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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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naheliegend: Thoton war zum Staubmantel geworden.
    Jenny versuchte, größeren Abstand zu den Geschehnissen in ferner Vergangenheit zu gewinnen, die vor ihr abgerollt waren, als hätte sie sie selbst erlebt. Sie war sich zwar über ihre Identität klar und wußte, daß ihre Erlebnisse nur eine Projektion einer vergangenen Realität waren. Aber noch war es ihr nicht erlaubt, sich ihres eigenen Körpers vollauf bewußt zu werden.
    Sie schwebte im Nichts und war bereit, die weitere Geschichte der Läander in sich aufzunehmen. Sie sagte sich: In Wirklichkeit lebe ich im Jahre 3587. Und ich befinde mich in den Ruinen von Lakikrath und auf Tekheter, einem Mond von Alwalal II. Gleichzeitig setzte sie jedoch auch die Synomyme für diese Namen.
    Alwalal II war in der Sprache der Läander Thotond.
    Tho-Thoum stand für Tekheter.
    Und die Ruinen von Lakikrath waren einst Tezohrs Lustschloß Thobuskan gewesen.
    Gäa hatte bei den Läandern Geevon geheißen, die Sonne Prov hatte den Namen Geev gehabt. Ail war die Sonne Zwoaa und Alland kannte man heute unter dem Namen Zwottertracht.
    Jetzt war ihr auch klar, wie die Prä-Zwoher die Entfernungen zwischen den Sonnensystem auch ohne Raumfahrt überbrücken konnten. Sie hatten ein dichtes Netz von Dimensionstunneln erschaffen, durch die sie von Welt zu Welt gelangen konnten. Doch durch die Sabotage der Petronier, die den Prä-Zwottern die Raumfahrt „verkaufen" wollten, war das Netz von Dimensionsbrücken zusammengebrochen.
    In dem bisherigen Bericht war kaum angeklungen, ob die Prä-Zwotter parapsychisch begabt waren oder nicht. Doch da sie auf jegliche Technik verzichten konnten und sich ausschließlich ihrer geistigen Möglichkeiten bedienten, nahm Jenny dies als gegeben an. Wahrscheinlich waren ihre PSI-Fähigkeiten mit den heute bekannten nicht identisch und wohl kaum gleichbedeutend mit Telepathie, Teleporation und ähnlichen geläufigen ParaPhänomenen. Die Anwendung ihrer Geisteskraft war für sie eine solche Alltäglichkeit, daß Tezohr keine Notwendigkeit sah, extra darauf hinzuweisen.
    Immerhin legten die Psychode ein Zeugnis davon ab, welche Fähigkeiten zumindest eine Million Prä-Zwotter besessen hatten. Und speziell Tezohrs Talent war so stark, daß es nach einem Zeitraum von Hunderttausenden von Jahren immer noch zum Tragen kam. Es lebte in seinem Psychod fort und hatte sich nicht nur auf die Zwotterfrauen übertragen, die damit experimentierten, sondern hatte auch ihr, Jenny, dazu verholfen, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, und ihr sogar das Gefühl gegeben, selbst in diese Vergangenheit zu reisen ...
    Jenny war, als setze dieser Prozeß von neuem ein.
    Kaum hatte sich ihr Geist konsolidiert, da gewahrte sie die Anzeichen einer neuerlichen Veränderung.
    Die Erholungspause war vorbei. Sie war gestärkt und bereit, weiteres Wissen zu empfangen. Ihr Geist wanderte in jene Zeit zurück, da die von den Petroniern bedrängten Läander dem Ruf einer inneren Stimme-folgen und in den Staubmantel aufgehen wollten.
    Aber nur eine Million hatten die Botschaft gehört und waren in der Lage, ihre Körper aufzugeben und die nächsthöhere Daseinsform zu erreichen. Sie hinterließen ihren zurückgebliebenen Artgenossen Psychode, in denen all ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gespeichert waren, in der Hoffnung, daß sie sich mit ihrer Hilfe zur körperlosen Existenz emporschwingen konnten.
    Das war die Situation, die Jenny bei ihrem Rücksturz in die Vergangenheit vorfand. Sie hatte nicht länger mehr das Gefühl, nur einen Traum zu erleben, sondern wurde zur Inkarnation eines Läanders. Sie war nicht mehr Jenny. Kein Mensch mehr. Weder Frau noch Mann, und doch beides zugleich und nicht beides zusammen, sondern einem ganz anderen Geschlecht zugehörig.
    Sie war ...
     
    4.
     
    Khara-Kharand
     
    Ich warte auf dem Gipfel des Wohnbergs und versuche mir vorzustellen, was in seinem Innern passiert.
    Tezohr und seine Million Schüler sind dort gerade dabei, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in paraplasmatischen Kunstwerken zu verewigen und dann für immer in den Staubmantel einzukehren, der Arla Mandra umgibt.
    Als es soweit ist, empfange ich einen schmerzhaften Impuls, der mir beinahe die Sinne raubt. Ich weiß sofort, daß dies der Augenblick ist da eine Million Läander auf die andere Daseinsebene abwandern.
    Und genau in diesem Moment setzt ein Orkan ein, der an Heftigkeit alle Stürme übertrifft, die Ailand bisher heimgesucht haben.
    Das können Tezohr und seine Schüler

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