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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerfetzt. Sie sah die Haut darunter und das Blut, das auch in Williams Gesicht klebte. Es gab keinen logischen Grund für diese Verletzungen, aber sie dachte sofort an die Spuren, und sie streichelte die Wangen des Mannes zart. »Was ist denn geschehen, William? Wer hat das getan?«
    Cox mußte erst Luft holen, um antworten zu können. »Die Toten waren es, die Toten…«
    »Bitte?«
    »Sie nehmen Rache, Wendy. Verdammt noch mal, sie nehmen Rache! Ich habe es gewußt, zumindest geahnt, deshalb bin ich so früh losgefahren. Noch in der Nacht.«
    »Was hast du gewußt?«
    Er gab keine Antwort, die sie zufriedengestellt hätte, sondern fragte: »Ist Sinclair schon hier?«
    »Wer?«
    »John Sinclair.«
    Wendy mußte den Kopf schütteln. »Tut mir leid. Diesen Mann kenne ich nicht.«
    »Ich habe mich mit ihm in London getroffen. Deshalb bin ich doch hingefahren.«
    »Okay, und was wolltest du von ihm?«
    »Er wird mich beschützen. Nur er ist dazu in der Lage, glaub' es mir. Es ist so schrecklich.«
    Sie stützte ihn ab, damit er nicht zusammenbrach. Dann fragte sie ihn: »Du denkst sicherlich an die drei Gestalten, nicht wahr?«
    »Ja, die Frauen.«
    »Dein Vorleben.«
    »Ja. Ich habe sie auf dem Gewissen, indirekt getötet, Wendy, ich bin ein Mörder, aber ich bin es gleichzeitig nicht. Sie wollen mich vernichten. Sie sind von den Toten zurückgekehrt, das mußt du begreifen. Von den Toten, nicht aus ihren Gräbern, sondern von den Toten.« Das längere Reden hatte ihn angestrengt. Er stöhnte wieder und hustete zugleich, dann holte er röchelnd Luft und schwieg erschöpft.
    Auch Wendy Starr war durcheinander. Sie wußte nicht, was sie jetzt tun sollte und was richtig war.
    Mit leiser Stimme sagte sie: »Wir werden das Blut abwaschen, und wenn es sein muß, dann hole ich auch einen Arzt.«
    »Sie hatten Peitschen«, flüsterte Cox. »Sie kamen auf mich zu wie Nebelgeister, und dann schlugen sie mich hier in der Wohnung.«
    »Bitte?«
    »Sie müssen durch den Keller gekommen sein. Sie haben auch auf mich gewartet, und dann haben sie mir keine Chance gelassen. Nicht den Hauch einer Chance. Es sind Bestien und keine Menschen. Drei Frauen - Betty, Caroline und Sharon. Drei verfluchte, untote Weiber.«
    WIR HOLEN DICH, KILLER!
    Diese mit Blut geschriebene Warnung auf dem Bild wollte ihr nicht aus dem Kopf. Sie hatte nie darüber lachen können, ihretwegen war sie unter anderem aus dem Haus geflüchtet, aber sie hätte nie gedacht, so schnell damit konfrontiert zu werden, denn ein Versuch war bereits gestartet worden, nicht grundlos lag der Mann auf dem Boden, gequält, geschunden, aus zahlreichen Wunden blutend.
    »Kannst du aufstehen und gehen, William?«
    Er klammerte sich an Wendys Schulter fest und holte tief Luft. »Ich werde es versuchen. Es müßte klappen, ich bin kein Greis und auch kein Kind, verdammt!«
    »Dann komm, bitte!«
    Wendy mußte ihn schon unterstützen. Sie erschrak, als sie sah, daß auch seine Hose zerschnitten war. Der Stoff war schmutzig und voller Blutflecken.
    Wendy merkte, wie schwer der Mann war. Sie half ihm automatisch, denn mit den Gedanken war sie nicht bei der Sache. Da fühlte sie sich in ihren Arbeitsraum versetzt und auf die Staffelei mit dem Blut starrend.
    William Cox ging gebückt. Jeder Schritt bereitete ihm Schmerzen. Er hielt die Zähne zusammengepreßt und atmete nur zischend. Schweiß brach ihm aus den Poren und vermischte sich mit dem Blut in seinem Gesicht. Er brauchte Wendy nicht zu sagen, wohin sie ihn bringen sollte. Sie führte ihn ins Bad.
    Dort setzte sie den schweren Mann auf einen Hocker, der dicht an der Wanne stand, damit er sich abstützen konnte. Er saß da und starrte ins Leere.
    »Der Teufel!« keuchte er. »Der Teufel hat seine verdammten Hände im Spiel, das weiß ich genau. Sie haben ihm gedient. Sie haben sich dieser Figur geweiht.«
    »Wer sind sie, William?«
    Cox schaute seine Freundin an und schüttelte den Kopf. »Nichts, Wendy, nichts.«
    Damit war sie ganz und gar nicht einverstanden. »Moment mal, ich habe ein Recht darauf zu erfahren, was hier geschehen ist. Hörst du nicht? Ich habe ein Recht darauf!«
    »Nein oder ja«, murmelte er. »Ich weiß es nicht genau. Aber es ist besser, wenn du nicht alles weißt. Du darfst nicht zuviel wissen, verstehst du das, Wendy?«
    »Nein.« Sie hatte das schmale Metallregal durchsucht und gefunden, was sie brauchte. Einige Lappen, auch Pflaster und Verbandsmull. Damit konnte sie die Verletzungen behandeln.
    »Laß

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