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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringen und stellte mir natürlich als erstes die Frage, weshalb die beiden Killer Ellen Bates aufgesucht hatten.
    War es ihnen um die Frau gegangen? Um die Tochter vielleicht?
    Oder um den Spiegel?
    Wahrscheinlich nicht so sehr um die Frau und auch nicht um Marion. Da mußte der Spiegel schon wichtiger gewesen sein. Sicherlich hatten sie den Auftrag bekommen, ihn zu holen, zu stehlen, und sie hatten auch bewußt in Kauf genommen, daß sich jemand in der Wohnung aufhielt.
    Ellen war tot.
    Und was wäre geschehen, wenn sich Marion noch bei ihrer Mutter befunden hätte?
    Mir wurde kalt, als ich daran dachte. Ich konnte mir plötzlich vorstellen, daß sie auch auf das Mädchen keine Rücksicht genommen hätten. Irgendwo war es schon gut gewesen, daß sich Marion nicht mehr in der Wohnung befunden hatte, auch wenn mir unbekannt war, welches Schicksal sie nun teilte und wo sie sich aufhielt.
    Dieser Anschlag war verflucht feige, heimtückisch und brutal gewesen. So rücksichtslos, als wäre er vom Teufel persönlich inszeniert worden. Möglicherweise traf das im Endeffekt sogar zu. Für mich oder für uns hatte die Arbeit erst begonnen. Suko und ich würden in einigen Stunden anfangen, und der Plan war der gleiche geblieben. Nur war er noch erweitert worden, denn ich würde alles daran setzen, um den heimtückischen Killer zu finden.
    Das war ein Mensch gewesen, kein Dämon. Aber dieser Fall lief auch in eine magische Richtung, da brauchte ich nur an den Spiegel zu denken, der in meinem Wagen lag.
    Noch waren die Kollegen nicht da. Ich schaute auf die Uhr. Es ging auf die dritte Morgenstunde zu, eine schlechte Zeit, um einen Freund aus dem Bett zu klingeln, aber Suko würde mich verstehen.
    Zudem brauchte ich jemanden, mit dem ich reden konnte.
    Er hob relativ schnell ab und war auch nicht sauer, als er meine Stimme hörte. Als ich nach dem Grund fragte, meinte er nur, daß ich ihn gerade in einer wachen Phase erwischt hätte.
    »Wie ist das bei dir nur möglich?«
    »Muß wohl am Mond liegen. Er ist so gut wie voll. Schau mal zum Himmel, aber ich kann mir vorstellen, daß du noch nicht nebenan in deiner Wohnung bist.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Und du hast Probleme, wie ich deiner Stimme entnehme.«
    »Ja, aber die wirst auch du bald bekommen.«
    »Dann schieß mal los!«
    Ich spulte meinen Bericht ab, und Suko zeigte sich sehr betroffen von dem, was er durch mich erfuhr. Er beschimpfte die Männer als menschenverachtende Bestien und wartete auf Informationen, die ich ihm geben sollte.
    »Da muß ich leider passen, Suko. Ich habe nicht mal die Marke des Fahrzeugs erkennen können.«
    »Das ist natürlich schlecht.«
    »Du sagst es.«
    »Und was machen wir?«
    »Ich werde den Kollegen sagen, daß sie ein Foto des Toten hier im Haus ins Büro schicken. Wir können nur hoffen, daß er in der Unterwelt bekannt ist und wir so seinen Namen erfahren.«
    »Das zum einen. Und zum andern?«
    »Um Tillman Bates kümmern wir uns später – gemeinsam.«
    »Okay. Weiß er schon Bescheid, daß seine Frau nicht mehr am Leben ist?«
    »Seine ehemalige, Suko. Nein, er weiß noch nicht Bescheid. Und ich werde ihn auch nicht anrufen. Es reicht, wenn er später erfährt, was geschehen ist.«
    »Du traust ihm nicht – oder?«
    »Dazu möchte ich nichts sagen, Suko. Ich weiß nicht, wie sich dieser Fall noch entwickeln wird. Jedenfalls werde ich diesem Menschen mit Vorsicht begegnen.«
    »Das ist wohl richtig. Wann sehen wir uns?«
    »Nachdem ich eine Runde gepennt habe. Fahr du ruhig schon allein ins Büro. Ich komme später nach. Schreib dir die Adresse des geschiedenen Privatforsches auf. Vielleicht kannst du schon mal Nachforschungen anstellen.«
    »Mein Band läuft mit.«
    Ich hörte von draußen die Geräusche der ankommenden Wagen.
    Die Kollegen waren ohne »Musik« erschienen, da keine Notlage vorlag.
    Ich legte auf und erwartete die Mannschaft im Hausflur. Plötzlich war es mit der Ruhe vorbei, auch wenn sie nicht sehr laut sprachen, schien das Haus von einem Sturmwind erfaßt worden zu sein. Die ersten Mieter erwachten, um sie aber kümmerten sich andere, nicht ich, denn ich war mit dem Chef in den Wohnraum gegangen, wo die Tote noch immer im Sessel hockte.
    Don Murray schaute sich die Frau an und sagte, als er den Sessel umrundete: »Verdammt, Sinclair, das sieht mir aus wie eine Hinrichtung. Was meinen Sie?«
    »Es ist wohl auch eine gewesen.«
    »Mal abgesehen davon, daß es für den gewaltsamen Tod eines Menschen nie einen

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