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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute hinaus auf das Rollfeld. Das Wetter war zwar nicht ideal, denn ein leichter Dunst lag über dem Beton, aber starten und landen konnten die Maschinen schon. Weshalb sie hier warteten, wußte keiner der Passagiere, auch vom Cockpit her waren sie nicht informiert worden, und so mußte man sich eben in Geduld üben.
    Der Pfähler wußte nicht genau, was ihm bevorstand, aber er hatte sich vorbereitet. Auf seinen alten Eichenpflock verzichtete er nicht, obwohl er schon das Vampirpendel besaß. Es war nur dazu da, die Brut aufzuspüren, vernichten mußte er sie mit anderen Waffen. Und wie John Sinclair das Kreuz, so trug er vor seiner Brust seit einigen Monaten das Vampirpendel. Der Stein war an einer kleingliederigen Stahlkette befestigt. In ihn hinein war das Vampirgesicht einer alten Zigeunerin gemeißelt, die auf den Namen Zunita gehört hatte. Wenn dieser Stein in die Nähe eines Vampirs geriet, dann warnte er seinen Träger, dann nämlich leuchteten die Augen des Gesichts rot auf.
    Marek kannte alles, er wußte auch, daß er sich darauf verlassen konnte, und er hätte eigentlich froh dabei sein können, daß ihm wieder ein neuer Job bevorstand, aber seltsamerweise hielt ihn ein Gefühl umklammert, mit dem er nicht zurechtkam.
    Er fühlte sich selbst relativ fit, wenn auch etwas müde. Dem konnte er während des Fluges durch Schlaf abhelfen, und das war es auch nicht, was ihn störte, sondern etwas anderes.
    Frantisek Marek hatte den Eindruck, beobachtet zu werden. Nicht von den Passagieren, die mit ihm in der Maschine saßen, nein, dieses Feeling war schon vor dem Einstieg in den Clipper aufgetreten, kurz nach Sinclairs Anruf, als hätte irgendein unbekannter Feind genau gewußt, daß Marek von nun an mit von der Partie sein sollte.
    Gesehen hatte er niemanden.
    Nur gespürt.
    Aber auch das nicht so richtig. Es war mehr eine Ahnung gewesen, nichts anderes, doch Marek gehörte zu den Menschen, die sich auf ihre Ahnungen verlassen konnten. Zumeist war dann immer etwas im Busch gewesen.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er die Stimme des Piloten hörte. Der Mann entschuldigte sich für die Verspätung. Angeblich hatte es im Luftraum über Frankfurt Schwierigkeiten gegeben, die erst jetzt behoben waren. Einem Start stand nichts mehr im Wege.
    Marek atmete auf. Die Plätze neben ihm wurden auch nicht mehr besetzt, und so rollte der Clipper halbleer auf die Startbahn, bekam sehr bald Power und hob ab.
    Marek schloß die Augen. Er genoß den Start noch immer, dabei hatte er stets das Gefühl, sich selbst lösen und einfach davonfliegen zu können, was aber nie eintrat, denn Marek war bisher immer auf seinem Sitz hocken geblieben.
    Als der Steigwinkel beendet war, drehte sich der Pfähler nach links und schaute aus dem Fenster.
    Ein herrliches Blau und eine strahlende Sonne grüßten über den Wolken.
    Von nun an war die Weite des Himmels seine neue Heimat. Es ging ihm gut, das bedrückende Gefühl war verschwunden. Vielleicht auch deshalb, weil Rumänien bald hinter ihm lag und er wieder neue Aufgaben vor sich sah.
    Eigentlich hatte er sich an diesem Tag die Haare schneiden lassen wollen, das aber mußte warten, und so kräuselten sich die grauen Strähnen in seinem Nacken.
    Die Jacke hatte er ausgezogen und neben sich auf den freien Sitz gelegt. So trug er nur seinen dunkelblauen Pullover und ein graues Wollhemd darunter. Der Pflock lag in seinem Bordcase, das er über sich verstaut hatte.
    Sehr viel hatte ihm John nicht gesagt, auch der Name Lucy Tarlington hatte bei ihm keine Flamme entfacht. Er wußte im Prinzip nur, daß es um Blutsauger ging, und seine Hilfe gefragt war, damit er sie aufspüren konnte.
    Bevor ihm die Augen zufielen, brachte eine Stewardeß das Essen. Es gab Klopse in einer scharfen Paprikasoße, dazu Kartoffeln und anschließend Apfelkompott.
    Als Getränk nahm Marek eine Flasche Bier. Dann machte er es sich so bequem wie möglich und fing mit seiner Mahlzeit an. Er aß langsam, trank hin und wieder einen Schluck Bier, während die Maschine flach wie ein Brett in der Luft lag. Wenn es so weiterging, würde es ein herrlicher Flug werden, leider ohne Bodensicht.
    Er hatte sich beeilt, so wurde sein Tablett als eines der ersten abgeräumt, und Marek kam endlich dazu, die Augen zu schließen und sich einem Schläfchen hinzugeben.
    Er hatte das Gefühl, in die Tiefe zu sacken, und er fiel auch in einen traumlosen Schlaf hinein, aus dem er irgendwann erwachte oder nur halb erwachte, denn so

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