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0942 - Die Prophezeiung des Uriel

0942 - Die Prophezeiung des Uriel

Titel: 0942 - Die Prophezeiung des Uriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Fingernägeln herumzufummeln. Sie zögerte, bevor sie antwortete. »Ich verdiene mein Geld damit, dass ich todkranken Leuten und denen, die es sonst wollen, einen Segen vorspiele, der sie ins Paradies bringt«, brach es schließlich aus ihr heraus. »Dabei bin ich auf Uriel gestoßen. Er hat mich gewarnt, weiterzumachen.«
    Asmodis musste ein Lachen unterdrücken. Das sah einem der verfluchten vier ähnlich, sich als düsterer Prophet aufzuspielen. »Und du hast trotzdem weitergemacht.« Egal, wie weit sich die Menschheit entwickelt. Sie wird nicht schlauer.
    Yasmina nickte düster. Noch so ein Gesichtsausdruck, der ihr stand, wie Asmodis mit einem angenehmen Kitzeln im Magen bemerkte. Vielleicht würde er sich die Kleine noch nehmen, bevor das hier beendet war. Es würde sich sicher lohnen. »Doch in letzter Zeit lief einfach alles schief!«, rief sie plötzlich. »Laufend werde ich erwischt, die Menschen glauben mir nicht, entlarven mich! Das ist zum Kotzen!«
    Klarer Fall von Selffulfilling Prophecy , dachte Asmodis spöttisch. »Und das lässt dich nun denken, dass Uriel dich verflucht hat.«
    »Das liegt doch wohl auf der Hand, oder nicht?«, antwortete Yasmina so pampig, dass Asmodis beinahe wieder gelacht hätte. Diese Kleine war wirklich amüsant. Eine Mischung aus bewundernswertem Mut, Bauernschläue und bodenloser Naivität, die geradezu hinreißend war. Und attraktiver als Kühlwalda war sie allemal. »Und was soll ich nun tun?«, fragte er gemütlich.
    »Ich will, dass du mir sagst, wie ich diesen Fluch lösen kann«, sagte Yasmina beinahe trotzig. »Ich will einfach weitermachen mit dem, was ich bisher getan habe.«
    Asmodis nickte langsam. »Erzähl mir mehr über das, was du bisher getan hast. Wie bist du darauf gekommen?«
    Yasmina berichtete. Offenbar war es am Anfang einfach nur eine Idee gewesen, doch dann war sie irgendwie auf richtige Dämonen getroffen. Doch da verschwieg sie irgendetwas. Wie war Uriel auf sie aufmerksam geworden? Der kam doch nicht einfach so. Wenn es überhaupt Uriel war.
    »Wie bist du darauf gekommen, dass es unsere Welt, die der Engel und Dämonen wirklich gibt?«, unterbrach er plötzlich ihren Redeschwall. Ohne Überraschung stellte er fest, dass sie zögerte. Aus irgendeinem Grund sprach sie nicht gern darüber. »Ich weiß selber nicht genau, wie das passiert ist«, sagte sie schließlich. »Ich ging einfach meinem Job nach, aber auf einmal bin ich dabei einem japanischen Geist begegnet. - Ja, ich weiß, das klingt blöd. Mir… ich habe dann aber erfahren, dass das gar nicht so ungewöhnlich ist. Trotzdem, auch Uriel tauchte dann irgendwann mal auf.«
    Asmodis runzelte die Stirn. »Einfach, indem du ein altes Trinklied gesungen hast? Wer oder was hat dich auf einmal davon überzeugt, dass es Dämonen gibt?«
    Yasmina sah ihn furchtsam an. Sie wollte es eigentlich nicht sagen. Asmodis winkte unauffällig mit einem Finger, um ihr Geständnis ein wenig zu beschleunigen. »Naja«, sagte Yasmina prompt. »Seit ich Julie Deneuve von der deBlaussec-Stiftung getroffen habe. Sie hat mir geholfen, einen Dämon aus meiner Freundin Alphonsine auszutreiben.«
    Asmodis fehlten für einen Moment die Worte. Die deBlaussec-Stiftung! Natürlich kannte er diese Organisation, die von Zamorra und Nicole gegründet worden war. Seit wann befasste sich die Stiftung denn mit Dämonenaustreibung?
    Die Welt ist doch ein Dorf , dachte er, nicht unamüsiert. Überall trifft man auf Zamorra! Alter Freund, wer hätte das gedacht. »Und ist die Austreibung gelungen?«
    Yasmina schüttelte den Kopf. »Jein. Den Dämon konnten wir wohl aus Alphonsine austreiben. Aber Julie konnte ihn nicht zerstören.«
    Eine Dämonenjägerin der deBlaussec-Stiftung, die einen einfachen Dämon nicht austreiben kann? Asmodis kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er verstärkte den Wahrheitszauber, den er über Yasmina gelegt hatte. »Julie konnte ihn nicht zerstören? Was war das für ein Dämon? Erzähl!«
    Yasmina berichtete genauer. Es dauerte eine Zeit, doch Asmodis war jetzt richtig neugierig geworden. Energiefressende Dämonen gab es viele, doch nur wenige, die es so gründlich anzugehen schienen wie der, den dieses Model sich da eingefangen hatte.
    »… ja, und dann tauchte dieser Dämon aus Alphonsine auf. Julie meinte, es sei ein ziemlich starker Dämon, einer, mit dem sie es nicht jeden Tag zu tun bekäme. Sie schien Angst vor ihm zu haben, und sie versuchte es auch gründlich, aber sie schaffte es nicht,

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