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0948 - Leonoras Alptraumwelt

0948 - Leonoras Alptraumwelt

Titel: 0948 - Leonoras Alptraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte Glenda und dimmte das Licht herab.
    Dann kam sie zu uns, um ihren alten Platz neben mir wieder einzunehmen. Ich spürte ihr Bein an meinem Knie. Sie lehnte sich für einen. Moment gegen mich, als wollte sie mir Trost spenden, sich vielleicht selbst durch diese Berührung trösten oder in eine andere Stimmung versetzen.
    War es wirklich die letzte Chance, wenn wir uns hier versammelten und all unsere Hoffnung darauf setzten, daß Barry F. Bracht einschlief und es dann schaffte, seinen Zweitkörper, der so gar keine Ähnlichkeit mit dem ersten aufwies, entstehen zu lassen?
    Eine andere Möglichkeit gab es wohl nicht. Wir hatten darüber diskutiert, als Barry noch auf dem Weg zu uns war, aber wir waren immer zu demselben Ergebnis gelangt: ER war unsere Hoffnung.
    Noch schlief er nicht. Aber er lag ruhig da. Sein Atem war zu hören, hin und wieder ein leises Stöhnen, was darauf schließen ließ, daß er noch immer unter den Nachwirkungen des vergangenen Abends zu leiden hatte, aber das alles ließ sich ertragen.
    Wichtig war Zebulon, der Schattenkrieger!
    Wenn er entstand und es ihm dabei gelang, in die Sphären dieser Voodoo-Fürstin vorzustoßen, würde sich für uns der Himmel wieder aufklären.
    Noch mußten wir warten. Keiner sprach. Jeder lauerte darauf, daß Barry F. Bracht endlich einschlief. Sicherlich quälten uns die Probleme, nur traute sich keiner von uns, sie auszusprechen, auch nicht flüsternd, denn auf keinen Fall wollten wir den guten Barry F. stören.
    Nur Glenda konnte nicht mehr an sich halten, aber sie redete sehr leise. »Schlaf doch endlich ein, verdammt! Schlaf ein. Es - es wird doch Zeit, verflixt!«
    Das dachte ich auch. Nur kam es schon einem kleinen Wunder gleich, daß uns Leonora so lange in Ruhe gelassen hatte. Nach der Niederlage war sie nicht mehr erschienen, um unsere Phantasie zu manipulieren, aber sie würde nicht aufgeben, und ich zumindest glaubte fest daran, daß sie bereits über Barry F. Bescheid wußte.
    Ich schaute zu ihm hinüber. Seine Gestalt lag in weichem Licht, das allerdings nicht direkt auf ihn fiel, sondern den Teil der Körpers, der der Rückseite zugewandt war, mehr im Schatten ließ. Sein Atem ging jetzt regelmäßiger. Für mich war es ein Zeichen, das er sich schon auf der Schwelle zwischen Wachsein und Schlaf befand. In meiner Kehle spürte ich ein Kratzen, und ich merkte auch, wie mich ein gewaltiger Durst überkam. Ich hätte in die Küche gehen können, um mir etwas zu trinken zu holen, das allerdings ließ ich bleiben, weil ich Barry F. Brachts Ruhe nicht stören wollte.
    Ihm fielen die Augen zu.
    Suko hatte es als erster bemerkt, und er flüsterte uns zu: »Jetzt schläft er - ein Glück.«
    Ja, es konnte ein Glück sein. Allerdings durften wir nicht zuviel erwarten, denn sein Zweitkörper entstand nicht sofort. Der bildete sich erst in einer Tiefschlafphase, wenn der Mensch so richtig weggesackt war und fest in den Armen des Schlafgottes Morpheus lag.
    Suko schaute auf seine Uhr und danach mich an. »Wie lange gibst du ihm?«
    »Keine Ahnung. Wir waren nie so direkt dabei.«
    »Hoffen wir nur, daß es klappt«, murmelte Shao.
    Ich wollte nicht mehr länger sitzen bleiben. Der Durst war einfach zu stark geworden. Sacht und auch leise schob ich den Stuhl zurück, wobei mich die anderen erstaunt anschauten.
    »Willst du weg?« fragte Glenda.
    »Nur in die Küche.«
    »Warum?«
    »Ich möchte mir etwas zu trinken holen. Soll ich euch was mitbringen?«
    Sie waren dafür und antworteten mit einem Nicken. Wasser und Saft taten immer gut.
    In meiner Küche kannte ich mich aus. Ich holte Gläser aus dem Schrank und dekorierte ein Tablett damit. Danach öffnete ich den Kühlschrank und schaute mir den Inhalt an. Er sah nicht allzu gut aus, aber einige Flaschen Wasser fand ich noch. Auch zweimal Vitaminsaft, damit konnte man schon etwas zusammenmixen, das den Durst löschte.
    Als ich die Flaschen in den Händen hielt, da kamen sie mir doppelt so schwer vor, was aber nicht an ihrem Inhalt lag, sondern an mir. Ich hatte den Eindruck, Blei zu schleppen. Ich fühlte mich auch entsprechend, war irgendwie kaputt und kam nicht in die Reihe. Irgendwo hatten mich die Vorgänge der letzten Stunden doch stärker mitgenommen, jetzt reagierte der Körper.
    Das konnte mir natürlich nicht gefallen. Diese Nacht war zwar übergegangen in die ersten Morgenstunden, aber für uns war sie noch nicht beendet.
    Ich dachte an Weihnachten. Ein flüchtiger Gedanke, dennoch hielt er

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