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0948 - Leonoras Alptraumwelt

0948 - Leonoras Alptraumwelt

Titel: 0948 - Leonoras Alptraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann ich einfach nicht glauben.«
    »Was kannst du nicht glauben, Shao?«
    »Das mit John. Er kann uns nicht helfen. Er befindet sich in einem ganz anderen Zustand. Du weißt, daß es ihn ebenso erwischt hat wie Suko. Da läuft dann nichts mehr zusammen.«
    »Dann tu ich es.« Shao stand auf. Sie wollte um den Tisch herumlaufen, aber ein scharfer Ruf stoppte sie. Im nächsten Augenblick erlebte sie, wie brutal ihr Partner in seinem Zustand reagieren konnte.
    Er schlug ihr in den Leib!
    Die Chinesin sackte zusammen. Luft kriegte sie nicht mehr. Ihr Gesicht zeigte einen schon wahnsinnigen Eindruck mit offenem Mund und ebenfalls weit aufgerissenen Augen. Über die Zunge hinweg floß es böses klingendes Röcheln, aber das verstummte, als ihr Suko einen Schlag in den Nacken versetzte.
    Shao brach zusammen. Sie fiel über den Tisch. Dabei bewegten sich ihre Arme zuckend, und sie räumte mit den Händen Kaffeetassen zur Seite. Die polterten zu Boden und zerbrachen.
    Es war sehr schnell geschehen. Glenda, die wirklich nicht auf den Kopf gefallen war und immer schnell reagierte, war so überrascht, daß sie nichts tat. Was hätte sie auch gegen Suko oder das Schicksal unternehmen können? Zudem war sie durch Shaos letzte Worte unsicher geworden. Irgendwo wollte auch sie jetzt nicht mehr daran glauben, daß ihr John Sinclair noch half.
    Welche Chance gab es?
    Flucht?
    Glenda Perkins hatte zu lange nachgedacht. Und sie hatte vergessen, wie schnell sich ein Mann wie Suko bewegen konnte, was er in diesem Fall auch tat.
    Er war wie der Blitz neben ihr, bevor sie noch einen klaren Gedanken hatte fassen können.
    Zur Abwehr riß sie noch die Arme hoch, aber Sukos Hieb war auf ihren Leib gezielt, wo er auch traf.
    Glenda sackte in die Knie und kippte zugleich zur Seite. Die Tischkante stoppte sie. Ihr Leib schien mit einem mächtigen Fremdkörper gefüllt zu sein, der wie eine Dampframme in die Höhe schnelle und sich in ihrer Kehle festsetzte, so daß sie zunächst einmal keine Luft mehr bekam. Auch drehte sich die Welt vor ihren Augen, alles war anders geworden, und es gab nur einen Sieger - Suko.
    Der schaute aus kalten Augen und mit versteinertem Gesicht zu, wie Glenda in die Knie sackte. Sie fiel zu Boden. Mit der rechten Schulter glitt sie noch in Wadenhöhe an Sukos Hosenbein entlang, dann blieb sie zusammengekrümmt liegen, und der Inspektor stieg kurzerhand über sie hinweg, als hätte es sie nie gegeben.
    Er ging auch noch einen zweiten Schritt.
    Dann zog er die Waffe!
    Das alles hatte ich mitbekommen. Ich wollte es so, ich hatte es mir ausgemalt. Suko war diesmal zu meinem Opfer geworden, und er hatte die beiden noch vorhandenen Risiken wunderbar ausgeschaltet. Besser konnte es nicht laufen.
    Er hielt die Waffe in der Hand.
    Er hob den Arm an.
    Ich freute mich.
    Dann richtete er die Mündung auf das Ziel. Es war der auf der Couch liegende Barry F. Bracht, der tief und fest schlief. Dabei leise vor sich hinschnarchte und von allen diesen Dingen überhaupt nichts mitbekam. Er würde auch nicht merken, wenn eine Kugel seinen Kopf zerschmetterte und er übergangslos vom Leben in den Tod hineinglitt.
    Eigentlich ein schöner Tod, dachte ich. Er würde nicht viel leiden und die ewige Ruhe haben.
    Ich freute mich diebisch, aber Suko schoß noch nicht. Dies wiederum ließ einen Wermutstropfen in den Becher der Freude hineinfallen. Warum schoß er nicht?
    Verdammt, er hielt die Pistole doch in der Hand, zielte auch auf den Schläfer, aber er schoß nicht.
    Noch pendelte die Waffe hin und her, unentschlossen, und die Mündung glotzte wie ein dunkles Auge auf Bracht nieder.
    Suko trat noch näher an die Couch heran.
    Auch gut.
    Wunderbar.
    So würde er auf Nummer Sicher gehen, denn es durfte wirklich nichts passieren.
    Ich hatte meine Freude. Ich war sicher, daß ihm niemand einen Strich durch die Rechnung machte, und Suko steckte die Beretta auch nicht wieder weg. Er trat so nahe an das Möbelstück heran, daß er es beinahe berührte.
    Dann bückte er sich.
    Den Arm hielt er ausgestreckt. Die Waffe näherte sich dem Kopf des Schlafenden.
    Nur noch ein winziges Stück und dann…
    Der Kontakt.
    Suko hatte die Mündung gegen Brachts Schläfe gedrückt. Jetzt brauchte er nur noch abzudrücken, und es hatte diesen Mann gegeben.
    Genau so war es…
    ***
    Oder nicht?
    Etwas war passiert. Ich wußte es. Es mußte so sein. Plötzlich war ich aus meinen Phantasien hervorgerissen worden. Ich kam nicht mehr dazu, mich mit dem durch meine

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