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095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

Titel: 095 - Das Ungeheuer von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und blickte die Gasse zurück. Weit hinten an der Einmündung krochen die ersten zähen Schwaden zögernd über das Steinpflaster. Das Wehklagen und Seufzen in der Luft war lauter geworden. Einzelne Schreie waren zu vernehmen, als würden irgendwo Menschen gefoltert.
    Gloria zuckte zusammen, als ganz in ihrer Nähe ein Blendladen aufgestoßen wurde. Licht fiel aus einer Obergeschoßwohnung nach draußen in die Dunkelheit. Gegen dieses Licht waren die Umrisse eines Mannes zu sehen, der sich die Ohren zuhielt und weit nach draußen beugte.
    Und dann geschah es. Der Mann stürzte sich einfach aus dem Fenster und überschlug sich halb in der Luft und fiel in den schmalen Vorgarten.
    Gloria riß sich von Pattrick Mclntosh los und lief zum Haus hinüber. Sie fand den Mann mit seltsam verrenkten Gliedern zwischen den Blumen liegend. Ihm war nicht mehr zu helfen. Er mußte sich das Genick gebrochen haben.
    Wie gebannt blieb Gloria stehen und starrte entsetzt auf den Toten hinunter. Sie sah, wie sich von dem entseelten Körper feine Nebelfetzen lösten, sich vereinigten und dann davonschlängelten.
    Gloria zuckte zusammen, als der alte Mann sie, vorsichtig berührte.
    „Bitte, Gloria!" sagte er eindringlich. „Komm jetzt! Wir dürfen hier nicht bleiben. Es hat uns fast erreicht."
    Pattrick Mclntosh hatte nicht übertrieben. Die Schwaden waren herangekrochen, füllten die ganze Breite der schmalen Gasse aus. Gloria nickte, ließ sich von ihrem Großvater wegziehen und setzte dann mit ihm die Flucht fort.
    „Nicht mehr stehenbleiben!" rief der alte Mann ihr zu. „Nicht mehr hinhören! Halt dir die Ohren zu!"
    Sie erreichten den Marktplatz mit der Kirche und brauchten ihn nur noch zu überqueren, um ins Klubhaus zu kommen. Aber gab es dort Sicherheit? Boten die Häuser überhaupt einen Schutz? Aus einer Seitenstraße kam ein Personenwagen, dessen Fahrer die Herrschaft über das Steuer verloren haben mußte.
    Auf dem kleinen Parkplatz standen etwa ein Dutzend Autos. Er raste mit voller Fahrt in diese Wagen hinein, taumelte aus seinem Auto und brach nach wenigen Schritten zusammen.
    „Nein!"
    Die Stimme des alten Mannes war schrill und gebieterisch geworden. Er hielt seine Enkelin fest, die zu dem Mann hinüberlaufen wollte, zerrte Gloria mit sich und hastete auf die Kirche zu. Warum er ausgerechnet sie ansteuerte, hätte er selbst nicht sagen können. Mclntosh war zwar kein Atheist, aber doch immerhin ein ironischer Skeptiker, was kirchliche Dinge anbetraf. Jetzt wußte er indessen genau, daß nur die Kirche noch Schutz bieten konnte.
    Er war am Ende seiner Kräfte, als sie das Kirchenportal erreicht hatten. Keuchend schob er die Pforte auf und brachte seine Enkelin und sich in Sicherheit.
    „Es ist plötzlich so still", flüsterte Gloria nach einer Weile.
    „Aber die Nebelschwaden sind noch da", gab Pattrick Mclntosh zurück.
    Er deutete nach draußen. Der zähe, milchig aussehende Sirup hatte inzwischen den Marktplatz erreicht, verdichtete sich, wurde zu einem Strudel und zog in Richtung See ab.
    Der alte Mann traute sich einen Schritt nach draußen.
    Doch kaum hatte er die Kirche verlassen, da hörte er wieder das Heulen und Schreien. Er fuhr zurück und sah seine Enkelin verblüfft an. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war plötzlich nichts mehr zu vernehmen. Er versuchte es noch einmal und hörte prompt wieder das Seufzen und Klagen.
    „Es ist die Kirche", sagte er leise zu Gloria. „Sie schützt uns, Kind."
    „Was hat das alles zu bedeuten, Großvater?"
    Sie suchte seine Nähe, hielt sich mit beiden Händen an seinem rechten Arm fest.
    „Sie verschwindet zum See hinunter", stellte Pattrick Mclntosh fest, ohne auf ihre Frage einzugehen. Er traute sich noch einmal vor die Kirchentür und beobachtete die milchigen Schwaden, die über die Uferstraße krochen und dann in Richtung Loch Ness verschwanden.
    Die unheimlichen Stimmen in der Luft waren kaum noch zu vernehmen. Er zuckte zusammen, als unten vom See her das schrille Gekreisch aufgescheuchter Möwen ertönte; es hörte sich häßlich und spöttisch zugleich an.

    Sie befanden sich an Bord der Sacheen, die im Yachthafen von Inverness festgemacht hatte.
    Auf den ersten Blick hin hatte Coco Zamis sich überhaupt nicht verändert. Die junge Frau, etwa ein Meter siebzig groß, schlank, sehr sexy wirkend, hatte sehr konzentriert zugehört. Sie war vor knapp einer Stunde hier angekommen. In ihrer Begleitung befanden sich der dreißigjährige Japaner Hideyoshi Hojo und

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