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0942 - Die Prophezeiung des Uriel

0942 - Die Prophezeiung des Uriel

Titel: 0942 - Die Prophezeiung des Uriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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ihn zu besiegen. Er schien sogar sie zu schwächen. Und Fonsy hielt es nicht mehr aus. Sie hatte selbst Angst, der Dämon könnte sie wieder übernehmen und sprang… sie sprang einfach aus dem Fenster. Julie war entsetzt. Sie sagte allerdings später, dass sie nicht immer etwas tun könnte.«
    Asmodis beugte sich vor. »Diese Julie hat also schon länger Dämonen bekämpft?«
    Yasmina lächelte. »Sie war eine ganz Verrückte! Man konnte den Eindruck bekommen, sie mache das schon ihr ganzes Leben lang. Dabei sah sie keinen Tag älter aus als dreißig! Und hatte beinahe jeden Tag eine neue Frisur! Da hatte sie einfach einen Tick. Und immer war sie angezogen, als hätte sie gerade die Boutiquen am Champs-Élysées geplündert!«
    Asmodis stockte der Atem. Dass Nicole aus dem Château ausgezogen war, wusste er. Und auch, dass sie von Zamorra nicht gefunden werden wollte. Sie ist bei der Stiftung untergeschlüpft! , schoss ihm durch den Kopf.
    Und er, Asmodis, wurde hier beschworen! Von einer Frau, mit der die getarnte Nicole zusammengearbeitet hatte! Er konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, doch Yasmina war so in ihre Erzählung vertieft, dass sie das nicht bemerkte.
    »Julie meinte, dass dieser Dämon besonders gefährlich sei. Aber mehr als seinen Namen wollte sie mir nicht verraten. Er hieß CHAVACH, und ich habe ihn wohl aus Versehen gerufen! Da fing es an mit dem Fluch!«
    CHAVACH.
    Asmodis lehnte sich völlig verblüfft zurück. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf. Ich lebe ja schon sehr lange , dachte er und starrte Yasmina nachdenklich an. Aber so viel Zufall auf einmal kann es ja fast gar nicht geben. Jahrhunderte suche ich vergeblich nach dem Menschen, in dem sich LUZIFER erneuert. Und innerhalb eines Jahres finde ich sowohl diesen Menschen als auch den, der ihn vernichten soll.
    Er dankte LUZIFER im Stillen. Es musste so sein, der Herr allen Lebens hatte es so gefügt. Anders konnte es gar nicht sein.
    CHAVACH. Dank dieses Zufalls werde ich ihn jetzt ausschalten können, mein über alles geliebter Herr. Für DICH und DEIN Wohl.
    Und dann steht DEINER Wiederkehr auf Erden nichts mehr im Weg!
    ***
    SCHMERZ!
    Nur langsam kam er wieder aus den blutroten Wolken der Agonie zu Bewusstsein. Es war, als hätte man ihm einen Teil seiner selbst aus dem Leib gerissen. Immer noch verlor er Energie, als blute er. Er blutete immer weiter, nichts konnte diesen Strom von Kraft, der aus ihm verschwand, aufhalten. Er floh brüllend vor Schmerz an einen dunklen Ort.
    Diese Energie, die Energie, an der er sich hatte stärken wollen, um endlich seine Aufgabe zu erfüllen, war gegen ihn gerichtet worden! Und er hatte nichts dagegen unternehmen können! Wut packte ihn und er ergriff eine Gruppe von Nachtschwärmern, die johlend durch diese Gasse liefen. Rücksichtslos umwand er sie mit seinem amorphen Körper und saugte ihnen das bisschen Leben aus, das sie in sich trugen. Wenn es auch nicht viel half, immerhin hatte er jetzt das Gefühl, der Kraftstrom, der ihn verließ, versiege langsam.
    Doch die Enttäuschung war noch so schlimm wie vorher. Er hatte so darauf gehofft, stark genug werden, seine Aufgabe endlich erledigen zu können! Wäre er einer dieser schwachen kleinen Wesen, die sich Menschen nannten, gewesen, hätte er wahrscheinlich Tränen vergossen. Tränen der Wut, des Zorns über sich selbst, darüber, dass er so kurz vor der Vollendung seiner Vorbereitungen so weit zurückgeworfen worden war. Der Kraftverlust nach diesem Angriff war enorm gewesen. Und die Zeit drängte allmählich!
    Die Agonie umwölkte ihn noch, doch nach und nach wurde sein Verstand klarer. Langsam bewegte er sich aus der Gasse fort. Um die fünf Leichen, die dort lagen, kümmerte er sich nicht.
    Es gab nur eine Möglichkeit, seine Batterien rechtzeitig wieder so aufzuladen, dass er einer Konfrontation mit JABOTH ruhigen Auges entgegensehen konnte: Er musste diese Kraftquelle finden und sich einverleiben. Sobald er keine Energie, keine Stärke mehr dareinsetzen musste, sich selbst zu heilen, würde er wieder auf die Suche gehen nach dieser Quelle. Erneut packte ihn Wut. Wie hatte er sich so übertölpeln lassen können! Der Zorn in ihm wuchs, doch er unterdrückte ihn. Erst die Heilung, das war wichtiger.
    Er spürte eine Quelle in der Nähe. Klein, aber dennoch hilfreich. Eine Bar. Energie genug, um die Wunde, die erst dieses Amulett und dann die Energiequelle geschlagen hatten, zu schließen. Danach würde er wieder ausreichend Kraft

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