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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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drehte er sich, vernichtete auch den Dämon, der noch immer auf Rhetts Rücken stand, riss den Erbfolger hoch - und verschwand im Nichts.
    Zamorra hielt noch immer den Blaster in der Hand. Was aber sollte er damit gegen die jetzt gefährlich nahen Dämonenscharen noch ausrichten? Zumal auch seine dämonischen Helfer gerade brennend vom Himmel fielen. Er sah nur noch eine Möglichkeit: sich unsichtbar zu machen!
    Der Meister des Übersinnlichen beherrschte diesen Trick, den er einmal von einem tibetanischen Mönch gelernt hatte, seit vielen Jahrzehnten. So bedurfte es nur eines Augenblicks vollständiger Konzentration. Von einem Moment zum anderen verschwand er vor den Augen der Dämonischen.
    Wahrscheinlich wäre die Aktion dennoch böse ausgegangen, denn sobald ihn jemand auch nur berührte, wurde die Unsichtbarkeit sofort wieder aufgehoben. Doch just in diesem Moment tauchte nicht weit von ihm, auf einem Felsen stehend, ein dunkelblonder Mann in schwarzer Lederjacke und Jeans auf.
    He, das bin ja ich!
    Voller Verblüffung starrte der Meister des Übersinnlichen auf sein genaues Ebenbild, das nun begann, flink die schroffen Wände hinauf zu klettern und dabei die Fähigkeiten einer Spinne entwickelte.
    Wahnsinn, was ich alles kann. Trotzdem würde ich gerne wissen, was hier eigentlich vorgeht.
    Als Zamorra plötzlich unsichtbar wurde, war der dämonische Ansturm bereits ins Stocken geraten. Denn es sah so aus, als wäre er weg teleportiert. Nun, da einige der Dämonen den kletternden Zamorra ebenfalls entdeckten und ihre Kameraden lautstark darauf aufmerksam machten, schwenkte die ganze Meute um und konzentrierte sich auf den Kletterer. Feuerbälle und andere Wurfgeschosse flogen auf ihn, Flugwesen aller Art attackierten ihn kreischend. Mit einer Hand in der Wand hängend wehrte das Zamorra-Double mit der anderen alle Angriffe ab. Der einzig wahre und echte Zamorra hatte dabei das Gefühl, dass die Dämonischen in sein Ebenbild hinein flogen, dass es sich ergo um ein einfaches Trugbild handelte.
    Wer immer da am Werk war und warum, Zamorra schickte ihm erst einmal einen innigen Dankesgruß und beschloss, ihn von jetzt an in sein Nachtgebet mit aufzunehmen. Er musste nun zusehen, dass er aus dem Aufmarschgebiet der Dämonischen herauskam. Zumal sich auch Tafaralel gerade wieder zu erholen schien und brüllend ins Geschehen eingriff. Er würde das Trugbild sofort durchschauen.
    Zu den Felsen konnte er nicht, denn dort massierten sich Tafaralels Soldaten in einem weiten Halbkreis. Also auf die Ebene der ewigen Schreie hinaus! In dieser Richtung gab es nicht nur wesentlich weniger Dämonische, an denen er anecken konnte, es war prinzipiell und praktisch die einzige Möglichkeit. Wenn er die Ebene ungesehen überqueren konnte, bestand die Möglichkeit, dass er sich auf der anderen Seite über die Berge davon machte. Dass sie gefährlich zu sein schien, musste er riskieren. Sein Amulett würde es schon richten.
    Zamorra rannte los. Sofort tauchte ein dürrer Dämon, bei dem sämtliche Rippen zu sehen waren, vor ihm auf - obwohl er sehr weit weg geschienen hatte. Nur mit einer gedankenschnellen Drehung konnte Zamorra ihm ausweichen.
    Sofort nahm er Tempo heraus. Natürlich, er hatte die Dimensionsverzerrungen vergessen. Deswegen durfte er sich hier nur mit vorsichtigen Schritten bewegen. So schaffte er es tatsächlich an den meisten Soldaten vorbei. Fünf mehr, dann lag nur noch die graugrüne Ebene vor ihm.
    Immer wieder kam ihm Nicole in den Sinn. Benötigte sie Merlins Stern hier in der Hölle? Wurde sie ebenfalls angegriffen? Und woher wusste sie, dass er sich gerade in den Schwefelklüften befand? Oder war der Ruf die reine Verzweiflung gewesen? Die Ungewissheit machte den Professor fast verrückt. Er beschloss, das Amulett zurückzurufen, um Nicole zu signalisieren, dass er um ihre Anwesenheit hier wusste. Brauchte sie es tatsächlich dringend, würde sie es umgehend wieder zu sich rufen .
    Zamorra rief also das Amulett seinerseits. Und war wie vor den Kopf gestoßen, als die ausgestreckte Hand leer blieb! Was zum Teufel ging hier vor? Hing es mit diesen seltsamen Untergangsvisionen zusammen? geschahen hier gerade tiefgreifendere Dinge, als es nach außen hin den Anschein hatte?
    Zamorras Angst steigerte sich noch. Er wurde zu hektisch - und prallte auf einen Soldaten, der direkt vor ihm auftauchte!
    Sofort wurde der Professor aus seiner Unsichtbarkeit gerissen. Bevor der Zentaur vor ihm seinen Speer gebrauchen

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