Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
und nicht zu viel Wärme
hereinzulassen. Einzelne Gebäude waren durch Gänge miteinander verbunden, so dass man keine Halle verlassen musste ,
um in die andere zu gelangen. Auffallend viele Röhren und ein kesselartiger Bau
fielen den Ankömmlingen ins Auge. Das Gelände war umzäunt. Doch das große Tor
stand weit offen, und in dem kleinen steinernen Haus direkt jenseits des Tores,
in dem man den Portier erwartet hätte, hielt sich ebenfalls niemand auf. Im
Hintergrund war der Zaun auf die Seite gekippt.
    Dort waren Baumaterialien aufgeschichtet, und Geräte und
Baumaschinen standen herum. Rechts erkannte man die ersten Ausläufer des
ehemaligen Ghost Valley ... zusammengefallene, verwitterte Häuser aus Holz. Die
meisten waren einstöckig, Dächer und Seitenwände eingebrochen. Vom Wind waren
mächtige Sanddünen vor den Hauswänden hochgeweht worden. Der Sand fiel zum Teil
in die Eingänge und Fenster. Richard Masters fuhr absichtlich mit seinem
eingedellten Wagen auf das Gelände der seltsamen Siedlung, die ihn an eine
Forschungsstätte erinnerte. Ralf Ortner folgte notgedrungen. Die fünf jungen
Menschen stiegen aus, blieben instinktiv dicht beisammen und fühlten sich
unbehaglich. Die Stille, die sie umgab, passte nicht
hierher. Hier hätten Menschen sein müssen ...
    Die Hallen wirkten nicht sehr alt. Dass sie hier standen, musste schließlich einen Grund
haben. »Von selbst aus dem Boden geschossen wie die Pilze können sie nicht
sein«, bemerkte Richard Masters und unterbrach das unangenehme Schweigen. »Und
so, wie die aussehen, sind sie fertig. Sie sind nicht mehr im Bau ...« Er ließ
seinen Blick in die Runde schweifen und hielt die Hände dann trichterförmig an
die Lippen. »Hallo?!«, rief er laut. »Ist da jemand ?« Sein Rufen verhallte. Nur das Echo, das seine eigene Stimme zwischen den
Gebäudekomplexen erzeugte, antwortete ihm. »Ich verstehe das nicht«, sagte er
kopfschüttelnd. »Es ist unheimlich hier«, ließ Lucy Masters sich vernehmen. Sie
war ein apartes Persönchen, zwei Köpfe kleiner als ihr Bruder, und hatte eine
Wespentaille wie Liz Taylor in ihren besten Tagen. Lucy wirkte jünger, als sie
war. Sie sah aus wie ein Schulmädchen. Dass sie aber
auch energisch sein konnte und eine typische Masters war, hatte sie bereits unter Beweis gestellt. Sie war selbstbewusst und energisch wie ihr Bruder. Aber sie war auch ehrlich. Sie sprach das aus,
was die Meisten beim Anblick der langen, niedrigen und offensichtlich
menschenleeren Hallen empfanden. Sie alle hatten – Angst ...
    »Eine weitere Geisterstadt ... das hier ist ein modernes Ghost
Valley Zwei«, meinte Richard Masters mit dem Anflug eines gekünstelten
Lächelns. »Hier sollte wohl eine Forschungsstätte errichtet werden ...
komisch«, fügte er dann leise hinzu, während er offenbar unbewusst den Kopf drehte und in Richtung der zusammengestürzten Gebäudereste blickte.
»... da drüben steht der Saloon ... hier war der Platz mit dem Loch ... dass sie ausgerechnet hier die Hallen errichtet haben ...«
Einen Moment wurde ihm nicht bewusst , dass er die Dinge sagte, die ihm durch den Kopf gingen. Und
er zuckte zusammen, als Ralf Ortner ihn daraufhin ansprach. »Was haben die
Gebäude mit dem Loch aus deiner Geschichte zu tun ?«
    »Wer hat das gesagt ?« , fragte er
verwundert und schien aus einem Traum zu erwachen. »Wie kommst du denn darauf ?«
    »Du hast es selbst gesagt, Rich .«
    »Unsinn, Ralf. Kein Ton davon ist über meine Lippen gekommen. Aber
was stehen wir eigentlich hier herum? Wenn niemand auf unser Rufen antwortet,
dann sehen wir eben in den Gebäuden nach. Irgendjemand muss schließlich hier sein. Eine solche Anlage lässt man nicht unbewacht stehen .«
     
    ●
     
    Keiner konnte sich auf das, was sie hier entdeckt hatten, einen
Reim machen. »Vielleicht ist die Anlage verseucht«, mutmaßte Francis Grown , die die ganze Zeit nur stillschweigend gestarrt
hatte. »Vielleicht ... wurden hier militärische Experimente durchgeführt, von
denen niemand wusste ... man erzählt sich, dass in Nevada viele chemische und bakterielle Waffen
hergestellt werden .«
    »Wenn das der Fall wäre, würden wir hier nicht herumstehen«,
widersprach Masters heftig. »Keiner von uns wäre auch nur bis ans Tor gekommen,
das darfst zu mir glauben. Solche Anlagen sind
bewacht. Da wird scharf geschossen, wenn einer einen bestimmten Sperrbezirk
überschreitet. Und falls hier etwas schiefgegangen ist, müssten Warntafeln aufgestellt sein. Es

Weitere Kostenlose Bücher