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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und irgendein Spaßvogel hatte eine leere Blechbüchse über seinem Kopf aufgehängt.
    »Wenn sie nicht herunterfällt und ihn aufweckt, wird ihm der alte Wicks einen gehörigen Denkzettel geben, wenn er ihn hier findet!« meinte Mason. »Da reden die Leute immer über die Chinesen im Osten. Aber sie sind wirklich die einzigen anständigen Leute in Gallows Alley, mit Ausnahme des alten Gregory.«
    Sie gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren, und stießen wieder auf den Mann, mit dem Mason vorher gesprochen hatte.
    »Weißgesicht ist heute abend wieder unterwegs, Mr. Mason«, sagte er.
    »So?« entgegnete der Chefinspektor höflich.
    »Sie behandeln uns nicht richtig, Mr. Mason. Sie kommen immer hierher und erwarten, daß wir alles für Sie auskundschaften sollen. Und wenn Sie uns besser behandelten, würden Sie auch etwas hören. Was ist denn mit dem alten Gregory los? Das wissen Sie nicht, wie? Und sonst weiß es auch niemand.«
    Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung verschwand er.
    »Der Mann ist verrückt. Nein, ich kenne seinen Namen nicht. Aber er ist wirklich verrückt. Zum Teufel, was soll denn mit dem alten Gregory los sein?«
    Mike wußte das auch nicht. Er kannte den Chauffeur natürlich, denn Gregory Wicks war eine stadtbekannte Persönlichkeit.
    Mason wurde nervös. Ein Detektiv hat ein instinktives Empfinden dafür, ob das, was er hört, wahr ist. Und Mason hatte das Gefühl, daß hinter der Andeutung des Mannes etwas steckte. Denn von Gregory Wicks schlecht zu sprechen oder ihn gar zu verdächtigen, war in gewissem Sinne Verrat.

11
    Das Telefon hatte häufig in Landors Wohnung geläutet; die wartenden Detektive konnten es auf der Straße hören. Sicher stand irgendwo ein Fenster offen.
    »Mason ist nervös geworden«, sagte Elk, »sonst würde er nicht so oft anrufen. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hier herumstehe. Es ist doch alles Unsinn. Manchmal bekommt man wirklich verrückte Aufträge.«
    »Sie haben hier Wache zu halten, weil Sie von Ihrem Vorgesetzten den Befehl dazu bekommen haben«, erwiderte Inspektor Bray gewichtig.
    Elk stöhnte.
    »Es ist zu schade, daß Sie keinen Sinn für das Wesentliche haben!«
    »Das klingt nicht sehr respektvoll«, entgegnete Mr. Bray ernst. »Wieviel Beamte bewachen das Haus eigentlich? Die beiden Landors dürfen uns nicht entkommen.«
    »Ich habe niemand aufgestellt, aber mein Vorgesetzter hat drei Leute abkommandiert und also auch die Verantwortung übernommen. Wenn ich was zu sagen hätte, wären die Leute natürlich anders verteilt worden. Aber man hat mir ja erklärt, daß ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte.«
    »Ich habe nichts dergleichen geäußert«, sagte Bray heftig. »Aber Sie haben es so gemeint!«
    Bray sah die Straße ängstlich auf und ab. Er war selbst nicht in der besten Stimmung, da Mason den Fall übernommen hatte. Kein Beamter der Kriminalpolizei arbeitete gern unter dem Chefinspektor, denn er war ein strenger Vorgesetzer und verzieh seinen Untergebenen keinen Fehler. Und bei der Aufklärung dieses Mordes würde er überhaupt keine Entschuldigung gelten lassen. Es war also besser, Elk zu beruhigen, der bei Mason einen Stein im Brett hatte.
    »Wenn ich Sie heute etwas angefahren habe, Elk, so tut mir das leid«, sagte er freundlich. »Aber dieser Mord hat midi furchtbar aufgeregt. Wie hätten Sie denn die Posten verteilt?«
    »Ich hätte vor allem hinten im Hof einen Mann aufgestellt«, entgegnete Elk prompt. »Dort ist eine Feuerleiter, auf der man leicht in die Wohnung gelangen kann.«
    Der Sergeant wollte gerade einen vollständig nutzlosen Posten am Ende der Straße einziehen, als plötzlich ein Auto um die Ecke bog und vor der Haustür hielt. Von dem Vorgarten des gegenüberliegenden Hauses aus beobachteten die Beamten, daß eine Dame ausstieg.
    »Sieht so aus, als ob das Mrs. Landor wäre - meinen Sie nicht auch, Elk?«
    »Ja, das ist sie. Ich habe sie schon irgendwo gesehen.« Die Dame bezahlte den Chauffeur, der langsam wieder davonfuhr. Dann schaute sie sich ängstlich nach allen Seiten um, und als sie niemand entdecken konnte, steckte sie rasch den Schlüssel in die Haustür. Sie hatte eigentlich geglaubt, daß die Straße von Polizisten wimmeln würde. Eilig stieg sie die Treppe zum ersten Stock hinauf, schloß die Tür und ging in ihre Wohnung.
    Zuerst sah sie sich im Schlafzimmer um, und ihr Herz wurde schwer, als sie bemerkte, daß er noch nicht zurückgekommen war. Was sollte sie nun tun? Was

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