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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verkrampft. Sie hatten eine Frau vor sich, deren ausgemergeltes Gesicht den Ausdruck namenloser Qual widerspiegelte.
    Bedrückt schritten sie weiter. Coco lenkte ihre Aufmerksamkeit bald auf eine Hausfassade, in deren Mitte sieben Näpfchen zu sehen waren. Sie standen auf der Hauptstraße, doch lebendige Menschen waren nirgends zu entdecken. Der einzige, der außer ihnen im tödlichen Nebel unterwegs war, schien der betrunkene Peer Makselv zu sein.
    „Jetzt reicht's mir aber!" sagte Abi Flindt.
    Mit der rechten Hand zog er seine Signalpistole aus dem Gurt. Es bereitete ihm keine Schwierigkeiten, sie zu entsichern. Entschlossen legte er an, zielte und drückte ab. Mit einem zischenden Laut fuhr das große Projektil aus dem Lauf, entflammte sich an der Luft, und wurde zu einem fackelartigen Geschoß, das in das äußerste linke der sieben Näpfchen stob.
    Vor ihren Augen zerplatzte die magische Blase. Rote Kristalle wurden aus den Tropfen. Sie klirrten zu Boden.
    Coco und ihre Freunde vernahmen einen wütenden Aufschrei und fuhren herum. Hinter ihnen bewegte sich zuckend eine Gestalt im Nebel.
    Coco war die schnellste. Sie hastete auf die Gestalt zu, hob die rechte Hand und hielt sie vor sich ausgestreckt. Sie glaubte, einen Glatzkopf zu erkennen, und tückische Froschaugen in einem grausig verzerrten Gesicht.
    „Luguri!" rief sie.
    Das Wesen zog sich zurück. Mehr und mehr verschwammen die Umrisse in der milchig-dicken Mauer, bis die Konturen gänzlich zerflossen und sich aufzulösen schienen.
    Coco lief weiter und prallte beinahe gegen eine vor ihr aus der Wolke hervorwachsende Hausmauer. Wenige Augenblicke verstrichen, dann waren auch Abi Flindt und Hideyoshi Hojo neben ihr.
    „Ich glaube, Luguri erkannt zu haben, bin aber nicht vollkommen sicher", berichtete sie ihnen.
    Der Däne schnitt eine Grimasse. „Pech, ihn nicht erwischt zu haben! Aber wir können nichts daran ändern. Ist er vor der bemalten Hand geflüchtet?"
    „Ich denke schon."
    Yoshi fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, der Schrei erfolgte als Reaktion auf deinen Schuß in das Loch. Wir scheinen einen wunden Punkt des Dämonen und gleichzeitig eine Erklärung gefunden zu haben. Die Macht der Finsternis nährt sich von dem in den Näpfchen aufgesaugten Blut der Opfer." „Und was können wir konkret damit anfangen?" fragte Abi verdrossen. „Nichts. Pilgern wir weiter. Wenn dieses Scheusal sich wieder blicken läßt, laßt ihr mir bitte den Vortritt!"

    Sie nahmen sich noch einmal das Haus vor, auf dessen Mauer der Däne gefeuert hatte. Die Tür mußten sie gewaltsam öffnen, um hineinzugelangen. Danach durchsuchten sie das Innere, entdeckten jedoch niemanden. Erst hinter dem Bau stießen sie auf zwei blutleere Leichen - ein Ehepaar.
    Die Freunde wandten sich ab und wanderten weiter die Hauptstraße hinab. Das Schweigen, die Ungewißheit, die bevorstehende und doch nicht im geringsten berechenbare offene Konfrontation mit dem Bösen nahmen sie nervlich sehr mit. Ständig mußten sie auf der Hut sein. Wann kam es zum entscheidenden Kampf? Bald? Innerhalb von Minuten? In der Nacht? Oder erst am nächsten Tag oder in den folgenden?
    „Moment mal!" sagte Abi Flindt. „Wenn mich meine Augen nicht täuschen, sind dort wieder sieben Löcher in einer Wand."
    Sie strebten in die von ihm angegebene Richtung und machten die Näpfchen in der Steinmauer eines schlecht gepflegten Hauses aus.
    Coco rief überrascht: „Sie sind nicht mit Blut gefüllt! Meine Güte, wißt ihr denn nicht, was das für uns zu bedeuten hat?"
    Yoshi wollte etwas erwidern, krümmte sich jedoch plötzlich und stieß einen Laut des Entsetzens aus. „Himmel, wird mir heiß! Zurück, Freunde, zurück!"
    Er geriet ins Wanken. Der Däne wollte ihn festhalten und ihn aus dem Gefahrenbereich führen, doch ihm wurde selbst elend zumute.
    Und auch Coco Zamis hatte mit einem Mal das Gefühl, das Blut würde in ihren Adern kochen, sich ausdehnen und den gesamten Körper auf blähen. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas Ähnliches erlebt, selten hatte sie größeres Grauen empfunden. Sie keuchte und sank auf die Knie. Verzweifelt hob sie die rechte Hand. Sie zitterte, doch sie ließ sich nicht von der peinigenden höllischen Macht niederwerfen, die in sie eindringen wollte. Sie hielt die Rechte ausgestreckt und sprach Beschwörungsformeln.
    Rechts und links neben ihr kämpften die beiden Männer mit sich selbst und gegen die Kraft der Finsternis; sie standen Entsetzliches durch.
    Coco glaubte

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