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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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abgeschlossen. Leo Sim hatte sich mit dem Höllenschwert eingeschlossen ! Etwas Schlimmeres hätte ihm nicht passieren können.
    »Laß mich ran!« verlangte Mr. Silver und schob mich zur Seite.
    Plötzlich wurde der Schrei des Verlegers schrill und ging fast im selben Moment in ein markerschütterndes Röcheln über.
    Meine Kopfhaut spannte sich. Ich war entsetzt. Mehr noch entsetzte es mich aber, als ich sah, wie die Spitze des Höllenschwerts sich knirschend durch das Holz der Tür bohrte.
    Das Schwert hatte zuerst den Mann getroffen und dann die Tür!
    Leo Sim schrie nicht mehr. Der Verleger mußte tot sein. Diese verdammte Waffe verhöhnte uns damit auf eine grausame Weise. Sie zeigte uns, wie machtlos wir gegen sie waren.
    Wir hatten das Schwert nicht daran hindern können, das zu tun, was es tun wollte. Es hätte Sim wahrscheinlich schon früher töten können, aber es hatte damit gewartet, bis wir eintrafen.
    Mr. Silver sprengte das Schloß mit seiner Magie und warf sich mit der Schulter gegen die Tür.
    Er drückte sie auf und schob den Toten zur Seite.
    Jetzt sah ich das Höllenschwert. Es stellte sich nicht, sondern sauste durch den Raum, zum Fenster und durch das Glas hinaus in die Nacht.
    Auch das konnten wir nicht verhindern.
    Mr. Silver hetzte zum Fenster. Einem Kometen gleich sauste das Höllenschwert durch die Dunkelheit und verschwand.
    Für Leo Sim kam jede Hilfe zu spät. Er hatte sein Leben seinem Glauben geweiht, und das Höllenschwert hatte ihm dieses Leben genommen. Und wahrscheinlich würde es noch weiter morden. Es gab noch Alastair Genn, Henry Jenkins, John Joyce, Brett Taurog und… Pater Severin!
    ***
    Mortimer Kull und Moore Campbell gelangten in jenen Bereich des Sanatoriums, den nur wenige Personen betreten durften. Kybernetiker, Techniker und Elektroniker erwarteten Kull und geleiteten ihn in einen großen dunklen Raum.
    »Es fehlt nur noch ein allerletzter Impuls«, sagte Dr. Campbell. »Wir dachten, den möchten Sie ihm selbst geben.«
    Professor Kull nickte zufrieden. Er würde Yul gewissermaßen das Leben einhauchen. Eine beinahe göttliche Tat.
    Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Er sah jetzt im Hintergrund einen Stahlsessel, der einem Thron ähnelte. Dort saß jemand.
    Ein Hüne. Eine milchweiße, muskulöse Gestalt: Yul!
    Der Prototyp des Superkämpfers. Ihn wollte Mortimer Kull mit nach Protoc nehmen. Einen besseren Leibwächter gab es nicht.
    Völlig reglos saß Yul da. Die Kraft, mit der er ausgestattet war, mußte erst aktiviert werden. Kull trat an das Schaltpult. Seine Hand näherte sich dem Kipphebel. Seine Mitarbeiter hielten den Atem an. In wenigen Augenblicken würde Yul ›leben‹.
    Kull legte den Schalter um. Der Stahlthron verwandelte sich scheinbar in einen elektrischen Stuhl. Ein Zischen und Knistern war zu hören, aber es war viel mehr als nur simpler Strom, was in diesem Moment in den koloßhaften Körper raste.
    Plötzlich leuchteten die Augen des Cyborgs rot auf. Yul war aktiviert, und er bekam von Mortimer Kull den ersten Befehl: »Steh auf!«
    Yul gehorchte. Er überragte alle Anwesenden um mindestens zwei Köpfe, war ein furchterregendes Wesen.
    »Komm her!« befahl ihm Professor Kull, und der weiße nackte Koloß setzte sich langsam in Bewegung. Er ging barfuß. Obwohl sein Innenleben aus Edelstahl bestand, waren seine Schritte nicht zu hören. Er bewegte sich völlig lautlos.
    »Licht!« verlangte Mortimer Kull.
    »Sollten wir damit nicht noch etwas warten?« fragte Moore Campbell. »Sie haben ihn eben erst aktiviert…«
    »Licht!« sagte Mortimer Kull schneidend. »Ich will ihn mir genau ansehen!«
    Campbell nickte einem der Männer zu, und dieser schaltete die Leuchtstoffröhren ein. Yul zuckte zusammen und hob die Hände vor die rot glühenden Augen.
    »Ist dir das Licht unangenehm?« fragte Professor Kull. »Antworte!«
    »Ich bin es nicht gewöhnt«, dröhnte die Stimme des Cyborgs durch den Raum.
    Bisher hatte Mortimer Kull großen Wert darauf gelegt, daß die Cyborgs von Menschen nicht zu unterscheiden waren. Mit Yul war er davon erstmals abgewichen, das ließ schon die schneeweiße Haut des Roboters erkennen.
    Man hatte diesmal aber auch auf ein menschliches Gesicht verzichtet. Yul hatte weder eine Nase noch einen Mund, sondern Schlitze, durch die er redete und atmete. Ja, Yul atmete auch. Er versorgte auf diese Weise seinen künstlichen Organismus mit Sauerstoff. Auch an seinen Wangen befanden sich senkrecht angeordnete

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