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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schöne Leonora war eine Weiße. Ihre leicht glänzenden, schwarzen Haare waren nach hinten gekämmt. Rechts und links des Kopfes fielen einige Haare bis zu den Schultern.
    Noch war es ruhig.
    Das gefiel ihr.
    Aber es war die Ruhe vor dem magischen Sturm, der Sinclair, diesen Chinesen und auch Bayou, den Verräter, erfassen sollte.
    So lautlos, wie sie gekommen war, zog sich Leonora wieder in die hinteren Räume zurück. Sie wußte, daß ihre Feinde unterwegs waren, und sie ging daran, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, denn schon draußen würde sie die Hölle von Brixton erwarten…
    ***
    Es war reiner Zufall, daß wir Tony Ramsgate trafen. Von hinten her schob sich ein Wagen an uns heran, und wir standen voll im Licht der Scheinwerfer. Bevor wir ihm entgehen konnten, hörten wir die Stimme des Kollegen.
    »Na, auf der Pirsch zum Erfolg?«
    »Auch das noch«, flüsterte Suko.
    »Wer ist das?« fragte Bayou, der ganz außen ging und schon zusah, den Schatten einer Hausmauer zu erreichen.
    »Ein Kollege von der Mordkommission«, erklärte Suko.
    »Ich haue ab. Wir sehen uns sicherlich.«
    Weg war er. Der Kollege schien in die Erde getaucht zu sein, einfach geschluckt, gefressen, vorbei. Was uns natürlich nicht paßte, denn die Gegend kannten wir nicht besonders gut, da wir hier nicht alle Tage zu tun hatten. Und die Hölle würden wir auch so schnell nicht finden. Da der Wagen hielt, blieben auch wir stehen. Ramsgate hatte das Fenster nach unten gekurbelt. Er schaute uns an. Die Mütze bedeckte seinen Kopf. Sein Gesicht mit der Tropfennase schien allmählich zu zerlaufen, als er es verzog.
    »Haben Sie schon was erreicht, oder sind Sie noch auf der Suche?«
    »Wir suchen noch«, gab ich zurück.
    »Gut. Wo?«
    »Mal hier, mal da.«
    Ramsgate lachte, aber es klang nicht angenehm. »Sie wollen wohl nichts sagen, wie?«
    »Nein, aber nicht, weil wir Sie ärgern wollen, sondern weil wir nichts wissen.«
    »Dann ergeht es Ihnen wie mir. Falls Sie wieder ein Skelett finden, informieren Sie mich.«
    »Wir werden es tun.«
    Ramsgate gab seinem Fahrer ein Zeichen. Während er die Scheibe nach oben kurbelte, schickte er uns noch eine Warnung zu, was die vor uns liegende Nacht anging. Er war davon überzeugt, daß sie hart werden würde, denn der Mob hatte sich wieder versammelt.
    »Danke.«
    Ramsgate fuhr davon. Der dunkle Wagen wurde von der Dunkelheit verschluckt, denn es brannten nicht viele Straßenlaternen. Es waren noch alte Bogenleuchten, die ein gelbliches Licht auf die Straße warfen und den bleichen Schein auch an den Hauswänden entlangstreichen ließen. Diese Straße war ziemlich breit. Sie lag gewissermaßen im Zentrum von Brixton und teilte dieses Stadtteil in zwei Hälften.
    Feuchtes Pflaster erinnerte mich an ein dunkles Sumpfgelände, über dem der Dunst schwebte. Nur drang er hier aus den Gullys hervor und wurde nicht vom Nebel zurückgelassen.
    Die Menschen in dieser Gegend versteckten sich nicht unbedingt in ihren alten Häusern.
    Viele waren unterwegs, und dies trotz des schlechten Wetters.
    Ich sah tatsächlich kaum Weiße. Nur Farbige waren hier unterwegs. Alle Rassen und Nationen schienen hier vertreten zu sein.
    Wir wurden angestarrt, wenn sie vorbeiglitten. Wir schauten nur kurz zurück und versuchten dabei, jeder Provokation aus dem Weg zu gehen.
    Vor uns erklangen Schreie. Eine Bande von Jugendlichen rannte über die Straße hinweg.
    Zwei von ihnen hielten an Stäben ein Transparent fest, auf dem etwas aufgemalt war, das ich nicht lesen konnte. Es war gut vorstellbar, daß es sich um einen Namen handelte.
    Die lautstarken Parolen brandeten an unsere Ohren. Wir hörten etwas von Rache und Vergeltung für das Opfer. Es war der junge Mann, der vor einem Jahr bei der Demonstration ums Leben gekommen war, angeblich durch die Schuld eines Polizisten. Doch ich ging davon aus, daß er ebenfalls etwas dazu beigetragen hatte.
    Die Parolen blieben nicht unbeantwortet. Aus den Löchern der Straßeneinfahrten und Gassen bekamen wir die Erwiderung zu hören. Plötzlich brandeten an vielen Stellen Stimmen auf, was darauf schließen ließ, daß sich kleine Gruppen bereits versammelt hatten und nur mehr auf den Startschuß lauerten.
    Noch hatten sie sich nicht zusammengerottet, aber auch das würde passieren, und dann machten die Feuer wieder die Nacht zum Tag. Die Bilder der Demos hatte ich bisher nur auf dem Bildschirm gesehen.
    »Da geraten wir vom Regen in die Traufe«, sagte Suko, der so etwas auch

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