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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ralf Ortner glaubte im ersten Moment an einen
makabren Scherz seines Freundes. Der Deutsche beugte sich nach vorn, starrte
aus dem staubbedeckten Fenster und merkte, wie sein Herzschlag stockte. Rich
hatte Recht! Die Maschine jagte dem festgefahrenen Weg, auf dem ihre Fahrzeuge
heranrollten, entgegen. Das Motorengeräusch kam rasend schnell näher, ein
langer Jaul- und Pfeifton war zu hören.
    »Gib Gas, Ralf !« ,
brüllte Masters ins Walkie-Talkie . »Und nichts wie
raus aus der Schussbahn ...« Er beschleunigte
scharf und riss das Steuer gleichzeitig herum. Die
Reifen des Station-Car radierten über den
festgefahrenen Boden, wirbelten trockenen Sand auf, und einen Moment entstand
eine kritische Situation. Masters verlor die Kontrolle
über den Wagen, der drei bis vier Sekunden nur auf den beiden äußeren Rädern
fuhr und umzukippen drohte.
    Durch den Lautsprecher seines Geräts vernahm Ralf Ortner die
Schreie der Beifahrerinnen seines Freundes. Er selbst duckte sich
unwillkürlich, als die Maschine blitzartig größer werdend das Blickfeld vor ihm
verdunkelte. Instinktiv riss auch er das Steuer
herum. Lucy Masters war auf dieses Manöver nicht gefasst ,
fiel zur Seite, fand keine Gelegenheit mehr, sich irgendwo festzuhalten, und
stürzte prompt vom Sitz. Dann gab es auch schon einen furchtbaren Knall. Ralf
Ortner hörte sich noch schreien. Aber im Lärm der Explosion und im Prasseln der
Flammen, die er plötzlich überall sah, ging der Schrei unter. Der Wagen des
Deutschen flog durch die Luft.
    Die Druckwelle des abstürzenden und explodierenden Flugzeuges erfasste auch den Station-Car Richard Masters' noch und warf
ihn herum. Im nächsten Moment war die Welt ein einziges Chaos
...
     
    ●
     
    Angelika Schenk schmeckte Blut und Sand auf ihren Lippen und
merkte, dass Hände nach ihr griffen, die sie über den
weichen Boden schleiften. Kopf und Hüften taten weh. »Alles klar, Angie ?« , hörte sie wie durch eine Mauer eine vertraute Stimme.
Das war Ralf. Tapfer nickte sie, obwohl sie nicht sagen konnte, was sich
eigentlich ereignet hatte. Sie fühlte tastende Hände auf ihrem Gesicht und
merkte, dass das Oberteil ihres Bikinis fehlte. Aber
daran störte sie sich im Augenblick nicht.
    Sie hörte nicht weit von dem Erdwall entfernt, hinter den sie
gezogen worden war, ein knisterndes Geräusch. Unmittelbar danach gab es einige
kleinere Explosionen. Dann war nur noch das Prasseln zu hören. Angelika Schenk
lag auf dem Boden und blickte in die Runde. Alle sahen mehr oder weniger
lädiert aus. Die Körper der Personen, die sie umgaben, waren mit Schürfwunden
übersät. Aber ernsthaft verletzt schien glücklicherweise niemand zu sein. »Wie
lange war ich bewusstlos ?« ,
wollte sie wissen, und blickte ihren Freund Ralf groß an. »Einige Sekunden,
Angie ... Wir waren gleich bei dir. Wir hatten alle Glück. Es hätte schlimmer
werden können .«
    »Und was ist ... mit dem ... Pilot, Ralf ?«
    »Selbst wenn er den Absturz überlebt hat, was jedoch
unwahrscheinlich ist, dem Feuer konnte er auf keinen Fall entrinnen. Die Mauer
der Flammen war undurchdringlich .« Mit den
Feuerlöschern aus ihren Fahrzeugen versuchten Ralf Ortner und Richard Masters
nach dem ersten Schock und dem Bewusstsein , selbst
dem Tod um Haaresbreite entgangen zu sein, den Brandherd einzudämmen. Es war
ein schwieriges Unterfangen. Die Hitzeentwicklung war so groß und die
Reichweite des Löschschaums zu gering, so dass sie
kaum etwas ausrichten konnten. Hilflos mussten sie
abwarten, bis das Feuer heruntergebrannt war. Dann stocherten sie in den
ausgeglühten Wrackteilen.
    »Die Maschine muss volle Tanks gehabt
haben«, murmelte Masters, der trotz der sengenden Hitze ziemlich blass wirkte. »Da ist alles vollständig verbrannt ...« Sie
fanden ein paar verkohlte Knochen. Sie selbst konnten hier praktisch nichts tun
und nahmen an, dass der Pilot über Funk mit einer
Bodenstation in Verbindung gestanden hatte und womöglich seine Position noch
durchgeben konnte. So waren sie überzeugt davon, dass bald ein Suchflugzeug auftauchen würde. Während sie die eigenen Fahrzeuge
überprüften und feststellten, dass beide Autos von
dem Unfall einige Dellen und Kratzer abbekommen hatten, aber weiterhin
fahrtüchtig waren, blickten sie immer wieder in den Himmel oder lauschten in
die Stille des heißen Wüstentages. Erst eine halbe Stunde nach dem Absturz
wurde ihnen bewusst , wie alles abgelaufen war. Die
Dinge hatten sich so schnell abgespielt, dass

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