant und seine Lebensgefährtin bisher geschafft, ein ganz bestimmtes Thema wie eine gefährliche Klippe zu umschiffen. Artimus würde die USA verlassen. Alleine? Oder gemeinsam mit Rola diBurn? Sie war um einiges jünger als er und nach wie vor von ihrem Traum besessen, als Performance-Künstlerin groß rauszukommen. Artimus traute ihr das auch durchaus zu, denn er wusste nur zu gut um Rolas Talent. Also würde der Abschied von no tears , von Zamorra und seinem Team, auch ein Ende der Beziehung zu Rola bedeuten. Artimus ging davon aus.
    Am Fuß der Treppe wurde van Zant schon erwartet. Er zog ehrlich überrascht die Augenbrauen in die Höhe.
    »Zamorra? Was treibt dich denn in diese Grabkammer?«
    Der Professor lachte humorlos auf, denn diese Bezeichnung hatte tatsächlich etwas für sich. So menschenleer und düster wirkte die alte Villa fraglos ein wenig wie eine Gruft. Zamorra ging seinem Freund entgegen.
    »Was oder wen werde ich hier wohl suchen? Dich natürlich. Ich hatte ein Telefonat mit Rola, die meinte, am ehesten könne ich dich sicher hier finden.« Die Freunde begrüßten sich herzlich. Zamorra ließ erst gar kein peinliches Schweigen aufkommen, denn von Rola hatte er erfahren, dass Artimus die USA schon in den nächsten Tagen verlassen wollte. Der Parapsychologe konnte van Zants Entscheidung zur Aufgabe des Heimes nachvollziehen, nicht jedoch dessen Entschluss, alle Brücken hinter sich abzubrechen.
    »Rola klang bei unserem Gespräch sehr bedrückt. Hat sie sich denn schon entschieden, ob sie dich begleitet - wohin du auch immer gehen willst?«
    Artimus senkte den Kopf. »Nein, wir haben darüber noch immer nicht gesprochen. Dieses Thema ist wie ein Tabu, das niemand zu brechen in der Lage scheint.«
    Professor Zamorra legte eine Hand auf van Zants Schulter, als sie beide langsam in Richtung der Eingangstür gingen. »Aber das müsst ihr dringend tun. Vielleicht wartet Rola ja nur darauf, dass du den Anfang machst. Artimus, man kann solche Dinge nur in einem offenen Gespr…« Zamorra beendete den Satz nicht, nicht einmal das letzte Wort. Er blieb stehen, schüttelte den Kopf.
    »Vergiss mein Geschwätz. Ausgerechnet ich maße mir an, dir Ratschläge in Sachen Partnerschaft zu geben - ausgerechnet ich.«
    Artimus van Zant wusste darauf keine kluge Erwiderung - Nicole Duval, die Lebenspartnerin und langjährige Kampfgefährtin der Parapsychologen war also noch immer nicht zu Zamorra zurückgekehrt. Was hieß hier »noch immer nicht«? Vielleicht würde sie es ja nie mehr tun? Doch diese Alternative wollte in Artimus' Kopf nicht hineingehen, denn Zamorra und Nicole waren ganz einfach so etwas wie eine untrennbare Einheit für ihn gewesen. Sicher nicht nur für ihn.
    Es war Zamorra selbst, der schlagartig das Thema wechselte.
    »Rola sagte mir, du wolltest Vinca noch besuchen?« Vinca, der einstige Kriegerbruder van Zants und dessen Frau Lakir, lebten unweit von hier, in einem Kaff nahe der mexikanischen Grenze. Aktuell sah es allerdings so aus, dass Vinca die meiste Zeit dort alleine zubrachte, denn Lakir verschwand immer für mehrere Tage auf die Welt ihrer gemeinsamen Freundin Maiisaro, dem Licht der Wurzeln . Es war nun schon einige Zeit vergangen, seit Maiisaro zurück in den Verbund ihrer Brüder und Schwestern gegangen war - ihre Welt verwaiste also, doch Lakir hatte es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, dies zu verhindern.
    Artimus nickte dem Professor zu. »Von den beiden muss ich mich ganz einfach verabschieden. So ganz ohne Gruß zu verschwinden, das ist sicher nicht die feine Art, nicht wahr?«
    Zamorra nickte. »Also los, ich begleite dich. Lass uns diesen kalten Mauern den Rücken kehren.« Artimus widersprach nicht, denn er fühlte sich hier ganz einfach nicht mehr wohl.
    In van Zants Offroader machten sie sich auf den Weg. Zamorra liebte Autos - große Autos, vollgepackt mit Luxus und dicken Motoren. So einem Geländefahrzeug konnte er einfach nicht viel abgewinnen. Gut, mit den spartanischen Jeeps vergangener Jahrzehnte hatten die heute nicht mehr viel gemein, doch das konnte die Meinung des Franzosen nicht ändern.
    Als sie die Stadtgrenze von El Paso allerdings hinter sich gebracht hatten, sah der Professor die Notwendigkeit des

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