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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingefunden hatte. Der Zweck der Versammlung war eindeutig genug: Die Tiere erwarteten sich eine fette Mahlzeit.
    „Sie sollen sich die Zähne an uns ausbeißen!" versprach Tekener grimmig und hob den Paralysator. Eine andere Waffe einzusetzen, hatte für ihn in dieser Umgebung überhaupt keinen Sinn. Er fühlte kein Verlangen danach, auszuprobieren, wie gut das viele Holz um sie herum brannte.
    Verblüfft sah er zur Seite, als Jennifer seine Hand festhielt.
    „Was...", begann er, aber sie schüttelte hastig den Kopf.
    „Warte!" flüsterte sie. „Und hör genau hin."
    „Miau, miau!" schrien die Tiere, und sie veranstalteten ein derartiges Gebrüll, daß Tekener sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Der Schutzhelm war ihm dabei im Wege, und er verfluchte das Ding, denn es schirmte ihn bei weitem nicht ausreichend gegen diesen Lärm ab.
    Aber allmählich kam ihm die Sache auch merkwürdig vor. Die Tiere hatten die Lage fest im Griff. Es reichte, wenn die, die oben in den Zweigen hingen, sich fallen ließen sie würden die Terraner unter sich begraben, ehe diese auch nur einen Schuß abzugeben vermochten. Es war völlig aussichtslos, einen Fluchtversuch zu starten. Warum also griffen die „Kraken" nicht an?
    Sie miauten nur. Und sie taten es in einer ganz eigenartigen Weise. Sie bildeten mehrere Gruppen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlicher Tonhöhe losjaulten.
    „Kannst du etwas damit anfangen?" fragte Tekener ratlos.
    „Ich bin mir nicht sicher." Sie mußten schreien, um sich in diesem Lärm zu verständigen. „Aber ich glaube nicht, daß die Tiere dieses Konzert aus eigenem Antrieb veranstalten."
    „Eine Botschaft von Kihnmynden!"
    „Kann sein. Die Schwierigkeit besteht darin, daß ich kein Wort verstehe."
    „Denke nach, Jenny!" bat Tekener aufgeregt. „Es gibt Sprachen, die von Wörtern unabhängig sind. Die männlichen Zwotter verständigen sich singend, und sie sind nicht die einzigen, die auf diesen Weg geraten sind. Wenn Kihnmynden die Biester geschickt hat, dann bedienen sie sich einer Sprache, die dem Arkoniden bekannt ist.
    Wahrscheinlich sind die Tiere nur nicht fähig, Laute in Interkosmo zu formen."
    Er wartete, aber nach einigen Minuten schüttelte Jennifer resignierend den Kopf.
    „Es muß eine Sprache sein, von der ich noch nie etwas gehört habe", rief sie.
    Plötzlich war es vorbei. Die Tiere schwiegen. Unzählige violette Augen starrten die Terraner an. Die „Kraken" warteten.
    „Wir sind an der Reihe", flüsterte Tekener. „Wir müssen ihnen irgend etwas sagen."
    Jennifer lachte plötzlich leise auf.
    „Wir danken euch!" rief sie den Tieren zu. „Wir sind eure Freunde. Bringt uns zu Kihnmynden, eurem Herrn."
    Die Tiere gerieten in Bewegung. Der Kreis öffnete sich, und eine Gasse wurde frei. Ein halbes Dutzend „Kraken" turnte durch die Wipfel der Bäume davon.
    „Was soll das?" fragte Tekener mißtrauisch. „Was hast du mit ihnen gemacht? Sie hypnotisiert? Warum verstehen sie dich?"
    „Weil ich Arkonidisch gesprochen habe, dieselbe Sprache, die sie bei Kihnmynden verstehen gelernt haben."
    „Na gut", murmelte er. „Folgen wir ihnen. Ich bin gespannt, wohin sie uns führen werden."
    Aber schon nach kurzer Zeit wurde klar, daß etwas nicht stimmte: Die Tiere führten sie haargenau in die Richtung zurück, in der der Gleiter stand.
    „Sie wollen uns nur loswerden", vermutete Tekener enttäuscht.
    „Das glaube ich nicht", widersprach Jennifer ihm. „Warte doch erst einmal ab."
    Sie stolperten dahin, und die „Kraken", die viel schneller vorankamen, mußten sich gewaltsam zu einem niedrigeren Tempo zwingen. Plötzlich kamen einige von ihnen herab. Sie griffen mit mehreren Armen zugleich nach den beiden Menschen.
    „Sie wollen uns helfen!" rief Jennifer. „Leiste um Himmels willen keinen Widerstand!"
    „Ich denke gar nicht daran", versicherte Tekener lächelnd.
    „Die „Kraken" hatten es schon früher mit zumindest einem Menschen zu tun gehabt, das wurde spätestens jetzt klar.
    Sie waren sehr vorsichtig, und sie wußten, wie man ein solches Wesen zu tragen hatte. Sie hielten die Menschen leicht und sicher mit ihren langen Beinen umschlungen.
    In einem Bruchteil der Zeit, die sie vorher für den Weg gebraucht hatten, gelangten sie zum Gleiter zurück. Und dort erlebten sie eine Überraschung, denn auf der Kanzel saßen drei Vögel, die denen glichen, mit denen sie es schon einmal zu tun gehabt hatten.
    „Sie werden uns den Weg zeigen", sagte

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