0950 - Visionen des Untergangs
Weißt du was? Unser gemeinsamer Freund Professor Darien hat vor einigen Wochen eine neue Religion gegründet, in dessen Mittelpunkt der wahre Herrscher der Welt steht.«
»Bei Darien kann das nur der Teufel sein.«
»Der Satan, richtig, ja. Ich bin auch dabei, weißt du und ich kann jetzt bereits sagen, dass es die Erfüllung schlechthin ist. Seither macht Sex noch mehr Spaß, denn Satan beflügelt uns auf eine Weise, die sich niemand vorstellen kann, der das nicht erlebt hat. Und weißt du was, lieber Laurent? Darien und ich wollen unbedingt, dass auch du dabei bist. Tritt unserer Religion bei und feiere mit uns rauschende Feste. Du bist wie wir dafür geschaffen. Im Gegenzug sorgen wir dafür, dass das Problem mit Françoise und dem Balg schon bald keines mehr für dich ist.«
Bonnart erschrak. »Was denn. Wollt ihr sie umbringen?«
»So würde ich das nicht nennen, nein. Aber das muss dich nicht interessieren, das ist ganz allein unsere Sorge.« Cana lächelte breit. »Überleg dir mein Angebot in aller Ruhe, Laurent. Ich weiß, dass das alles ein bisschen plötzlich über dich hereinbricht. Aber ich garantiere dir, dass wir, wenn du dich unserer Religion anschließt, nicht nur all deine Probleme lösen, sondern dich auch reich machen. Stinkreich. So reich, wie du dir das gar nicht vorstellen kannst. Also, denk in Ruhe darüber nach und entspann dich. Übrigens, erinnerst du dich noch an die Rothaarige mit der Engelsmaske?«
»Natürlich.«
»Weißt du was? Ich schicke sie dir heute Nacht vorbei, ganz privat. Dann hast du sie nur für dich. Und ich bin sicher, egal, was Françoise auch immer drauf gehabt hat, die Rote kann's noch wesentlich besser.«
»Jetzt auf einmal?«
»Weißt du, mit unserer neuen Religion haben wir auch mehr Macht über die Hexen bekommen. Sie tun jetzt besser, was wir ihnen sagen.«
Bonnart zögerte. »Also gut, dann schick sie mir«, erwiderte er, denn seine Leidenschaft war neu entfacht. Eigentlich hatte er die Rothaarige auch während des Jahrs mit Françoise nie vergessen.
Das alte Fieber war wieder da!
Laurent Bonnart glaubte allerdings nicht, dass Lorik Wort halten würde. Zu oft war er in dieser Beziehung schon von ihm enttäuscht worden. Gleichzeitig hoffte er natürlich, dass es doch klappte. Immer wieder starrte er auf die Uhr. Zehn vor neun, acht vor, vier vor, das Ziehen in seinem Magen nahm extrem schmerzhafte Ausmaße an. Er versuchte sich damit locker zu machen, dass es um neun ohnehin nicht klingeln würde.
Der große Zeiger sprang auf neun Uhr. Die Türglocke schrillte. Bonnart erschrak so fürchterlich, dass er zusammen fuhr. Dann aber grinste er und ging mit feuchten Händen zur Tür. »Na also.«
Er öffnete. Draußen stand eine Frau. Aber was für eine! Atemberaubende Kurven, perfekte Figur. Sie trug derart eng anliegende schwarze Leggins, dass es Bonnart fast schwindelig wurde sowie eine Bluse im rotgelben Flammendesign, die über dem Bauchnabel geknotet war und einen raffinierten Ausschnitt besaß. Nichts sonst bedeckte die wunderbar geformten, üppigen Brüste. Über der linken Schulter hatte die Schöne eine Handtasche hängen. Die Finger, die sie hielten, liefen in langen Nägeln aus, die sie abwechselnd rot und schwarz lackiert hatte. Eine wilde Mähne feuerroter Haare umrahmte das Gesicht - das hinter der Maske eines überirdisch schönen Engels verborgen war!
»Hallo Süßer«, sagte die Frau mit tiefer, rauchiger Stimme, die Bonnart einen Schauer nach dem anderen über den Rücken trieb. Geheimnisvolle, ausdrucksstarke Augen hinter der Maske musterten ihn. »Man sagte mir, dass du gerne einen schönen Abend mit mir verbringen würdest. Bist du Laurent?«
»Ja, der bin ich. Komm rein.« Seine Stimme war im Moment bestimmt so rau wie ihre. Er räusperte sich, gab die Tür frei und roch dabei an ihrem Haar, als sie sich an ihm vorbei drückte. Unbeschreiblich erregend! Er spürte, wie es sofort eng in seiner Hose wurde.
Ja, das war sie. Wenn er zuvor geglaubt hatte, dass ihm Lorik irgendeine x-beliebige unterschieben würde, waren jetzt sämtliche Zweifel verflogen.
Die Frau bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit. Sie stand mitten im Wohnzimmer und sah sich um, als er die Tür schloss. Bonnart drehte sich - und prallte zurück gegen die Tür. Die Frau stand direkt vor ihm! Nur einen Schritt entfernt. Wie hatte sie das in der kurzen Zeit bewerkstelligen können? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu.
»Na, du wirst doch nicht etwa
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