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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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hatte er ein weiteres Zeichen setzen wollen, wer jetzt auf dem Kristallplaneten das Sagen hatte. Doch diese Machtdemonstration hatte immer nur für ein paar Minuten geholfen.
    Die Sampi hatten nichts tun können, um sich gegen den ERHABENEN zu wehren. Um das noch deutlicher werden zu lassen, hatte er den Verurteilten sogar den Gürtel gelassen, in dem sich ihr eigener Dhyarra befand. Alle sieben hatten der Reihe nach versucht, ihn einzusetzen, doch das war ihnen nicht gelungen. Sie hatten sich angestrengt, ihre Macht zu beweisen; zu beweisen, dass sie einem Wesen, das sich mit einem Machtkristall verschmolzen hatte, etwas entgegenzusetzen hatten. Nach einigen Stunden, in denen sie mit unbewegtem Gesicht den endlosen Qualen der Sampi zugesehen hatte, hätte Sinje-Li sich fast gewünscht, dass es ihnen gelungen wäre. Sie glaubte, das überlegene Lächeln auf Moranos Gesicht nicht länger zu ertragen.
    Wahrscheinlich wurde sie weich auf ihre alten Tage. Es hatte ihr sogar einen Moment leidgetan, dass Starless nicht da war. Erst war sie froh gewesen, dass Morano ihn mit diesem Selbstmordkommando, den Obersten der Sampi zu finden, beauftragt hatte. Gab es ihr doch Gelegenheit, dem ERHABENEN näher zu sein und sich bei ihm unentbehrlich zu machen. Doch jetzt dachte sie daran, dass Starless wahrscheinlich ihren Platz auf der Antigravplatte eingenommen hätte, wäre er da gewesen. Sie hätte sich mit dem Hinweis, sie müsse die Leibwächter koordinieren, an einen Ort zurückziehen können, der nicht so exponiert gewesen wäre. Wo nicht jeder sie anstarrte. Wo sie nicht laufend Zeugin des grausigen Spektakels hätte werden müssen.
    Sie versuchte die grausamen Bilder, die sie wohl bis zu ihrem Lebensende verfolgen würden, zu verdrängen und sich darauf zu konzentrieren, dass sie jetzt wohl für einige Zeit Ruhe hatte, bevor sie wieder ihren Dienst antreten musste. Sie bemühte sich, nichts zu denken. Erleichtert versank sie erst in einem Bad, dann wollte sie schlafen. Doch kaum hatte die Dunkelheit sie umfangen, wurde sie auch schon wieder geweckt.
    Ein Schrei hallte durch diesen Flügel des Kristallpalastes, der selbst Tote geweckt hätte…
    ***
    Tan Morano keuchte. Er saß schweißgebadet in seinem Bett und konnte es nicht fassen.
    Wieder dieser Traum! Wieso verfolgten ihn diese Bilder so sehr? Und warum wusste er immer noch nicht, von welchem Ort er da träumte? Es war nicht zu glauben, er hatte mit der Hölle doch nie wirklich etwas zu tun gehabt! Warum also erschien sie ihm jetzt so pausenlos? Er hatte nie auf Dauer dort gelebt und jetzt erschien ihm das Bild dieser Landschaft beinahe jedes Mal, wenn er schlief.
    Schroffe, schwarze Felswände, die einen See umkränzten, in dem gelb glühende Lava brodelte und Blasen warf. Eine unerträgliche Hitze strahlte von diesem See aus. Menschenseelen trieben darin und konnten kein Land erreichen. Ein Wesen, eine Präsenz, die schrecklich war, grausam, deren Gegenwart allein alles im Umkreis zum Verdorren brachte, alles verwelken ließ und auf unerträgliche Weise ausdörrte. Selbst für die Hölle, die - wenn auch nicht für ihn, so doch für die meisten der Vampire - eine Heimat bildete, ein furchtbarer und ausgesprochen trostloser Ort.
    Hatte er geschrien? Er war sich dessen nicht bewusst. Als sich in seinem prächtigen Schlafgemach nichts rührte, keine Leibwächter und auch Sinje-Li nicht erschienen, beschloss er, weiterzuschlafen. Doch die Angst vor dem Traum - er? Er hatte Angst? Wie konnte das sein? - ließ keine Ruhe zu.
    Er starrte in die Dunkelheit. Hatte diese Ruhelosigkeit etwas damit zu tun, dass er diesen Sampi die gerechte Strafe für ihre Freveltat hatte zukommen lassen? Es hatte ihn zu seinem eigenen Erstaunen nicht sonderlich angestrengt, sie zu töten. Als der Prozess einmal in Gang gesetzt war, war es nicht schwierig gewesen, ihn weiterlaufen zu lassen. Mit ausgestreckten Händen und Armen dazustehen, das Licht pulsierend von ihm zu den verurteilten Attentätern laufen zu lassen, das war nur Show gewesen. Und noch dazu eine, die ihm leichtgefallen war. Er hatte es genossen, den Sampi den Tod zu bringen. Es war wichtig gewesen, seine Macht spielen und sehen zu lassen, wozu er fähig war. Er hatte die Massen bewegt, das war ebenfalls klar gewesen.
    Er ließ die Bilder, die sich in seine Netzhaut und in sein Gehirn gebrannt hatten, noch einmal Revue passieren. Das Licht, das den Tod gebracht hatte.
    Wie die Lava in diesem See den Tod brachte.
    Auch wenn der Tod

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