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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gibt weder das eine noch das andere .«
    »Es sieht eher aus wie eine Fabrik, die wieder aufgegeben wurde,
ehe sie richtig produzieren konnte«, unterstützte Ralf Ortner die Ausführungen
seines amerikanischen Freundes. Ihm passten die ganze
Geheimniskrämerei, die Mutmaßungen und Verdächtigungen nicht. Er wollte mit
seinen Worten zeigen, dass alles eine logische und
vernünftige Erklärung hatte und die Angstmacherei völlig fehl am Platz war. Angelika Schenk deutete auf die Maschinen und das
Baumaterial.
    »Mir kommt es eher so vor, als sei das Gegenteil der Fall, Ralf.
Diese Anlage sollte erweitert werden. Niemand lässt einen LKW und Baumaschinen in der Wüste zurück. Und die Geräte sehen nicht so
aus, als würden sie schon lange hier herumstehen. Die Staubschicht auf ihnen
ist dünn, die Spuren im Sand sind noch frisch ...« Und dann sagte sie etwas,
das die anderen schockierte und das Gefühl des Unbehagens noch verstärkte.
»Hier sind Menschen ... wir sind nicht die Einzigen. Ich fühle ganz deutlich
ihre Nähe, aber wir sehen sie nicht ...«
     
    ●
     
    Das Apartmenthaus lag in der verkehrsreichen Hauptstraße von
Sacramento. Es war neunzehn Stockwerke hoch. In den unteren Etagen waren
Ladenlokale, eine Bank und eine Imbisshalle untergebracht. In den anderen Stockwerken hatten sich viele Anwaltskanzleien
und Ärzte verschiedener Fachrichtungen etabliert. Auch einige Servicefirmen
hatten ihre Messingschilder unten am Haupteingang angebracht. Dass noch Platz für Wohnraum war, grenzte fast schon an ein
Wunder.
    Larry Brent entdeckte den Namen Berry Helman über einem
Briefkasten in der obersten Reihe. Helman bewohnte das Penthouse auf dem Dach. Da das gläserne Hauptportal in die untere Halle weit
offenstand, betätigte X-RAY-3 gar nicht den Klingelknopf. Der Agent lief durch
die Marmorhalle und steuerte zu den drei nebeneinanderliegenden Aufzügen.
Larry, der vor wenigen Minuten in Sacramento angekommen war, wollte einen
ersten Versuch machen, Berry Helman kennenzulernen. Für den Fall, dass der Journalist sich außer Haus oder in der Redaktion
von Signal befand, würde er so wenigstens einen vorläufigen Eindruck von
der Umgebung gewinnen, in der Helman wohnte.
    Zusätzlich konnte er sich bei einem anderen Hausbewohner nach der
Person Helmans erkundigen. Was für ein Mensch war er? Wer waren seine Freunde?
Lebte er ein stilles, zurückgezogenes Leben, oder war er oft mit anderen
Menschen zusammen? War Helman schon mal anderweitig aufgefallen? Umgab ihn eine
Aura des Mysteriösen? Was die Person Helmans betraf, war auch die PSA-Zentrale
in New York im Augenblick dabei, Informationen einzuholen. Larry wurde das
unbestimmte Gefühl nicht los, dass er über die Person
Berry Helmans einen großen Schritt weiterkam. Und er war es gewohnt, auf seine
Intuitionen zu hören ...
    Der mittlere Lift hielt unten. Zwei junge Mädchen verließen die
Kabine, und Larry Brent trat ein. Er war allein, als er nach oben fuhr. Um
diese Zeit saßen die Meisten beim Lunch, in den Büros herrschte Mittagspause,
und der Publikumsverkehr in dem großen Haus war sehr dünn. Der Lift trug
X-RAY-3 in das oberste Stockwerk. Zum Penthouse führten noch fünf breite
Marmorstufen hinauf. Dann stand Larry vor einer mahagonifarbenen Tür, die einen auffallend großen und schöngearbeiteten Messinggriff hatte.
Nicht weniger auffallend war das Schild. Es hatte die Größe eines normalen
Briefumschlags, war reich verziert und trug
eingraviert Helmans Namen.
    »Er scheint ein Freund schöner Dinge zu sein«, murmelte Larry.
»Nun, warum nicht. Wenn er sich's leisten kann .« Er
betätigte den Klingelknopf und hörte, wie der Gong in der Wohnung sanft
anschlug. X-RAY-3 wartete ab. Als es hinter der Tür still
blieb , klingelte er ein zweites und drittes Mal. Es rührte sich noch
immer nichts. Also war Helman nicht da. Larry beschloss ,
den Notausstieg aufs Dach zu benutzen, um sich das Penthouse von außen
anzusehen. Er wandte sich schon zum Gehen, als ihn plötzlich ein Geräusch
stutzig machte. Es kam aus der Wohnung. Dumpfes Scheppern war zu hören, als
würde in einem weiter von der Eingangstür entfernten Raum ein schwerer
Gegenstand oder eine Vase auf einen Teppichboden fallen. Es war also doch
jemand in der Wohnung! Fand etwa ein Kampf statt? Wurde Helman, aus welchem
Grund auch immer, von jemand bedroht? Konnte er nicht auf das Klingeln
reagieren oder versuchte er möglicherweise in einem letzten verzweifelten Akt,
auf sich aufmerksam

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